Ein Hymnus.

[264] 4. 1. Die Soma's, Indu's sind gesprengt, gepresset, mit der Wahrheit Strom, für Indra, honigsüsseste.

2. Die Priester haben aufgeschrie'n wie Säugekühe nach dem Kalb, nach Indra, zu des Soma Trank.

3. Rauschträufelnd wohnt er im Palast, der Weise in dem Stromgewog, Soma, ruh'nd auf der Ochsenhaut.[264]

4. Am Himmelsnabel, dem Widderschweif wird verehrt der Allsehende, Weise, Soma, schönopfrige.

5. Den Soma, welcher ob dem Kelch, bei dem Durchschlag hingelegt, ihn schliesst Indu in seinen Arm.

6. Indu erhebet seinen Ruf ob der Feste des Oceans liebend den methgefüllten Kelch.

7. Der stets gepriesene Waldes-Herr in der Nectar-milchenden Kuh getrieben vom sterblichen Freund.

8. Bringe, Reiniger! herbei Reichthum, tausendglänzenden, der schön, o Indu! uns verbleibt.

9. Zu des Himmels Kleinodien ist fern der Weise, Priester, hin, Soma, im Strom gepresst, entsandt.

Quelle:
Die Hymnen des Sâma-Veda. Leipzig 1848 [Nachdruck Hildesheim 1968], S. 264-265.
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