3.

[719] Bhûr ist dein Anfang, bhuvar deine Mitte, svar dein Haupt. Du bist der allgestaltige, der Brahmán. Einer bist du, zweifach, dreifach. Wachstum bist du, Ruhe bist du, Gedeihen bist du. Geopfertes und Nichtgeopfertes, Gegebenes und Nichtgegebenes, Alles und Nichtalles, Ganzes und Nichtganzes, Getanes und Nichtgetanes, des Höchsten Höchstes (parama-param zu trennen), das höchste Ziel bist du.


Wir tranken Soma, sind unsterblich worden,

Gingen ins Licht ein, fanden auf die Götter!

Was könnte jetzt Feindseligkeit uns schaden,

Was, o Unsterblicher, der Menschen Tücke! (Ṛigv. 8,48,3).


Vor Soma und Sûrya ist der feine Geist. Aber die ganze Welt einbegriffen [implicite, hitam] ist jene Silbe [Om], welche das Prajâpati-artige, das Soma-artige, den feinen Geist, das Fassbare durch ihr Unfassbares, das Sein durch ihr Sein, das Soma-artige durch ihr Soma-artiges, das Feine durch ihr Feines, das Windartige durch ihr Windartiges verschlingt. Ihr als der grossen Verschlingerin sei Ehre, Ehre!


Im Herzen alle Gottheiten,

In ihm die Lebenshauche sind3,

Als der, der stets die drei Moren

Überragt, bist im Herzen du!


Sein Haupt ist nördlich (Chând. 5,10,1), seine Füsse südlich. Der da nördlich ist, das ist der Laut Om, als der Laut Om ist er der heilige Ruf, als der heilige Ruf ist er alldurchdringend, als alldurchdringend ist er unendlich, als unendlich ist er das Rettende (târam), als das Rettende ist er[719] das Reine, als das Reine ist er das Feine, als das Feine ist er das Blitzartige, als das Blitzartige ist er das höchste Brahman, als das höchste Brahman ist er der Eine, als der Eine ist er Rudra, als Rudra ist er der Herr, als der Herr ist er der erhabene Maheçvara.

Quelle:
Sechzig Upanishads des Veda. Darmstadt 1963 [Nachdruck der 3. Aufl. Leipzig 1921], S. 719-720.
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