[490] 13. saṃyamane tu anubhūya itareshām āroha-avarohau, tad-gati-darēanāt
vielmehr indem sie in der Fesselung büssen, geschieht das Aufsteigen und Herabsteigen der andern; weil diesen Hergang die Schrift lehrt.

Das Wort »vielmehr« lehnt diese Meinung ab. Es ist nicht wahr, dass alle auf den Mond gehen; warum? weil das Aussteigen zum Monde zum Zwecke des Genusses stattfindet, nicht aber zwecklos oder um bloss wieder herabzusteigen; so wie einer auf einen Baum steigt, um seine Blüten und Früchte zu pflücken, nicht aber zwecklos oder nur um herunterzufallen; ein Genuss[490] aber erwartet diejenigen, welche keine Opfer u.s.w. gebracht haben, auf dem Monde nicht. Somit folgt, dass nur diejenigen, welche Opfer u.s.w. gebracht haben, zum Monde emporsteigen, nicht aber die andern. Was hingegen diese andern betrifft, so geraten dieselben in die »Fesselung«, die Wohnstätte des Yama, wo sie die ihren Übelthaten entsprechenden | Züchtigungen des Yama erdulden und dann wieder zu dieser Welt herabsteigen. Von dieser Art ist für sie das Hinaufsteigen und Herabsteigen; warum? »weil diesen Hergang die Schrift lehrt«. So nämlich lehrt eine Schriftstelle, welche dem Yama in den Mund gelegt wird, dass die Abscheidenden, sofern sie nicht Opfer u.s.w. vollbringen, der Botmässigkeit des Yama verfallen, wenn es heisst (Kāṭh. 2, 6):


»Das Nach-dem-Tode zeigt sich nicht dem Thoren,

Dem Taumelnden, durch Reichtums Blendung Blinden;

›Dies ist die Welt; kein Jenseits giebt's‹, – so wähnend

Verfällt er immer wieder meiner Herrschaft«;


und die Worte: »Vivasvant's Sohn, der Sammelort der Menschen« (Ṛigv. 10, 14, 1) deuten an, dass dieses Verfallen unter die Botmässigkeit des Yama vielfältig vorkommt.

Quelle:
Die Sūtra's des Vedānta oder die Ēārīraka-Mīmāṅsā des Bādarāyaṇa. Hildesheim 1966 [Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1887], S. 490-491.
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