[493] 18. na tṛitīye, tathā-upalabdheḥ
nicht beim dritten, weil es so ersichtlich.

Es ist nicht notwendig, dass beim dritten Orte zur Erlangung eines neuen Leibes die Bestimmung der Fünfzahl der Opferungen inne gehalten werde; warum? »weil es so ersichtlich«; so nämlich ist ersichtlich, dass auch ohne Einhaltung der Fünfzahl der Opferungen, wie bemerkt, der dritte Ort erlangt werden kann, ersichtlich aus den Worten: »die schnell, wie man es ausspricht, entstehen und vergehen. Dieses ist der dritte Ort« (Chānd. 5, 10, 8.) Hierzu kommt, dass wenn es heisst: »wie bei der fünften Opferung die Wasser mit Menschenstimme reden« (Chānd. 5, 3, 3), die Fünfzahl der Opferungen nur als die Ursache des menschlichen[493] Leibes erwähnt wird (lies: saṃkīrtyate), nicht als die Ursache der Leiber von Würmern, Vögeln u.s.w., da die Menschenstimme die dem Menschengeschlecht eigene Rede bezeichnet. Hierzu kommt weiter, dass, wenn gelehrt wird, wie die Wasser bei der fünften Opferung mit Menschenstimme reden, dadurch nicht ausgeschlossen wird, dass das Reden mit Menschenstimme auch ohne die fünf Opferungen möglich sei, weil sonst die Stelle einen zweifachen [affirmativen und negativen] Sinn haben würde, was nicht angeht. Somit ist anzunehmen, dass nur bei denjenigen, für welche ein Hinaufsteigen und Herabsteigen stattfindet, der Leib bei der fünften Opferung zu entstehen braucht, dass bei den übrigen hingegen auch ohne die Vollzahl der Opferungen aus den mit den andern Elementen versetzten Wassern der Leib sich bilden kann.

Quelle:
Die Sūtra's des Vedānta oder die Ēārīraka-Mīmāṅsā des Bādarāyaṇa. Hildesheim 1966 [Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1887], S. 493-494.
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