[665] 33. sahakāritvena ca
und weil sie mitbehülflich.

Es muss doch das Werk zum Wissen mitbehülflich sein, und zwar eben darum, »weil es geboten« wird, nämlich an der Stelle: »ihn suchen durch Vedastudium die Brahmanen zu erkennen« (Bṛih. 4, 4, 22), wie dies auseinandergesetzt wurde zu dem Sūtram: »und doch Berücksichtigung aller, wegen des Schriftwortes vom Opfern u.s.w. wie bei dem Rosse« (Sūtram 3, 4, 26.) Man muss aber dieses Wort von dem Mitbehülflichsein des Werkes zum Wissen nicht dahin auffassen, als brächten die Werke der Lebensstadien, ähnlich wie bei dem Voropfer u.s.w., das Wissen als eine Frucht hervor; denn das Wissen fällt nicht unter den Begriff der Gebote, und das Wissen als Frucht lässt sich überhaupt nicht durch irgend welche Mittel erzielen. Denn jedes Mittel steht in Beziehung zu einem Gebote, und wenn jemand z.B. durch Neu- und Vollmondsopfer u.s.w. den Himmel als Frucht erzielen will, so erfordert dieses besondere dazu mitbehülfliche Mittel. Nicht so das Wissen; und in diesem Sinne hiess es: »und eben darum keine Beobachtung des Feueranzündens u.s.w.« (Sūtram 3, 4, 25.) Somit hat man das Wort von ihrer Mithelferschaft dahin zu verstehen, dass jene Werke nur zur Entstehung | des Wissens [nicht zu diesem selbst] als Mittel dienen. Man muss aber nicht meinen, als wenn dabei der beständige und der zeitweilige Gebrauch in einem Widerspruche stünde; denn wenn auch das Werk das nämliche ist, so kann doch sein Gebrauch ein zweifacher sein. Der eine Gebrauch ist der beständige, wie er durch das Wort »bis zum Lebensende« u.s.w. (p. 1017, 10) angezeigt wird; dieser bringt nicht das Wissen als Frucht. Der andere Gebrauch ist der zeitweilige, wie er angezeigt wird durch das Wort: »ihn suchen durch Vedastudium die Brahmanen zu erkennen« (Bṛih. 4, 4, 22); dieser bringt das Wissen als Frucht. Es ist damit wie wenn z.B. der eine Khadirabaum einen beständigen Gebrauch im Dienste der Opferhandlung und einen zeitweiligen Gebrauch im Dienste menschlicher Zwecke erfährt.

Quelle:
Die Sūtra's des Vedānta oder die Ēārīraka-Mīmāṅsā des Bādarāyaṇa. Hildesheim 1966 [Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1887], S. 665.
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