[75] 26. bhūta-ādi-pāda-vyapadeēa-upapatteē ca evam
ebenso auch, weil Bezeichnung der Wesen u.s.w. als seiner Füsse möglich.

Und auch aus folgendem Grunde muss man es »ebenso« auffassen. In der vorhergehenden Stelle ist das Brahman gemeint,[75] weil die Wesen u.s.w. als seine Füsse bezeichnet werden. Denn nachdem Wesen, Erde, Leib und Herz [aber hoffentlich doch nicht als die vier Füsse! vgl. auch p. 149, 9] genannt worden, heisst es weiter: »dieses ist die vierfüssige, sechsfache Gāyatrī« (Chānd. 3, 12, 5.) Denn ohne dieses auf Brahman zu beziehen [lies 151, 10 ebenso wie 151, 11 brahmānāērayaṇe], bei dem blossen Metrum wären die Wesen u.s.w. als seine Füsse nicht »möglich«. Auch könnte nicht, wenn es nicht auf Brahman bezogen werden sollte, der Vers dabei stehen: »So gross die Majestät ist der Natur« u.s.w. Denn in diesem Verse wird Brahman seiner eignen Essenz nach bezeichnet; denn nur von ihm ist die in den Worten: »ein Fuss von ihm sind alle Wesen nur, drei sind Unsterblichkeit im Himmel droben« liegende Allbeseelung zutreffend, und auch schon im Purusha- | Liede [dem Liede Ṛigv. 10, 90, welchem dieser Vers ursprünglich angehört] kommt dieser Vers so vor, dass man ihn nur von Brahman verstehen kann. Und auch die Smṛiti lehrt von Brahman ebendieselbe Wesensbeschaffenheit [wie dieser Vers], wenn sie sagt (Bhag. G. 10, 42):


»Nachdem ich schuf aus einem Teil von mir

Das Weltenall, steh' ich doch ganz vor dir.«


Auch wird in den [unmittelbar auf obigen Vers folgenden] Worten: »Fürwahr, was dieses Brahman ist« auf dasselbe hingewiesen; und unter den obwaltenden Umständen muss man hier an Brahman im eigentlichen Sinne [nicht in irgend einem andern Sinne dieses Wortes, wie oben p. 149, 12 behauptet wurde] denken. Auch die in den Worten: »Fürwahr dieses sind die fünf Mannen des Brahman« (Chānd. 3, 13, 6) auftretende Auffassung der fünf Bohrlöcher des Herzens als der fünf Mannen des Brahman ist nur möglich, sofern es das [eigentliche] Brahman ist, zu welchem eine Beziehung derselben ausgedrückt werden soll. Hieraus folgt, dass in der [unserer Stelle vom »Lichte «] vorhergehenden Stelle wirklich von Brahman die Rede ist. Und eben dieses Brahman ist weiter auch unter dem »Lichte« zu verstehen, indem man aus der Zugehörigkeit desselben zum Himmel in ihm das Brahman wiedererkennt; dabei bleibt es.

Quelle:
Die Sūtra's des Vedānta oder die Ēārīraka-Mīmāṅsā des Bādarāyaṇa. Hildesheim 1966 [Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1887], S. 75-76.
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