[718] 6. na ekasmin, darēayato hi
nicht in dem einen; denn beide beweisen, –

Nicht in dem einen Element der Glut allein nimmt die Seele in der Weile bis zur Erlangung eines neuen Leibes ihren Sitz, weil dieser Leib ein Produkt verschiedenartiger Elemente ist; denn dieses »beweisen beide«, die Frage und die Antwort, in der Stelle von den Wassern, die mit Menschenstimme reden (Chānd. 5, 3, 3),[718] wie wir dies sahen bei den Worten: »vielmehr wegen der Dreiwesenheit, wegen des Überwiegens« (Sūtram 3, 1, 2.) Und auch die Schrift und die Smṛiti »beweisen beide« eben dieses; die Schrift in den Worten: »bestehend aus Erde, aus Wasser, aus Wind, aus Äther, aus Feuer« (Bṛih. 4, 4, 5); und die Smṛiti, wenn sie sagt (Manu 1, 27): »Die schwindend kleinen Quanta der Halbzehne, durch die entstehet alles nach der Ordnung.« – ›Aber lehrt nicht für jene Zwischenzeit, in welcher bis zur Erlangung eines neuen Leibes die Organe des Leibes u.s.w. eingezogen sind, | ein anderes Schriftwort: »wo ist dann dieser Geist« u.s.w. (Bṛih. 3, 2, 13), dass in ihr [auch] die Werke als das Substrat dienen, indem es dabei heisst: »und was sie sprachen das war Werk, und was sie priesen, das war Werk«? – Wir erwidern: dort wurden die Werke als Substrat genannt, weil es sich darum handelte, die Bindung [der Seele] durch die als Halter und Gegenhalter (Bṛih. 3, 2) bezeichneten Organe und Sinnendinge zu erklären, hier hingegen werden die Elemente als Substrat bezeichnet, sofern aus ihnen der neue Leib sich aufbaut. Der Ausdruck »und was sie priesen« an jener Stelle weist darauf hin, dass die Werke nur das Hauptsubstrat sind, ohne dass dieselben ein zweites Substrat ausschlössen, daher kein Widerspruch vorliegt.

Quelle:
Die Sūtra's des Vedānta oder die Ēārīraka-Mīmāṅsā des Bādarāyaṇa. Hildesheim 1966 [Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1887], S. 718-719.
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