[289] 16. sattvāc ca avarasya
auch wegen des [schon] Existierens des Späteren.

[289] Auch darum ist die Wirkung von der Ursache nicht verschieden, weil die der Zeit nach spätere Wirkung schon vor ihrem Ursprunge eben vermöge des Selbstes der Ursache in der Ursache ihre Existenz hat; denn die Schrift sagt: »Seiend nur, o Teurer, war dieses am Anfang« (Chānd. 6, 2, 1); und »der Ātman nur allein war dieses zu Anfang« (Ait. 1, 1, 1); in diesen Stellen wird die durch das Wort »dieses« bezeichnete Wirkung mit der Ursache durch Koordination [als Subjekt mit seinem Prädikate] verbunden. Hierzu kommt, dass etwas da, wo es nicht schon seinem Wesen nach ist, auch nicht entstehen kann, indem z.B. aus Sandkörnern sich kein Öl pressen lässt. Weil also beide vor dem Ursprunge der Wirkung schon identisch waren, deswegen muss auch die entsprungene Wirkung mit ihrer Ursache identisch sein; und wie zu allen drei Zeiten die Ursache, nämlich das Brahman, nicht davon lässt, das Seiende zu sein, so kann auch die Wirkung, nämlich die Welt, nicht davon lassen, zu allen drei Zeiten das Seiende zu sein. Sofern aber beide das Seiende sind, insofern sind sie nur eines (ekań ca punaḥ sat-tvam), und auch daraus folgt, dass die Wirkung von der Ursache nicht verschieden ist.

Quelle:
Die Sūtra's des Vedānta oder die Ēārīraka-Mīmāṅsā des Bādarāyaṇa. Hildesheim 1966 [Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1887], S. 289-290.
Lizenz:
Kategorien: