[300] 23. aēma-ādi-vac ca tad-anupapattiḥ
auch wie bei Steinen u.s.w. ist Unzutreffendheit derselben.

Und gleichwie in der Erfahrung unter den Steinen, obwohl sie darin gleich sind, dass sie alle aus der Erde stammen, einige sehr kostbare Edelsteine sind, wie der Diamant oder Beryll, andere von mässigem Werte, wie der Sūryakānta-Stein, andere endlich gemeine Steine, die nur wert sind, dass man sie den Hunden und Krähen hinwirft, so dass unter ihnen eine mannigfache Verschiedenheit stattfindet; – und gleichwie man an den Samenarten, obwohl sie alle in der Erde Wurzel schlagen, eine mannigfache Verschiedenheit an Blatt, Blüte, Frucht, Geruch, Geschmack u.s.w., vom Sandelholze bis zur Gurke herab, wahrnimmt; – und gleichwie aus dem Speisesafte, der doch einer ist, das Blut u.s.w. und die Nägel, Haare u.s.w. als mannigfache Wirkungen entspringen, – so ist auch bei dem Brahman, wiewohl es eines ist, | die Besonderheit der individuellen und der erkenntnisartigen (prājńa) Seele, sowie auch die Mannigfaltigkeit der Wirkungen möglich;[300] und darum ist »Unzutreffendheit derselben«, d.h. die von den Gegnern erhobenen Einwürfe sind nicht zutreffend. Zum Überflusse wollen wir daran erinnern, dass die Schrift hier Autorität ist, dass die Umwandlung nur an Worte sich klammert, und dass es damit steht wie mit der Mannigfaltigkeit der im Traume gesehenen Zustände.

Quelle:
Die Sūtra's des Vedānta oder die Ēārīraka-Mīmāṅsā des Bādarāyaṇa. Hildesheim 1966 [Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1887], S. 300-301.
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