[468] 22. vaiçeshyât tu tad-vâdas, tad-vâdaḥ
vielmehr nach der Charakterschaft geschieht seine Benennung, seine Benennung.

Durch das Wort »vielmehr« beseitigt der Lehrer den beregten Einwurf; »die Charakterschaft« bedeutet das Vorhandensein[468] eines Charakters, sofern nämlich ein Überwiegendsein stattfindet. Denn wenn auch aller Stoff der Elemente überall ein dreifach gemachter ist, so zeigt sich doch ein Überwiegen, nämlich bei dem Feuer ein Überwiegen der Glut, bei dem Flüssigen ein Überwiegen des Wassers, bei der Erde ein Überwiegen der Nahrung. Diese Art der Dreifachmachung geschah, um die Namengebung möglich zu machen; wäre nämlich die Dreifachmachung nur der Übergang zu einer unterschiedslosen Einheit, wie sie z.B. bei einem dreifach gedrehten Stricke stattfindet, so könnte die in der Welt übliche Namengebung, da sie sich unterscheidungsweise auf die drei Elemente bezieht, nicht statt haben. Wenn daher auch eine Dreifachmachung vorliegt, so ist doch vermöge der Charakterschaft | diese Bezeichnung nach dem Charakter als Feuer, Wasser und Nahrung bei den Elementen und ihren Produkten möglich. – »Seine Benennung, seine Benennung«, diese Wiederholung des Wortes zeigt den Abschluss des Adhyâya an.


So lautet in dem Kommentare zur erlauchten Çârîraka-mîmâṅsâ, dem Werke der verehrungswürdigen Füsse des Çankara, im zweiten Adhyâya der vierte Pâda.


Ende des zweiten Adhyâya.

Quelle:
Die Sûtra's des Vedânta oder die Çârîraka-Mîmâṅsâ des Bâdarâyaṇa. Hildesheim 1966 [Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1887], S. 468-469.
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