[356] 27. udāsīnānām api ca evaṃ siddhiḥ
auch würde es dann den Nichtsthuenden gelingen.

Wenn man annähme, dass das Sein aus dem Nichtsein hervorginge, so würde auch den Nichtsthuenden, auch den Menschen, die sich nicht bemühten, alles, was sie wollten, gelingen, weil das Nichtsein ja leicht zu beschaffen ist. Der Bauer würde auch ohne sich mit der Bearbeitung des Feldes zu bemühen das Getreide wachsen sehen; der Töpfer würde auch ohne sich um die Formung des Thones zu bemühen das Gefäss hervorbringen; der Weber würde auch ohne die Fäden zusammenzuweben, gerade so gut als wenn er sie zusammenwebte, ein Gewebe erhalten; auch brauchte sich kein Mensch in Mühe zu versetzen, um den Himmel[356] oder die Erlösung zu erlangen. Das aber geht nicht an und wird auch von niemandem zugestanden; und darum ist jene Annahme, dass das Sein aus dem Nichtsein entstehe, eine falsche.

Quelle:
Die Sūtra's des Vedānta oder die Ēārīraka-Mīmāṅsā des Bādarāyaṇa. Hildesheim 1966 [Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1887], S. 356-357.
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