Elfter Einwand

[178] »Der Nerv des Beweises liegt darin, daß ich anerkenne, so, wie ich bin, mit meiner Idee von Gott in mir, könnte ich nicht existieren, wenn nicht auch Gott, ich meine jener Gott, dessen Idee in mir ist, wahrhaft existierte.«

Es war nicht bewiesen, daß wir eine Idee von Gott haben, auch die christliche Religion fordert von uns den Glauben, daß Gott unfaßlich sei, d.h. daß nach meiner Meinung es von ihm keine Idee gäbe; daher ist die Existenz Gottes nicht bewiesen und noch viel weniger die Schöpfung.


Erwiderung

Wird Gott als unfaßbar bezeichnet, so gilt das nur von dem Versuch, von ihm eine adäquate und ihn ganz begreifende Vorstellung zu gewinnen. Inwiefern es aber eine Idee von Gott doch gibt, ist schon bis zum Überdruß wiederholt worden. Hier wird überhaupt nichts vorgebracht, das meine Beweise erschüttert.

Quelle:
Thomas Hobbes: Grundzüge der Philosophie. Erster Teil: Lehre vom Körper. Leipzig 1949, S. 178.
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