Zweiter Abschnitt.

[327] 1. Wenn die Ursache nicht existirt, so existirt auch die Wirkung nicht.

2. Nicht aber (umgekehrt) wenn die Wirkung nicht existirt, existirt (auch) die Ursache nicht.

3. Allgemeines und Besonderes, beides hängt vom Wissen ab.

[333] 4. Weil Existenz die Ursache des umfassenden (Wissens) ist, ist sie eben Allgemeines.

5. Die Begriffe der Substanz, der Eigenschaft und der Bewegung sind Allgemeines und Besonderes.

[334] 6. Mit Ausnahme von dem letzten Besondern.

7. Woher in Substanzen, Eigenschaften und Bewegungen (das Wasser entsteht) dies (ist) seiend, ist das Sein.

8. Das Sein ist etwas von den Substanzen, Eigenschaften und Bewegungen Verschiedenes.

9. Weil (das Sein) in Eigenschaften und Bewegungen existirt, so ist es weder eine Bewegung, noch eine Eigenschaft.

[335] 10. (Das folgt auch) aus der Nicht-Existenz des Allgemeinen und Besondern (im Sein).

11. Dadurch, dass er vielen Substanzen einwohnt, ist der Begriff der Substanz erklärt.

12. So wie auch durch die Nicht-Existenz des Allgemeinen und Besonderen.

13. Eben so ist der Begriff der Eigenschaft dadurch, dass er in den Eigenschaften existirt, erklärt.

14. So wie auch durch die Nicht-Existenz des Allgemeinen und Besondern.

[336] 15. Dadurch, dass er den Bewegungen einwohnt, ist der Begriff der Bewegung erklärt.

16. So wie auch durch die Nicht-Existenz des Allgemeinen und Besondern.

17. Durch das nicht-besondere Kennzeichen: »(dies ist) seiend«, so wie auch durch die Nicht-Existenz eines besonderen Kennzeichens (giebt es nur) eine Existenz.

Quelle:
Die Lehrsprüche der Vaiçeshika-Philosophie von Kaṇâda. In: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, Band 21, Leipzig 1867, S. 309–420, S. 327-330,333-337.
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