Erster Abschnitt.

[387] 1. Die Eigenschaften sind aufgezählt.

[387] 2. Auch die Farbe, der Geschmack, der Geruch und die Tastbarkeit der Erde und der andern (Elemente) sind vergänglich, weil die Substanz vergänglich ist.

3. Hierdurch ist die Unvergänglichkeit (derselben) in den unvergänglichen (Substanzen) ausgesprochen.

[388] 4. (Jene Eigenschaften) sind im Wasser, Feuer und in der Luft unvergänglich, weil die Substanzen unvergänglich sind.

5. In dem Vergänglichen sind sie vergänglich, weil die Substanz vergänglich ist.

6. (Jene Eigenschaften in einer zusammengesetzten Substanz) hängen ab von den Eigenschaften der Ursachen; in der Erde werden sie (auch) hervorgebracht durch Reifwerden.

7. Weil (den durch das Reifwerden hervorgebrachten Eigenschaften) Eine Substanz (zum Substrate dient).

8. Die Nicht-Wahrnehmung des Atoms und die Wahrnehmung des Grossen sind bei dem Ewigen erklärt.

[393] 9. Auch durch die Mehrheit der Ursache (entsteht die Ausdehnung).

10. Von diesem das Gegentheil ist das Atom.

[394] 11. (Die Ausdrücke) klein, gross werden (gebraucht) weil in derselben (Ausdehnung) ein Unterschied Statt findet, und ein Unterschied nicht Statt findet.

[395] 12. Weil (beide Ausdrücke) in einer und derselben Zeit (gebraucht werden, ist der Gebrauch des Grossen ursprünglich, der Gebrauch des Kleinen figürlich).

13. (Dies folgt) auch aus dem Beispiele.

14. Das Nicht-Vorhandensein der Kleinheit und Grösse in der Kleinheit und Grösse ist mit den Bewegungen und Eigenschaften erklärt.

15. Es ist erklärt, dass die Bewegungen keine Bewegungen und die Eigenschaften keine Eigenschaften haben.

[396] 16. Durch Kleinheit und Grösse sind (auch) die Bewegungen und Eigenschaften erklärt.

17. Dadurch sind Länge und Kürze erklärt.

18. In dem Vergänglichen (ist die Ausdehnung) vergänglich.

19. In dem Unvergänglichen unvergänglich.

20. Das Unvergängliche ist das, dessen Ausdehnung das Atom ist.

21. Auch die Unwissenheit ist ein Beweis des Wissens.

[397] 22. Wegen seiner Allgegenwart ist der Aether (un endlich) gross; eben so die Seele.

[398] 23. Weil diese nicht vorhanden ist, ist der innere Sinn ein Atom.

24. Der Raum ist erklärt durch (seine Eigenschaften).

25. Die Zeit, (als verbunden) mit der Ursache (ist als unendlich gross erklärt).

Quelle:
Die Lehrsprüche der Vaiçeshika-Philosophie von Kaṇâda. In: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, Band 22, Leipzig 1868, S. 383–442, S. 387-390,393-399.
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