Erster Abschnitt.

[401] 1. Das Ewige ist seiend und unverursacht.

2. Die Wirkung desselben ist (sein) Beweisgrand.

[401] 3. Aus der Existenz der Ursache (folgt) die Existenz der Wirkung.

4. Das Vorhandensein einer solchen Verneinung, wie nicht-ewig, geht vom Besondern aus.

5. (Der Schluss, dass das Atom nicht ewig ist), ist Unwissenheit.

[402] 6. Wenn eine grosse (Substanz da ist), so geschieht die Wahrnehmung durch den Begriff des Habens von vielen Substanzen und durch die Farbe.

7. Obwohl der Begriff der Substanz und der Grösse da ist, so ist doch die Luft nicht wahrnehmbar, weil der Eindruck der Farbe fehlt.

[403] 8. Die Auffassung der Farbe findet durch (ihre) Inhärenz in vielen Substanzen und durch die Besonderheit der Farbe Statt.

9. Dadurch ist das Wissen hinsichtlich des Geschmacks, des Geruchs und der Tastbarkeit erklärt.

10. Weil jenes nicht da ist, so findet kein Fehlgehen Statt.

[404] 11. Zahl, Ausdehnung, Einzelnheit, Verbindung und Trennung, Ferne und Nähe, und Bewegung werden wegen ihrer Inhärenz in farbigen Substanzen durch das Auge wahrgenommen.

12. In nicht-farbigen (Substanzen) werden sie nicht durch das Auge wahrgenommen.

[405] 13. Dadurch ist erklärt, dass der Begriff der Eigenschaft und die Existenz ein Wissen aller Sinne ist.

Quelle:
Die Lehrsprüche der Vaiçeshika-Philosophie von Kaṇâda. In: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, Band 21, Leipzig 1867, S. 309–420, S. 401-406.
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