Vergänglichkeit der Welt. Inhalt des Buches

[169] Weiter ergibt sich die Folge (so heischt es die Ordnung der Lehre),

Daß ich nun auch den Beweis muß liefern, die Welt sei geschaffen,

Und zugleich, sie bestehe aus einem vergänglichen Körper.

Ferner auf welcherlei Art die Vereinigung dieser Materie

Erd' und Himmel gegründet, das Meer, die Sonn' und die Sterne

Samt der Kugel des Mondes; was ferner hervor aus der Erde

Kroch von lebendigen Wesen, und welche es nie hat gegeben;

Auch wie das Menschengeschlecht durch Benennung der Dinge die Sprache

Mannigfaltig geschaffen zum gegenseit'gen Verkehre,

Und wie sich endlich die Furcht vor den Göttern ins menschliche Herz schlich

Jene Furcht, die als Heiligtum schützt rings über die Erde,

Haine und Tempel und Seen, Altäre und Bilder der Götter.

Quelle:
Lukrez: Über die Natur der Dinge. Berlin 1957, S. 169-170.
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