Gottesfriede

Gottesfriede ist allervorzüglichster Friede.Graf, 497, 91.

Er ist noch heiliger als Haus- und Königsfriede. Unter ihm standen Kirchhöfe und Kirche, das Unverletzbarste darin war der Altar und der Priester an demselben. Die Kirche bot jedem flüchtigen Verbrecher eine Freistätte, nur dem nicht, der in und an ihr selbst frevelte, und nicht dem, der bereits verurtheilt war. Wer auch nur den Ring an der Kirche fassen oder seinen Hut zur Thür hineinwerfen konnte, den durfte kein Scherge mehr ergreifen.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 109.
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