Hackel

1. Hackel a (und) Packel. (Würzburg.)

»Alles zusammen, gemischtes Publikum mit überwiegendem Lumpengesindel. Vielleicht von huckeln und packen, alles, was man aufhucken und einpacken kann.« (Sartorius, 163.)


2. Mein lieber Hackel, das ist ein Spektakel. (Wien.)

Hackel gehörte mit Brandstetter (s.d.) zu den Häuptern einer in Oesterreich (1793-95) entstandenen, sogenannten Jakobinerverschwörung. Bevor er zu seiner dreissigjährigen Kerkerhaft abgeführt wurde, ward er in Wien auf der Schandbühne ausgestellt, wobei das leichtfertige Gassenpublikum die obige Namenwitzelei machte, welche sich in Wien bisjetzt als Sprichwort erhalten hat. (Vgl. Gräffer, Franciscäische Curiosa, Wien 1849, S. 9.)


[247] 3. Nemm' mer meinen Hackel-jeducho weg. Tendlau, 219.

Um zu sagen: Du kannst mir wenig anhaben, höchstens kannst du mir das Gebetstück (hackol jeducho) wegnehmen, das ich mit dem Vorbeter sprechen könnte.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 247-248.
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