Karnisseltag

* Am (oder: auf den) Karnisseltag. (Oberösterreich.)

So hiessen bis in die Zeiten des Kaisers Joseph II. die Bewohner des Stiftes Kremsmünster den 11. December, an dem seit unvordenklicher Zeit das Andenken an den Todestag des Stifters Thassilo II., Herzogs von Baiern, durch ein sogenanntes Gespende gefeiert wurde. Jeder nämlich, der kam und verlangte, erhielt, in der Voraussetzung, dass er dem Trauergottesdienst für die Seele des Stifters andächtig beiwohne, eine Portion Brot mit Fleisch. Einmal wurden zu dem Zwecke 60 Rinder geschlachtet. (Baumgarten.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 1144.
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