Milde (der)

1. Der milt gibt sich reich, der geitzig nimpt sich arm.Franck, I, 117b; Henisch, 1448, 20; Lehmann, II, 65, 153 [662] ; Müller, 23, 2; Sailer, 207; Simrock, 7024; Körte, 4251; Braun, I, 2715.

Mhd.: Reiniu milte nie verdarp, so erge manege schand erwarp. (Freidank.)

Frz.: L'homme bienfaisant s'enrichit par ses bienfaits et l'avare s'appauvrit à mesure qu'il amasse.

Holl.: Die mild is, geeft zich rijk, de gierigaard neemt zich arm. (Harrebomée, II, 87a.)


2. Der milt hat allein, das er geben hat.Franck, II, 36a; Gruter, I, 16; Petri, II, 106; Simrock, 7025.


3. Je mehr der Milde gibt, je mehr soll er geben.

Mhd.: Ich weiz wol daz ein milter man genuoc ze gebenne nie gaven. (Freidank.) – Ich main wol, daz ain milder man zuo geben nie genuoc geban als vil er mocht gehân. (Wolkenstein.) (Zingerle, 102.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 662-663.
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