Rippach

* Ein Hans von Rippach.

So wurde ehedem in Sachsen ein landjunkerlicher Schroll genannt, und wie Wurzbach (III, 53) mittheilt, ist der Ausdruck »Hans von Rippach« noch in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts in Leipzig gäng und gebe gewesen, um einen »Erdäpfelbaron« oder lautmäuligen Grosshans dieser Gegend und im weitern Sinne einen »stolzen Gimpel« und »ungeleckten Bären« zu bezeichnen. Nach einer Notiz im Weimarer Sonntagsblatt (2. Jahrg.) soll sich auch Goethe dieses Ausdrucks in einem seiner Werke im angedeuteten Sinne bedient haben. Rippach ist jetzt eine in der preussischen Provinz Sachsen (Regierungsbezirk Merseburg, Kreis Weissenfels) an der Strasse von Naumburg nach Leipzig unweit Lützen gelegene Ortschaft, in deren Gegend früher ein lächerliches Junkerthum zu Hause gewesen sein soll. Hans von Rippach kommt vor in Goethe's Faust, Hempel's Ausg. XII, S. 70.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1692.
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