Schalkheit

1. Der kan in schalckheit Rabbi werden, der büberich sich fleisst auff erden.

Lat.: Cui dolus est gratus fit Rabbi in fraude uocatus. (Loci comm., 71.)


2. Der nicht mit Schalkheit durchgetrieben, ist selten lang zu Hof geblieben.


3. Der schalckheit ehr ist lauter schand.Henisch, 572, 21; Petri, II, 526.


4. Es wird viel Schalckheit vnter einem feinen Kleid bedecket.Petri, II, 307; Henisch, 231, 17.


[86] 5. Kein schalckheit ist so gross, es ist eigen nutz dabei.Henisch, 829, 24.


6. Schalckheit ist der schalckheit buss.Henisch, 527, 21; Petri, II, 526.


7. Schalckheit muss man tragen, bossheit muss man steuern vnd wehren.Henisch, 468, 14.


8. Schalckheit steckt lastervoll.Petri, II, 526.


9. Wer ein Schalckheit hat gethan, der sihet niemand frölich an.Petri, II, 705.


10. Wer mit Schalkheit greiset, bessert sich im Alter nicht.


11. Wer schalckheit übt vnd bossheit treibt, am Galgen er behangen bleibt.Henisch, 250, 50.


12. Wer sich in der Schalckheit fleisset, kan leichtlich in der Büberei Meister werden. Petri, II, 759; Henisch, 542, 3; Lehmann, II, 851, 329; Simrock, 8857.


[Zusätze und Ergänzungen]

13. Hab acht, ein schalckheit thut man dir, lass dir nicht geben gäscht für bier.Loci comm., 72.

Lat.: Respice queso bene, non sunt cereuisia spumae.


14. Wer ein schalckheit hat gethon, der denkt, ein jeder red daruon.

Lat.: Conscius ipse sibi, de se putat omnia dici. (Loci comm., 29.)


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876.
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