Die dreiunddreißigste Fabel. Vom Pferd und Esel. Eins mals ein Pferd gebunden stund Und het ein schönen zaum im mund; Der war mit gülden buckeln bschlagen. Auf seinem rücken tet es tragen Ein blanken sattel, schön geziert, Ein ...
Die fünfunddreißigste Fabel. Vom Wolf und Fuchs. Der wolf mit rauben samlen tet, Daß er ein weil zu freßen het, Und trugs zusamen in sein loch. Der fuchs wards gwar und spürt im nach: Er fand in ligen bei ...
Die neunundvierzigste Fabel. Vom Lamb und Wolfe. Es lief mit einem bock ein ... ... segen, Wie die wolfe den lemmern pflegen.« Es lert uns dise fabel eben: Solln nicht eim andern glauben geben. Es gibt mancher eim ...
Die zweiundneunzigste Fabel. Vom beißigen Hunde. Beim bauren war ein hund gar beißig Und auf die leut mit bellen fleißig, Drumb im sein herr anhieng ein schellen. Auf daß die leute vor dem bellen Und vor seinem beißigen wüten ...
Die zweiundfunfzigste Fabel. Vom Pferd und Esel. Fein trieb ein baur ein ledig ... ... dem esel helfen tragen, Dörft ich jetzt nicht mein kummer klagen.« Die fabel lert, daß wir uns söllen Gegen den armen freundlich stellen Und ...
Die funfzehnte Fabel. Vom kranken Weihen. Ein kranker weih auf seinem bet Vor großer krankheit seufzen tet Und ruft zu im sein mutter dar, Sprach: »Mutter, komt ein wenig her! Ich bitt, seht meinen jamer an ...
Die achtundvierzigste Fabel. Vom Hund und Schaf. Ein hund ein schaf verklaget hot, Vor recht angsprochen umb ein brot, Das het er im geliehen dar: Das schaf im nichts gestendig war. Da sprach der hund: »Ich wils bezeugen ...
Die siebenundsechzigste Fabel. Von zweien Hanen. Als zwen han teten zamen kempfen: Welcher den andern erst könt dempfen, Solt das regiment gwunnen han, Bleiben allein der hennen man. Sie kempften, biß der eine floch, Für scham ...
Die achtundachtzigste Fabel. Von zweien Krebsen. Der krebs tet leren seinen son, Er solt nicht mer hindersich gon, Und sprach: »Sihe an die andern tier, Haben der füß nicht mer denn vier Und laufen dennoch vor sich weg.« ...
Die sechsundzwanzigste Fabel. Vom Kefer und Adlar. Der kefer ward verachtet gar ... ... dem adlar ganz und gar All hilf und trost benomen war. Die fabel lert, daß wir zu trachten, Den gringen nit zu ser verachten. ...
Die sechzigste Fabel. Von einem Kleusener. Die erfarnheit lert jederman, Wies der natur ist angetan, Daß sie bei paren komen zamen, Sich meren müßen und besamen, Alles, was underm himmel lebt; Und wer demselben widerstrebt, ...
Die fünfundfunfzigste Fabel. Von einem Trummeter. Bgab sich einst in einem krieg, Das sterkest teil behielt den sieg. Da ward gefangen ein trummeter, Der hieß mit seinem namen Peter, Und von den feinden hart geschlagen. Er sprach ...
Die zweiunddreißigste Fabel. Vom Pferd und Löwen. Es kam ein löw zu einem ... ... pferd vil klüger ist; Es hat mit list gerochen list.« In diser fabel wird abgemalt: Schmeichlen mit schmeichlen wird bezalt. Ein feind, der ...
Die erste Fabel. Vom Hanen und Perlen. Gott durch sein güt und weisheit fron Hat alle ding erschaffen schon Und als, was lebt, reichlich versorgt, Daß hungers halb niemand erworgt, Gibt jedem fleisch zur notturft gnug, Mit dem ...
Die dreiundvierzigste Fabel. Vom Löwen und Fuchs. Der löw war krank; als das vernamen Die andern tier, bald zu im kamen: Ein jedes tet erzeigen sich Gegen dem löwen ganz dienstlich, Teten im in der krankheit pflegen, ...
Die achtundsiebzigste Fabel. Von zweien Bäumen. Für einem hagen an eim rein Stunden zwen schöner bäume fein, Ein birnbaum und ein apfelbaum; Dazwischen war ein wenig raum. Die beid stets mit einander kriegten, Einander vil scheltwort zufügten; ...
Die achtundsechzigste Fabel. Vom alten Apfelbaum. Es het ein baur in seinem garten Ein apfelbaum, des tet er warten, Denn er von selbem äpfeln schon An größ und gschmack all jar möcht han. Er las aus, welchs die ...
Die fünfte Fabel. Vom untreuen Hunde. Ein schäfer het ein hund, hieß Strom, Den hielt er züchtig und ganz from, Und auf im solchen glauben baut, Daß er im all die schaf vertraut. Doch wenn der schäfer kert ...
Die achtundfunfzigste Fabel. Vom Fuchs und Löwen. Das füchslin ward gwar eins lauen: Für seinem grimm tet im fast grauen, Denn er seinr gegenwertigkeit War ungwont; drumb war im leid, Daß im der löw solt etwas tan. ...
Die einundvierzigste Fabel. Vom Affen und Fuchs. Es kam ein aff zum fuchs getreten: »Ich wolt dich freundlich han gebeten«, Sprach der aff, »du wölst geben mir Dein halben schwanz, weil er doch dir Nicht groß mag nutzen ...
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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