Die achtzigste Fabel. Von Antvögelen und Kranchen. Im feld ein acker het ein baur, Darauf ließ er ims werden saur, Mit weizen tet ern dick beseen, Auf daß er möcht dest reicher meen. Da flohen im die kranchen auf ...
Die funfzigste Fabel. Vom Jüngling und der Katzen. Es het ein jung gesell ein katzen, Mit der riß er gar seltzam fratzen Und liebet sie vor alle tier. Er sprach: »Wenn ich solt wünschen mir, So wolt ich, ...
Die fünfundzwanzigste Fabel. Vom alten Man und dem Tod. Als ein alter man lang het glebt, Dem tod, wie er kunt, widerstrebt, Zuletst der tod rauscht her behend, Der alles dinges ist ein end, Und wolt denselben alten ...
Die siebenundfunfzigste Fabel. Vom Baurn und seinen Hunden. Weit von den leuten wont ein baur, In einem wald ließ ers im saur Mit hauen und mit spalten werden, Mit hacken, reuten in der erden, Daß er im richt ein ...
Die dreiundsiebzigste Fabel. Vom Löwen, Esel und Fuchsen. Der löw wolt laufen auf das gejeid, Nam mit den fuchs und esel beid Und sprach: »Wir wölln zusamen jagen! Laß sehn, was wil das glück uns tragen.« Sie ...
Die neunundsiebzigste Fabel. Vom Geier und andern Vögeln. Der geier sein jartag halten wolte, Und bat all vögel, daß sie solten Zu gast auf einen abent komen, Denn er im ganz het fürgenomen, Seinen freunden, den vögeln allen, ...
Die fünfundsechzigste Fabel. Von der Kräen und dem Schaf. Auf einem schaf da reit ein kro, Sie sang und war von herzen fro; Da sprach zum selben schaf ein hund, Der dasselbig mal bei im stund: »Das leid ...
Die vierundvierzigste Fabel. Vom Schwan und dem Storchen. Plinius schreibt, wie daß der schwan Die art und eigenschaft sol han, Daß, wenn er mit dem tod sol ringen, So hebt er lieblich an zu singen. Das hört der ...
Die dreizehnte Fabel. Von der Maus und dem Ochsen. Im stall da war ein kleine maus, Die kam laufen zum loch heraus Zum ochsen, der im stall da stund, Biß im in seinen fuß ein wund Und lief gar ...
Die siebenundfünfzigste Fabel. Von Mensen und der Katzen. Vil meus waren in einem haus; Da fieng die katz alltag ein maus, Daß sie abnamen an der zal. Drumb kamens zamen auf ein mal, Solch teglich schaden wol betrachten, ...
Die einundfunfzigste Fabel. Vom Vatter und seinen Sönen. Also ein vatter het vil kind, Wie man dasselb noch teglich findt, Die waren uneins mit einander, Es wolt auch keiner wie der ander. Der vatter sich hie lang bedacht ...
Die neunundachtzigste Fabel. Vom Kranken und den Aerzten. In Teutschland, wie man brichtet mich, Ein reicher man zu bet lag siech. Wie dasselbig die ärzt vernamen, Ir vil zum reichen kranken kamen (Als wo man honig tut ...
Die sechsundneunzigste Fabel. Von der Maus und dem Weihen. Es war ein weih im strick gefangen, Drin het er bleiben můst behangen; Dasselbig jamert ser die maus, Zerbiß den strick und half im draus, Daß er kunt fliehen ...
Die achtundsiebzigste Fabel. Von der Sau und einem Pferd. Als ein sau sahe ein schönes ros, Jung, welig, freidig, stark und groß, Behangen mit sattel und zaum, Mit batsen; daß mans sahe kaum, Sprach sie: »Du ...
Die zweite Fabel. Vom Wolf in der Schafshaut. Als ein wolf fand ein schafesbalk, Da schluf hinein der böse schalk Und gieng zun schafen in die hert Und fraß, welche sein herz begert. Des ward der schäfer bald ...
Die achtundzwanzigste Fabel. Von der Tannen und dem Körbs. Es war ein tann erwachsen hoch; Dabei ein körbs sich auch auf zoch Und flocht sich umb des baumes ast, Dieselben mit der zeit umbfaßt, Bekleidt also den ganzen baum, ...
Die neunundvierzigste Fabel. Vom Esel, Affen und Maulwerf. Der esel sich beklagen tet Gar ser, daß er kein hörner het, Derhalb man in stets werlos find. Der aff sprach: »Sih, was mir zerrinnt! Wiewol ich hab ...
Die fünfundzwanzigste Fabel. Von den Affen und dem Parden. Der parde ist ein ... ... an in den hohmut strafen, Beißt all zu tot dieselben affen. Die fabel tut uns nit erlauben, Daß wir solln allen geistern glauben: Wenn ...
Die sechsundzwanzigste Fabel. Vom Bauren und der Schlangen. Bei einem bauren het ein ... ... seind mein wunden heil, Denk ich des schadens noch zum teil.« Die fabel gibt uns underricht: Ein freund, der einst den glauben bricht Und ...
Die dreiunddreißigste Fabel. Vom Bauren und seinem Wunsch. Die leut erstmals vil götter hetten, Davon vil schreiben die poeten; Under den war ein, die Ceres hieß, Die korn und weizen wachsen ließ. Die bat ein baur, daß ...
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