372 Zur Ehre der Kenner . – Sobald einer, ohne Kenner zu sein, doch den Urteiler spielt, soll man sofort protestieren: ob es nun Männlein oder Weiblein sei. Schwärmerei und Entzücken für ein Ding oder einen Menschen sind keine Argumente: Widerwille und Haß ...
Ist Weltfriede möglich? Telegraphische Antwort auf eine amerikanische Rundfrage (1936) Die Frage, ob der Weltfriede je möglich sein wird, kann nur ein Kenner der Weltgeschichte beantworten. Kenner der Weltgeschichte sein heißt aber, die Menschen kennen, wie sie waren und immer ...
95 Chamfort . – Daß ein solcher Kenner der Menschen und der Menge, wie Chamfort, eben der Menge beisprang und nicht in philosophischer Entsagung und Abwehr seitwärts stehen blieb, das weiß ich mir nicht anders zu erklären als so: ein Instinkt war in ihm stärker ...
149 Sebastian Bach . – Sofern man Bachs Musik nicht als vollkommener und gewitzigter Kenner des Kontrapunktes und aller Arten des fugierten Stiles hört, und demgemäß des eigentlichen artistischen Genusses entraten muß, wird es uns als Hörern seiner Musik zumute sein (um uns grandios ...
83 Heiland und Arzt. – Der Stifter des Christentums war, wie es sich von selber versteht, als Kenner der menschlichen Seele nicht ohne die größten Mängel und Voreingenommenheiten und als Arzt der Seele dem so anrüchigen und laienhaften Glauben an eine Universalmedizin ergeben. Er ...
... Wie man Politik macht? – Der geborene Staatsmann ist vor allem Kenner, Kenner der Menschen, Lagen, Dinge. Er hat den »Blick«, der ... ... in der Geschichte, von denen der Kenner sich eine Zeitlang treiben läßt, um die Herrschaft nicht zu verlieren. Jede ... ... mag der Schwärmer zufrieden sein, wenn sie verfassungsmäßig »frei« ist; der Kenner fragt nur danach, wem sie ...
18 Drei Arten von Denkern . – Es gibt strömende, fließende, ... ... von Denkern. Der Laie schätzt sie nach der Masse des Wassers, der Kenner nach dem Gehalt des Wassers ab, also nach dem, was eben nicht ...
... ist das Gegenteil davon. Er bedeutet: Kenner sein, überlegener, sicherer, kalter Kenner. Tausend Jahre historischen Denkens und Forschens haben einen unermeßlichen Schatz nicht von ... ... Anfängen seiner Erfassung. Bis jetzt ist die Rechtswissenschaft nach dem Urteil ihrer besten Kenner nicht viel mehr als Philologie und Begriffscholastik. Die Nationalökonomie ist ...
Nachschrift – Der Ernst der letzten Worte erlaubt mir, an dieser Stelle ... ... Niemals gab es einen größeren Meister in dumpfen hieratischen Wohlgerüchen – nie lebte ein gleicher Kenner alles kleinen Unendlichen, alles Zitternden und Überschwänglichen, aller Feminismen aus dem Idiotikon ...
Vorrede 1 Wir sind uns unbekannt, wir Erkennenden, wir selbst uns ... ... zugänglich. Was zum Beispiel meinen »Zarathustra« anbetrifft, so lasse ich niemanden als dessen Kenner gelten, den nicht jedes seiner Worte irgendwann einmal tief verwundet und irgendwann einmal ...
Was ich den Alten verdanke 1 Zum Schluß ein Wort über jene ... ... erklärbar aus einem Zuviel von Kraft. Wer den Griechen nachgeht, wie jener tiefste Kenner ihrer Kultur, der heute lebt, wie Jacob Burckhardt in Basel, der wußte ...
Wohin Wagner gehört Auch jetzt noch ist Frankreich der Sitz der geistigsten ... ... zu verstehn, als zum Beispiel der junge Kaiser? – Die Tatsache bleibt für jeden Kenner der europäischen Kultur-Bewegung nichtsdestoweniger gewiß, daß die französische Romantik und Richard Wagner ...
250. An Georg Brandes Sils-Maria, den 13. Sept. ... ... sogenannten Landsleute, die »musikalischen« Deutschen. Zuletzt bin ich in diesem Falle Kenner in rebus et personis – und, glücklicherweise, bis zu dem Grade Musiker ...
46. An Richard Wagner Basel, 10. Nov. am Luthertage ... ... zu folgen nicht rätlich, ja gefährlich, vor allem unmöglich gelten muß. Selbst die Kenner Schopenhauerscher Philosophie werden der größten Zahl nach außerstande sein, den tiefen Einklang zwischen ...
255 Gespräch über Musik . – A: Was sagen Sie zu ... ... kommt jetzt dem Thema zugute, es ist nun »dämonisch« geworden! Was für ein Kenner der Seele er ist! Er gebietet mit den Künsten eines Volksredners über uns. ...
... muß man so vorsichtig sein, nicht als Kenner aufzutreten. Heute ging ich zu Frau Jansen hinaus, ich hatte die ... ... etwas? Nein. Könnte ich es wünschen? Gewiß nicht. Ich bin zu sehr Kenner, habe in dem Erotischen zu viele Erfahrungen gemacht, um so thörichten Gedanken ...
Einführung zu Ernst Droems »Gesängen« (1920) Aus dem Vorfrühling ... ... Süden, eine berauschende Freude an künstlichen Bildungen und formaler Zucht, eine echte Kunst für Kenner und Liebhaber, ganz persönlich, vornehm, die hohe Schule der Reimkunst, Wortmusik und ...
... nicht Denker sein, sondern höchstens Nach- und Überdenker, vor allem aber gelehrter Kenner aller früheren Denker; von denen wird er immer etwas erzählen können, das ... ... und Rede für nötig befände. Das indische Altertum eröffnet seine Tore, und seine Kenner haben zu den unvergänglichen Werken der Inder, zu ihren Philosophien ...
Viertes Stück Richard Wagner in Bayreuth 1 Damit ein Ereignis Größe ... ... der seelenbezwingende Ton der Musik in unbegreiflichem Gegensatze stand. Nun fällt es dem vergleichenden Kenner überhaupt auf, wie selten gerade der moderne Mensch, wenn er die Mitgift einer ...
324 Psychologie der Schauspieler . – Es ist der beglückende Wahn der ... ... eine schöne Entdeckung, daß es nur des hellseherischen Schauspielers bedürfe, statt aller Denker, Kenner, Fachmänner, um ins Wesen irgendeines Zustandes hinabzuleuchten! Vergessen wir doch nie, ...
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Wenige Wochen vor seinem Tode äußerte Stramm in einem Brief an seinen Verleger Herwarth Walden die Absicht, seine Gedichte aus der Kriegszeit zu sammeln und ihnen den Titel »Tropfblut« zu geben. Walden nutzte diesen Titel dann jedoch für eine Nachlaßausgabe, die nach anderen Kriterien zusammengestellt wurde. – Hier sind, dem ursprünglichen Plan folgend, unter dem Titel »Tropfblut« die zwischen November 1914 und April 1915 entstandenen Gedichte in der Reihenfolge, in der sie 1915 in Waldens Zeitschrift »Der Sturm« erschienen sind, versammelt. Der Ausgabe beigegeben sind die Gedichte »Die Menscheit« und »Weltwehe«, so wie die Sammlung »Du. Liebesgedichte«, die bereits vor Stramms Kriegsteilnahme in »Der Sturm« veröffentlicht wurden.
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