Die Ballade des Vergessens In den Lüften schreien die Geier schon, Lüstern nach neuem Aase. Es hebt so mancher die Leier schon Beim freibiergefüllten Glase, Zu schlagen siegreich den alten bösen Feind, Tät er den Humpen pressen... ...
Ballade vom Schatten Engte mich mein kleiner Schatten ein, Kleiner Schatten, der mich streng umschrieb, Mir drei Schritt voraus, zur Seite ging Oder drei in meinem Rücken blieb. Sprach ich: Schatten, böser Spiegel Schatten, Soll ich ewig ...
Ballade Man nahm ihr ihr Klavier weg, das sie seit vier Monaten ausgeliehen hatte. Was ist dabei, wenn sie die Leihgebühr nicht mehr bezahlt, 15 Kronen pro mense?! Soll man es umsonst borgen, daß sie es mit ...
Ballade vom Namenlosen Er lebte weil er geboren war, Er fand keinen anderen Grund. Die Mutter liebte ganz früh sein Haar, Einmal Eine dann seinen Mund, Doch war es nicht wichtig und verging Auch schnell, bevor ers ermessen. ...
Ballade in G-moll Nach einer wilden, wüstdurchzechten Nacht, Schon ... ... hingezogen, Setzt an die Tasten sich mein junger Freund Und spielte die Ballade G-moll Chopins. Und wie vom Geist des Weines nur befeuert, ...
Die Ballade von den Hofsängern Wir ziehen dahin von Hof zu Hof. Arbeiten? Mensch, wir sind doch nicht dof. Wir singen nicht schön, aber wir singen laut, Daß das Eis in den Dienstmädchenherzen taut. Jawoll. Wir ...
Ballade (für Frank Wedekind) Mein Vater war ein Seebär, Meine Mutter kam aus Holland her, Sie hatte Blondhaar, wie Gold so schwer. Mein Vater war ein grobes Schwein, Meine Mutter war zart und klein, Sie ...
Kleine Ballade Hoch weht mein Busch, hell klirrt mein Schild Im Wolkenbruch der Feindesklingen. Die malen kein Madonnenbild Und tönen nicht wie Harfensingen. Und in den Staub der letzte Schelm, Der mich vom Sattel wollte stechen! ...
Ballade (17. November 1907.) Deine Buckse ist von Blut so rot Und gehst so stolz einher, oh! Die Opposition, die schlug ich tot, Keinen Ton sagt sie jetzt mehr, oh! Oppositionsblut, das ist nicht so ...
Ballade vom Bolschewik Wir kamen in die Städte aus der Steppe Gleich Wölfen mager, hungrig und verlaust. Wie seidig rauscht der schönen Damen Schleppe, Um die der Südwind unsrer Sehnsucht braust. Wir hatten harte Erde zu beackern, ...
Ballade vom toten Kind Wie ward mein Überfluss so karg! Ich muss mich mein erbarmen. Ich halte auf den Armen Einen kleinen Sarg. Es reichen sich die Hände Geschlechter ohne Ende – Wer endet? wer begann? ...
Ballade vom alten Mann Armer alter Mann, Siehst mich immer an, Liebe trieft aus Lippe auf den schäbigen Rock. Blumig blüht dein Kropf. Einen Eberkopf Hängte Gott an deine Kette als Berlock. In der Nacht so oft ...
52. Ballade 1777. Hört, ihr lieben deutschen Frauen, Die ihr in der Blüte seid, Eine Mär' aus alter Zeit, Die ich selbst nicht ohne Grauen Euren Ohren kann vertrauen; Denn mit Schrecken sollt ihr schauen, ...
8. Ballade (Gemeinsam zu singen.) Das war von der Löwenburg die hohe Frau, Die hatt' einen einzigen Sohn; Nur nach waidlichem Werk, mit dem Morgenthau, Stand sein Sinn, bei des Jagdhorns Ton. Die Gräfin dachte, wie mach ...
Ballade Ich träumt', ich war ein Vögelein, Und flog auf ihren Schoos, Und zupft' ihr, um nicht laß zu seyn, Die Busenschleifen los. Und flog, mit gaukelhaftem Flug, Dann auf die weiße Hand, Dann wieder ...
Ballade vom deutschen Landsknecht Wir taten unsere Pflichten stumm mit grauen Mienen Und pflügten schweigend unser Feld. Nun schweifen wir wie Beduinen Ach durch die Wüste dieser Welt. Uns dörrte die verdorrte Sonne Flandern, Der Polensumpf war uns nicht ...
Die Ballade vom Schlaf der Kindheit Scheuche nicht den Schlaf des Kindes In der schwarzen Bucht. In den Zweigen des erwachten Windes Hängt er hell wie eine runde Frucht. Sonne wärmt sich an des Nackens Spiegel, Echo strahlt in ...
1. Ballade Kennt ihr das Lied, das alte Lied Vom heilgen Hain zu Singapur? Dort sitzt ein alter Eremit Und kaut an seiner Nabelschnur. Er kaut tagaus, er kaut tagein Und nährt sich kärglich nur und knapp, ...
Ballade vom kranken Kind Das Kind mit fiebernden Wangen lag, Rotgolden versank im Laub der Tag. Das Fenster hing voller wildem Wein, Da sah ein fremder Jüngling herein. »Laß, Mutter, den schönen Knaben ein, Er beut ...
Johann Wolfgang Goethe »Ballade« Betrachtung und Auslegung Die Ballade hat etwas Mysterioses, ohne mystisch zu ... ... der Behandlung. Das Geheimnisvolle der Ballade entspringt aus der Vortragsweise. Der Sänger nämlich hat seinen prägnanten Gegenstand, seine ... ... in die Lüfte zu steigen. Zu solchen Betrachtungen gab mir die »Ballade« des vorigen Heftes Gelegenheit; sie ist zwar keineswegs mysterios, allein ich ...
Buchempfehlung
Der junge Wiener Maler Albrecht schreibt im Sommer 1834 neunzehn Briefe an seinen Freund Titus, die er mit den Namen von Feldblumen überschreibt und darin überschwänglich von seiner Liebe zu Angela schwärmt. Bis er diese in den Armen eines anderen findet.
90 Seiten, 5.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.
444 Seiten, 19.80 Euro