Der Operngucker , des -s, plur. ut nom. sing. eine Art kleiner Ferngläser, so fern man sich ihrer bedienet, in der Oper damit umher zu gucken; der Taschengucker.
Die Überschrift Das haben wir eigentlich aus Amerika gelernt, nicht auf die Suppe, sondern auf den Topf zu gucken. Früher fragte man, wie eine Medizin wirke, heute, wie sie verpackt sei. Ein Königreich für einen Titel! Die Zeitungen habens verschuldet, deren geschickteste ...
Zigeuner. Zigeuner betriegen 1) Wenn sie bey ihrem vermeinten Wahrsagen ... ... der sich ihrer Kunst bedienet, angeben, und dazu die Chiromantie oder das Hände-Gucken / nach welchen sie aus den Lineament en der Hände verborgene Dinge wissen ...
416. Ein guter freund wolte einen andern besuchen / und als er nahe an sein logiament kam / sahe er denselben zum fenster heraus gucken. Gleichwol sagte dessen tochter: Ihr vater wäre ausgegangen. Worauf jener zur ...
... Wenn ihr zu einer feuer-mäuer heraus gucken soltet / so würde iederman dencken / es stehe dieselbe in vollem brande ... ... antwort nicht lange schuldig / sondern erwiederte: Und wenn ihr hernach aus selbiger gucken soltet / so würden alle leute dencken / das feuer sey gelöschet. ...
Gottes Scherz 1847. Geister lieben Scherze, glaube das, Gott im Himmel, glaube, liebt Gespaß; Darum gucken himmlische Gespenster Dir tagtäglich durch dein Herzensfenster. Was der Tage Herr ...
Die weinenden Hohenzollern Sie sitzen in den Niederlanden und gucken in die blaue Luft. Der Alte mit den hohen Granden, der Junge in der Tenniskluft. Wer fuhr denn – töff-töff-töff – nach Holland, woraus man heut sich traurig ...
Neunte Szene AGNES eilt in den Garten. Da kann ich ihn ... ... . Ja, wenn er selbst mich in die Höhe höbe und über die Mauer gucken ließe, wie damals, als die schwarzbraunen Ägypter mit Cymbeln und Schellen vorüberzogen. ...
O you my sweet evening star! Kaufen Sie sich, lieber Emil Ludwig, Columbia Nummer 14002, gucken Sie nicht aufs Etikett und lassen Sie die Platte auf dem kostbaren Grammophon laufen, das Ihnen unser Verleger Rowohlt in einem Anfall von Cäsarenwahn geschenkt hat, wie ich ...
Über Leons Tonsur Wien im Weinmond 1778. ... ... Ey, Meister Gottlieb! fangt doch an, Mal freundlich drein zu gucken! Ihr seht ja aus, als zwänge man Euch Heerlinge zu schlucken ...
Nach dem Regen Die Vögel zwitschern, die Mücken Sie tanzen im Sonnenschein, Tiefgrüne, feuchte Reben Gucken in's Fenster herein. Die Tauben girren und kosen Dort auf dem niederen Dach, Im Garten jagen spielend Die Buben ...
366. Die Strohbrücke Mancher sah wohl schon ein Holzgebild oder ein ... ... Mönch, der eine Schütte Stroh auf dem Rücken trägt, und in der Schütte Stroh gucken schelmisch oben ein Köpfchen und unten ein Paar Füßchen heraus, die beide keinem ...
4. Ilsabein. Es war einmal ein Mädchen, hieß Ilsabein, das hatte rothe Augen und konnte auch nicht zum Besten damit gucken; darum so wurde es alt und wartete lange vergeblich auf einen Freier, der ...
Drittes Kapitel Meilenweit ins deutsche Land hinein stellte sich die Umgebung von ... ... gleich dem Freiherrn von Bumsdorf über die Hecken in den Garten des Steuerinspektors Hagebucher zu gucken. Natürlich wurde der kuriose Fall auf die verschiedenste Weise angesehen; denn ...
Zur Hochzeit Was das für ein Gezwitscher ist! Durchs Blau ... ... Schwalben zucken Und schrein: »Sie haben sich geküßt!« Vom Baum Rotkehlchen gucken. Der Storch stolziert von Bein zu Bein; »Da muß ich ...
Sonnenlied Sonne, Sonne, scheine, Fahr über Rheine, Fahr übers Glockenhaus, Gucken drey schöne Puppen raus, Eine die spinnt Seiden, Die andre wickelt Weiden, Die andre geht ans Brünnchen, Findt ein goldig Kindchen; Wer ...
Kommt Hüner bibi Der Reiter zu Pferd, Die Köchin am ... ... Der Fischer im Wasser, Die Mutter backt Kuchen, Sie läßt mich nicht gucken, Sie giebt mir ein Brocken, Soll Hüner mit locken, ...
114. Die Sonn ist schon genug Wem seine Sonne scheint, derselbe darf nicht gücken, Ob irgendwo der Mond und andre Sterne blicken.
Der Knabe Ein Knabe, der den fleißigen Papa Oft nach den Sternen gucken sah, Wollt' auch den Himmel kennen lernen. Er blieb steif vor dem Sehrohr stehn Und sah begierig nach den Sternen; Allein er konnte nicht viel ...
Ebendaselbst Ich trink' alle Morgen zehn Becher leer Mit hundert ... ... der Andre meint. Sie trinken und ziehen ein saures Gesicht, Sie gucken mich an und verändern es nicht. O Wasser, ist das die Wunderkraft ...
Buchempfehlung
»Es giebet viel Leute/ welche die deutsche poesie so hoch erheben/ als ob sie nach allen stücken vollkommen wäre; Hingegen hat es auch andere/ welche sie gantz erniedrigen/ und nichts geschmacktes daran finden/ als die reimen. Beyde sind von ihren vorurtheilen sehr eingenommen. Denn wie sich die ersten um nichts bekümmern/ als was auff ihrem eignen miste gewachsen: Also verachten die andern alles/ was nicht seinen ursprung aus Franckreich hat. Summa: es gehet ihnen/ wie den kleidernarren/ deren etliche alles alte/die andern alles neue für zierlich halten; ungeachtet sie selbst nicht wissen/ was in einem oder dem andern gutes stecket.« B.N.
162 Seiten, 8.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Michael Holzinger hat für den zweiten Band sieben weitere Meistererzählungen ausgewählt.
432 Seiten, 19.80 Euro