Lückenbüßer Ein Harfner hatt' ein Harfenspiel Für seine Hand ersonnen. Drauf hatt' er süßen Lobes viel Im Land' umher gewonnen. Keck stahl das Harfenspiel ein Schwarm Von Affen gleichen Jüngern, Und quälte sich, daß Gott ...
Anzügliches Mel. Es war einmal ein König, Der hatt' einen großen Floh. Se. Excellenz der wirkl. Geh. Rath. v. Göthe. Einst machte mir mein Schneider Ein neues Hosenpaar: Gut, rief ich, ...
Die Wasserfrage Nun kommt auch noch die Wasserkur Zu unsern ... ... Genug auf andre Weise plagen. Wär' eine Schwimmhaut mir beschert Und hätt' ich einen Haifischmagen, Da würde mir die Wasserkur Vielleicht tagtäglich auch ...
Verse zum Gedächtnis des Schauspielers Josef Kainz O hätt ich seine Stimme, hier um ihn Zu klagen! Seinen königlichen Anstand, Mit meiner Klage dazustehn vor euch! Dann wahrlich wäre diese Stunde groß Und Glanz und Königtum auf mir, und mehr ...
Eine gute, auserwählte, hochgelobte Buttermilch Altfliegendes Blat. Strasburg bei Jakob Frölich. 1500-1550. Vielleicht indischen Ursprungs? Eins Bauren Sohn hätt' sich vermessen, Er wollt ein gute Buttermilch essen, Ein auserwählte ...
Idee und Gestalt Blumen nur hätt' ich gemalt und Bäume und Kräuter, Nicht's weiter? Lieber Tadler, nur so wird ja die Sonne gemalt!
Der Pächter und der arme Schäfer Eine Dosenmalerei-Geschichte. ... ... Schinkenrund Gefiel im nächsten Dorfe Des schönsten Mädchens Rosenmund, Sein Herz hatt' gleich dem Torfe Geglommen, als er sie gesehn, Es war ...
Natur und Mensch Oft schon kam es mir vor, Natur, als hätt'st du zu zeitig In dein Werk dich verliebt und die Vollendung versäumt. Weil der Mensch dir gefiel, so bleibst du stehen bei'm Menschen, Und erwecktest in ihm nicht noch ...
Jungfer Kammerlohn und ihr Nachbar J. Kammerlohn. Die Lästerer! Die Ehre so zu rauben! Verflucht! Zwei Kinder hätt' ich schon? Der Nachbar. Die Leute reden viel; ...
An einen aufgefangenen, an Damon gerichteten, Liebesbrief Hätt' er, noch versiegelt, dich empfangen, Weinend hätt' er wohl geseufzt: Wie schön! Itzt, da du zu Thyrsis fehl gegangen, Mußt du dich als dumm verspotten sehn; Sollte ...
Bei dem Ausgange aus einem Kloster Wie? das war der Prälat ... ... Allein wer konnte dieß denn wissen? Da er sein Kreuz nicht trug, So hätt' er mindstens nicht von Newton reden müssen.
Katzennatur 's war mal 'ne Katzenkönigin, Ja, ja! ... ... ja! – Katzennatur! Schlafe, mein Mäuschen, schlafe du nur! Die hatt 'nen schneeweißen Leib, Ja, ja! So schlank, so zart, ...
Am Karfreitagmorgen Bin die vorige Nacht unterwegen gewesen. Etwas kalt schien ... ... sonst war er aber so hell und schön, daß ich recht meine Freude dran hatt, und mich an ihm nicht konnte satt sehen. Heut nacht vor tausendachthundert Jahren ...
... ihm Hundsfott gesagt, wenn ers mir so gemacht hätte; nein, ich hätt ihn gar beim Kopf genommen, wenn er mir bei einer solchen Silvia ... ... nicht, eine Tochter ließ ich mir nicht so leicht wegstehlen – und doch hätt ichs auch getan, wär ich Valentin gewesen. Aber ...
Des Sultans Töchterlein und der Meister der Blumen Altes fliegendes Blatt aus Kölln. Der Sultan hatt' ein Töchterlein, Die war früh aufgestanden, Wohl um zu pflücken die Blümelein In ihres Vaters Garten. Da sie die schönen Blümelein ...
Bin so in Lieb zu ihr versunken ... Bin so in Lieb zu ihr versunken, Als hätt ich von ihrem Blut getrunken.
Fridolin Gern sing' ich den Biedersinn, Des Barbiers, des ... ... hart, Denn dies Nähermädchen hat Aufgebracht die ganze Stadt. Käthchen hatt' ein schön Gesicht, Sittsam aber war sie nicht, Fridolin hat ...
Letzter Wunsch Mancherlei Wünsche hatt' ich und mancherlei hab' ich für's Leben, Einen einzigen nur spar' ich mir auf für den Tod: Daß sich in Flammen mein Geist entbinden möge, noch glühend Von dem letzten Gedicht, daß sich in ...
U u Uhu Der Uhu sieht gar ernsthaft aus, als hätt er hoch studiert, Geht nicht aus seiner Höl heraus, bis Nacht und finster wird, All Dunkelheit ist ihm ganz hell, doch sieht er nichts bei Tag, Drum ist er auch ein ...
76. Ohn Wesen: Verwesen Wann du ohn Seele wärst, und sie die Seel ohn Wesen, Hätt ich den Stein vor dir, das Holtz vor ihr erlesen.
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Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.
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