X Als inzwischen lind ihr Zorn geworden war, Und des langen Seufzens müd' ihr schöner Mund, Trat zu ihr, die schamvoll auf die Mägde sah, Abends Hari, sprach mit holdem Stammeln so: (1) Wenn du nur ein Wörtchen ...
Abendlied an die Natur Hüll mich in deine grünen Decken ... ... magst du mich wecken Mit eines jungen Tages Schein! Ich hab mich müd in dir ergangen, Mein Aug ist matt von deiner Pracht; Nun ...
Geschlossener Ring Vielleicht dass einst, wenn wie in Luft zerronnen Sich dein Gelebtes deinem Blick entwand, Dir müd im Schosse liegt die welke Hand, Du wieder münden wirst, wo du begonnen. Vielleicht dass da aus heimlichen Verstecken Dein ...
Der gute Glaube Schönes Leben! du liegst krank, und das Herz ist mir Müd vom Weinen und schon dämmert die Furcht in mir, Doch, doch kann ich nicht glauben, Daß du sterbest, solang du liebst.
An einen geschiedenen Freund Bist du gegangen, müd der ewgen Kriege, Die Einsicht mit der Torheit ficht und schlägt, Und hast, verzweifelnd an dem späten Siege, Die wohlgebrauchten Waffen hingelegt? Wohl gut! denn ob man steh, ob unterliege ...
Verzagt Soll ich wieder schwärmen, ich, Der ich müd bin und verdrossen, Schicksalslaugenübergossen, Traurig, trüb und jämmerlich? Soll ich? Nein, ich drücke mich. Meine Schwärmer sind verschossen, Und das Schicksal hats beschlossen: Keine ...
Verkehrte Welt Es kehrten Lieb' und Tod in eine Herberg' ein Und legten beide müd' 1 die Köcher und die Pfeile Von ihren Seiten ab. Sie schliefen, bis der Schein Der Sonn' im Süden war, so ...
LXVI Dies alles müd ruf ich nach todes rast: Seh ich Verdienst als bettelmann geborn ... ... Einfältigkeit Und sklave Gut in dienst beim herren Schlecht. Dies alles müd möcht ich gegangen sein · Liess ich nicht · sterbend · meine ...
... deinen Mann zuletzt In des Lebens Rennbahn müd gehetzt, Und nimmst ihn nun mit Frieden hin, Der dein eigen ... ... Pfeil Zu überholen, des Windes Eil; Du küssest, und wirst nimmer müd, In Einem Athem Nord und Süd; Die Zeit selbst, die ...
... ! ... wozu auch das Herz dir müd machen mit unnützer Qual und Sorge! nein, vergiß dein Leid, vergiß ... ... ich dafür geopfert und womit ich sie erkauft! ... wozu dir das Herz müd machen! Nein, nein, frag nicht, verlange nicht, mir in die ...
Der Holzsammler und der Tod Ein armer Greis, der aus dem Wald Mit einem Reisigbündel kam Und müd den Weg nach Hause nahm, Macht bald, erlahmt, am Wege halt. Ihn drückt die Last der Jahre schwer, Und auch ...
XXVII Wenn müd der müh ich auf mein lager eile · Die teure ruh für glieder reise-matt · Dann erst beginnt in meinem kopf die meile · Gibt werk dem geist · hat es der körper satt. Denn dann will ...
Soldaten-Katechismus Bist matt und müd, so sing ein Lied, Aus Herzenslust, das stärkt die Brust. In höchster Qual fluch' wohl einmal, In heißem Streit Gott dir's verzeiht. Geh in die Schanz froh wie zum Tanz, ...
Der letzte Dichter »Wann werdet ihr, Poeten, Des Dichtens einmal müd'? Wann wird einst ausgesungen Das alte, ew'ge Lied? Ist nicht schon längst zur Neige Des Ueberflusses Horn? Gepflückt nicht jede Blume, Erschöpft ...
Bildnis Daß von dem verzichtenden Gesichte keiner ihrer großen Schmerzen ... ... schon beinah lose; manchmal fällt, wie eine Tuberose, ein verlornes Lächeln müd heraus. Und sie geht gelassen drüber hin, müde, mit den ...
5 Was ist es an der Zeit? 1 Im Mittagsglast, auf des Gebirges Grat, Schlief unter alten Fichten müd ich ein; Ich schlief und träumte bis zum Abendschein Von leerem ...
Denkmal-Legende Zum Grillparzer-Gedenktage (15. Jänner 1891) ... ... Mann sitzt dort am Weg schon lang, so lang; Und ich bin so müd, und ich schliche so gern mich fort, Und es hält mich sein ...
[Es eilt der Fluß] Es eilt der Fluß Die Wiese ... ... und sang, Doch da der Fluß Kein Ende nahm, Das Vöglein müd Zurücke kam, Und sang nicht mehr Und grämt sich sehr, ...
Ein Wasserfall Ich steh' am zorn'gen Katarakte, Mein Herz ist still und traumbeschwert, Mein Hirn ist müd' vom Donnertakte, Mein Auge starr hinabgekehrt. Ich kann's nicht ...
An ihrem Grabe Müd' komm ich aus der Ferne Mit schwerem Wanderstab; Ach! grüßen wollt' ich gerne Der treu'sten Freundin Grab. Es sagen keine Worte, Es weht aus keinem Lied, Was ich in ihr gefunden ...
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Grabbe zeigt Hannibal nicht als großen Helden, der im sinnhaften Verlauf der Geschichte eine höhere Bestimmung erfüllt, sondern als einfachen Menschen, der Gegenstand der Geschehnisse ist und ihnen schließlich zum Opfer fällt. »Der Dichter ist vorzugsweise verpflichtet, den wahren Geist der Geschichte zu enträtseln. Solange er diesen nicht verletzt, kommt es bei ihm auf eine wörtliche historische Treue nicht an.« C.D.G.
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