[Gott meinte, es sei nun mit mir genug] Gott meinte, es sei nun mit mir genug, Und ließ mich fallen die Stufen herab von oben; Die Menschen aber, die überklug, Sie haben mich sorglich wieder aufgehoben.
Abschied vom Leben Als ich in der Nacht vom 17. zum 18. Juni 1813 schwer verwundet und hülflos in einem Holze lag und zu sterben meinte. Die Wunde brennt, die bleichen Lippen beben. Ich ...
Der gütige Wandrer Fing man vorzeiten einen Dieb, Hing man ihn auf mit Schnellbetrieb, Und meinte man, er sei verschieden, Ging man nach Haus und war zufrieden. Ein Wandrer von der weichen Sorte Kam einst zu solchem Galgenorte ...
Klein-Dummdeifi Klein-Dummdeifi ging vorüber, Witzig wie ein Nasenstüber ... ... ihr schnippisches Geschau Spielte Hochmut und verneinte, Ungefragt, was ich nicht meinte, Sah in mir nur »Kerl zur Frau«. Daß ich beinah ...
Anti-Hiob Schon Heine meinte: die Menge thut's, Und im Frühling blühten die Quitten – Der alte Mann aus dem Lande Uz Hat nicht umsonst gelitten. Erst gestern hat man ihn aufgestellt Als modischen Dalai Lama, Und ...
XXXI Dein busen ist mit allen herzen reich Die ich gestorben meinte beim verlust – Der lieb und jeden liebesdings bereich Und aller freunde die ich tot gewusst. Wie hat viel heilige trauerhafte zähren Fromm-teure lieb in meinem aug ...
... bloß Poet. Denn er hielte nicht wenig auf seinen Magen Und meinte, das Hungertüchernagen Sei weder gesund, noch angenehm; Drum dichtete er ... ... aber auch vor dem Knitteler Kortum! Er führte herbei manchen Versabortum Und meinte, das wäre bloß Travestie. War aber mehr. War ...
Gespräch mit einem Blasierten Nun, wie war Ihr Flug? Fragte ich irgendwen. Er meinte: »Langweilig genug – – Immer bloß Landkarten sehn – – Außerdem zog es.« Angst? »Mir gangst!« Haben Sie gekeks' ...? ...
Mein Liebchen hinterm Pillenbaum Mein Liebchen hinterm Pillenbaum Versteckt ihr lieblich Angesicht Mit ihren beiden Händen, So meinte sie, sie säh' mich nicht, Und sieht mich durch die Finger ...
61. Cometen Wann man vor Cometen sahe, meinte man, es deute Plage; Ietzo deutet es Gelücke; denn so geht nunmehr die Sage: Weil die Welt ietzt Faßnacht lauffet und für Tugend Laster küsset, Hält sie Unglück auch für Glücke, biß die ...
Theophorus Legende. Der Vogt im römischen Reich, Trajan, ... ... Sein Schwert erwarb ihm stolzes Lob; Da ward er übermütig drob, Meinte, zu seines Sieges Lauf Noch fehle der gottsel'ge Hauf ...
[Hinter dem Hügel, da säet' ich Gerste] Hinter dem Hügel, da säet' ich Gerste, Meinte, der listige deutsche Hopfen Würde die lettische Saat nicht seh'n, Aber der listige deutsche Hopfen, Baumhoch stieg er, hinüber zu lugen; ...
81. Auff Calvum und Lippum Calvus sah zum Fenster auß; Lippus hilt der Nase für; Dann er meinte, Calvus Kopff sey deß Magens Hinterthür.
Ein Bild Zwei Racen giebt's, die eine ... ... Fehlen diesmal gute Gründe: Schon viermal war der greise Hausarzt da Und meinte, dafs es sehr bedenklich stünde. Nach Eis und Himbeer wird gar ...
XXI. An Silvia. (1831.) Silvia, gedenkst du noch ... ... Die Freuden, Thaten, Lieb' und bunten Fährden, Die Jeder fröhlich zu erleben meinte? Dies das Geschick der Sterblichen auf Erden? Beim Nah'n der ...
Röschen Als Kind von angenehmen Zügen War Röschen ein gar ... ... Dies führte sie zum Aberglauben, Obwohl sie sonst nicht gläubig schien. Sie meinte fest, daß Turteltauben Den Schmerz der Menschen an sich ziehn. ...
Γνωϑι σαυτον Da steh ich nun, ich armer Thor ... ... Zeit sei, Und drückte mir dann, Au revoir! wie er lächelnd meinte, Die tintenbeklexten Poetenfinger So echt deutsch und hausknetsch, Dass ich ...
Großmütterchen Sie trug mich stets auf ihren Armen; Sie lehrte mich ... ... Mit linder Segenshand gebracht, So bat ich: »Bleibe noch ein Restchen«, Und meinte da »die ganze Nacht«. Und wenn ein böser Traum mich schreckte, ...
Diogenes Diogenes der pflag ohn' alle Ross' und Wagen Sein ... ... mit Zähren, Es thäte dieß Gerät ihn gar zu sehr beschweren, Er meinte seinen Stab, Beibeutel und Pokal, Der doch nur büchen war, den ...
Herrad Welt reichte nur vom kleinen Garten, drin die Dahlien ... ... bis übern Rhein, wo wieder blaue Berge sie umsäumen. An ganz stillen Nachmittagen meinte man die Stimmen von den Straßen heraufwehen zu hören, und Abends ...
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Der junge Chevalier des Grieux schlägt die vom Vater eingefädelte Karriere als Malteserritter aus und flüchtet mit Manon Lescaut, deren Eltern sie in ein Kloster verbannt hatten, kurzerhand nach Paris. Das junge Paar lebt von Luft und Liebe bis Manon Gefallen an einem anderen findet. Grieux kehrt reumütig in die Obhut seiner Eltern zurück und nimmt das Studium der Theologie auf. Bis er Manon wiedertrifft, ihr verzeiht, und erneut mit ihr durchbrennt. Geldsorgen und Manons Lebenswandel lassen Grieux zum Falschspieler werden, er wird verhaftet, Manon wieder untreu. Schließlich landen beide in Amerika und bauen sich ein neues Leben auf. Bis Manon... »Liebe! Liebe! wirst du es denn nie lernen, mit der Vernunft zusammenzugehen?« schüttelt der Polizist den Kopf, als er Grieux festnimmt und beschreibt damit das zentrale Motiv des berühmten Romans von Antoine François Prévost d'Exiles.
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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