Sechstes Kapitel Am nächsten Morgen wurde ich durch eine rasche Berührung aus dem Schlafe geweckt. Boccard stand vor meinem Lager. »Auf!« rief er, »es eilt, wenn wir nicht zu spät kommen sollen! Ich vergaß gestern dir zu sagen, von wem der ...
Sechstes Kapitel In selber Stadt ernährte sich Ganz gut ein Dr. Hinterstich Durch Kunstberichte von Bedeutung In der von ihm besorgten Zeitung, Was manchem das Geschäft verdirbt, Der mit der Kunst sein Brot erwirbt. ...
Sechstes Kapitel Das war ein starker, rotbackiger, flachshaariger Bursche, Hawrilo Dumkowicz, der Sohn eines armen Tagelöhners aus Korowla. Nachdem der Vater gestorben war und das Mißverhältnis zwischen dem gesunden Magen des Burschen und den Brotrationen im elterlichen Hause immer greller geworden, entschloß sich seine ...
Sechstes Kapitel Neuer Wohnsitz, neues Elend. Der Talmudist. Wir zogen also im Lande herum, wie die Israeliten in der Wüste Arabiens, ohne zu wissen, wo und wann wir eine Ruhestelle finden würden. Endlich kamen wir in ein Dorf, das zweien Herren ...
Sechstes Kapitel Plisch und Plum, wie leider klar, Sind ein niederträchtig Paar; Niederträchtig, aber einig, Und in letzter Hinsicht, mein ich, Immerhin noch zu verehren; Doch wie lange wird das währen? Bösewicht ...
Sechstes Kapitel Wer vielleicht zur guten Tat Keine rechte Neigung hat, Dem wird Fasten und Kastein Immerhin erfrischend sein. – Als der Herr von gestern abend, Fest und wohl geschlafen habend, (Er heißt nämlich Doktor Fink) ...
Sechstes Buch
Sechstes Sonett Ich flehe dich um Wunden und um Male Von deinen Händen, die mich heilig sprechen. Du sollst das Glied, das du gesaugt, zerbrechen. Das steif geragt in deine Kathedrale. Schlürf' aus den Quell, der einst in ...
Sechstes Buch April 1886 bis August 1887 Meine Drüsenschwellung war während meines Meraner Aufenthaltes erheblich zurückgegangen, aber keineswegs geschwunden; jedenfalls legte mein Vater, der schon meine Erkrankung so ungern gesehen, Wert darauf, mich an seinem Geburtstag zum 11. April wieder zu Hause zu haben, ...
Sechstes Buch
Sechstes Kapitel Es war vier Wochen später, ein wüster, häßlicher Novembertag. Dicht hingen die grauen Schneewolken hernieder, zuweilen, wenn der träge Wind sie noch tiefer hinabpeitschte, fielen die Flocken herab und wurden zu Wasser in der Luft, zu Kot auf dem Erdreich. Und ...
Sechstes Kapitel Synnöve hatte an dem Tage, nachdem Thorbjörn auf der Hochzeit gewesen, von dem Vorfall erfahren. Sein jüngerer Bruder war mit der Nachricht auf die Alm gekommen; aber Ingrid hatte ihn auf dem Flur abgefaßt und ihm eingeschärft, wie weit er erzählen ...
Sechstes Kapitel Emma hatte ›Paul und Virginia‹ gelesen und in ihren Träumereien alles vor sich gesehen: die Bambushütte, den Neger Domingo, den Hund Fidelis. Insbesondere hatte sie sich in die zärtliche Freundschaft irgendeines guten Kameraden hineingelebt, der für sie rote Früchte auf überturmhohen ...
Sechstes Kapitel In der Kammer, still und donkel, Schläft die Tante bei dem Onkel. Mit der Angelschnur versehen Naht sich Lenchen auf den Zehen. Zupp! ...
Sechstes Kapitel. Im Anfang des vorigen Kapitels erfuhren Sie, wann ich geboren wurde, aber über das Wie sagte ich Ihnen noch nichts. Nein, das behielt ich mir für ein besonderes Kapitel vor; denn, werther Herr, da wir beide, Sie und ...
Sechstes Dutzend
Sechstes Kapitel Wenn Leo nach Yonville kam, um Emma zu besuchen, aß er häufig bei dem Apotheker zu Mittag. Aus Höflichkeit lud er ihn ein, ihn nun auch einmal in Rouen zu besuchen. »Gern!« gab Homais zur Antwort. »Ich muß sowieso ...
Sechstes Kapitel Es kam der glückliche und unglückliche Zeitpunkt, nämlich das 1765te Jahr herbei. Man hörte von weitem schon unter dem gemeinen Volke, daß der kaiserliche Hof nach Innspruck kommen sollte. Es wurden wirklich Quartiere bestellt und alle übrige Anstalten gemacht. O ...
Sechstes Kapitel Eines Abends saß Emma am offenen Fenster. Eben hatte sie noch Lestiboudois, dem Kirchendiener, zugesehen, wie er unten im Garten den Buchsbaum zugestutzt hatte. Plötzlich drang ihr das Ave-Maria-Läuten ins Ohr. Es war Anfang April. Die Primeln blühten ...
Sechstes Kapitel. Obgleich unsere Familie, in gewissem Sinne, eine sehr einfache Maschine mit nur wenigen Rädern war, so muß man doch sagen, daß diese Räder durch so viel verschiedene Federn in Bewegung gesetzt wurden und nach so vielen eigenthümlichen Principien auf einander wirkten, ...
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Vor dem Hintergrund einer romantisch idyllischen Fabel zeichnet der Autor individuell realistische Figuren, die einerseits Bestandteil jahrhundertealter Tradition und andererseits feinfühlige Persönlichkeiten sind. Die 1857 erschienene Bauernerzählung um die schöne Synnöve und den hitzköpfigen Thorbjörn machte Bjørnson praktisch mit Erscheinen weltberühmt.
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Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für den zweiten Band eine weitere Sammlung von zehn romantischen Meistererzählungen zusammengestellt.
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