Die weltflüchtige Ratte Eine Legende der Orientalen Erzählt von einer gewissen Ratte, Die sich vor den irdischen Sorgen und Qualen In einen Holländer Käs zurückgezogen hatte. Die Einsamkeit War tief und weit In diesem Wartesaal zum Paradies, Darin der Klausner fromm ...
Der Vorteil der Wissenschaft Einst haben sich zwei Bürger einer ... ... wies Unbildung allerorten ab, Indes dem Weisen gern man Hilfe gab, Denn Wissen wurde allerorts geschätzt. Und das entschied den Streit zu guter Letzt. ... ... Was auch die Dummheit knurrt und bellt, Die Wissenschaft gilt mehr als Geld.
XV. Die Eiche Der rasende Nordwind hatte seine Stärke in einer stürmischen Nacht an einer erhabenen Eiche bewiesen. Nun lag sie gestreckt, und eine Menge niedriger Sträuche lagen unter ihr zerschmettert. Ein Fuchs, der seine Grube nicht weit davon hatte, sahe sie des Morgens ...
... das liebste Gut, das Leben, Der ungewissen See auf Brettern preiszugeben; Die Liebe zum Gewinnst, der deutliche Begriff ... ... zurücke. Auch Inklen nimmt dies Kind bei wilder Anmut ein. Unwissend in der Kunst, durch Zwang verstellt zu sein, Verrät sie durch ...
Der Pommer und der Kater Ein Pommer ward von einem Schusse ... ... , Der seinem Herrn, den er beschützen wollte, Verrätherisch das Leben nahm. Unwissend, wie er nun sein Brod gewinnen sollte, Kroch er betrübt bis in ...
Der Freundschaftsdienst Noch unbekannt und ungepriesen Lebt hier und dort ein Jonathan, Der größre Treu' dem Freund erwiesen, Als man von Brüdern hoffen kann. Ihn zu besingen, wähl' ich einen; Und von der Nachwelt hochgeschätzt Leb' ...
XVIII. (3) Aller guten Dinge sind drei; dachte der ... ... mir recht nahe, sprach er, daß ich unter euch Schäfern als das grausamste, gewissenloseste Tier verschrieen bin. Dir, Montan, will ich itzt beweisen, wie unrecht man ...
XVII. (2) Der abgewiesene Wolf kam zu einem zweiten Schäfer. Du weißt Schäfer, war seine Anrede, daß ich dir, das Jahr durch, manches Schaf würgen könnte. Willst du mir überhaupt jedes Jahr sechs Schafe geben; so bin ich zufrieden. Du ...
... Gelehrsamkeit Und suchet einen Ruhm in der Unwissenheit. Er glaubt daß sie allein den edeln Hofmann schmücke, Und weist ... ... ist ein Irrthum schuld daß jeder anders fehlt. Die Menschen wallen stets auf ungewissen Wegen; Der Irrwisch ist ihr Herz, dem sie zu folgen pflegen, ...
Der Fuchs und der Wolf Wie kommt's, daß uns so ... ... dieses Toren nicht! Ihr selber laßt euch gern und oft Verführen von so ungewissen Dingen. Gar leicht ist's, euch in gleiche Not zu bringen, ...
Der Delphin und der Affe Es war der Griechen Art und ... ... So bieder Wie er ist keiner in Athen.« Der Affe hatte, unwissend genug, Den Namen, den der Hafen trug, Für eines Menschen ...
Die Pest unter den Tieren Ein Übel, schreckhaft, wo es ... ... Solche Ergebenheitsbeweise brachte. Bekennt euch also. Jeder hier betrachte Ganz ohne Nachsicht sein Gewissen. Was mich betrifft: fiel mich der Hunger an, So hab ich ...
Der Hase und die Schildkröte Es nützt uns nicht der schnellste ... ... von Schildkröte und Hase. »Ich wette,« sagte jene einst im Grase Der Uferwiesen, »daß du nicht so bald wie ich Das Ziel erreichst.« Vor Lachen ...
Die beiden Hunde und der tote Esel Tugenden sollten Schwestern sein, ... ... nach Vermögen oder Ruhm! Wenn ich vergrößerte mein Eigentum! Wenn ich erstrebte die Allwissenheit, Hebräisch lernte, Alchimie, Geschichte! Wenn ich Dukaten hätte, Truhen voll! ...
Die in ein Mädchen verwandelte Maus Aus Eulenschnabel fiel einst eine ... ... jenem Ort, Dem man entstammt, nicht fort. Die Fabel hat den Fall bewiesen. Doch prüft man näher, findet man dabei Ein gutes Teil Sophisterei. ...
Vom Hunde im Wasser Es lieff ein Hund durch einen Wasserstrom / vnd hatte ein stück Fleisch im Maule / Als er aber den schemen vom Fleisch im Wasser sihet / ... ... wil / der behelt zu letzt nichts / Mancher verleuret das gewisse / vber der vngewissen.
XXIII. Die Maus Eine philosophische Maus pries die gütige Natur, daß sie die Mäuse zu einem so vorzüglichen Gegenstande ihrer Erhaltung gemacht habe. Denn eine Hälfte von uns, ... ... daß es auch geflügelte Katzen gibt. Und so beruhet unser Stolz meistens auf unsrer Unwissenheit!
Amynt Amynt, der sich in großer Not befand Und, wenn er nicht die Hütte meiden wollte, Die hart verpfändet war, zehn Thaler schaffen sollte ... ... Geld, das Ihr mir bietet, ein Und lernt von mir die Pflicht, gewissenhaft zu sein.«
Der Inquisit Es stritten sich im Todesthal Ithuriel und Belial ... ... , die Vergifter, Selbst die Erobrer minder straft, Als die Tyrannen der Gewissen, Um meine blinde Wuth zu büßen, Die Myriaden hingerafft, ...
Die Bekehrung Ein Wolf, ein wahrer Ariman, Der so ... ... Will ich mehr tödten: gleich den Bißen Der Viper nagt mich mein Gewißen; Aleckto, mit dem Höllenpfuhl Im Blicke, stürmet meine Höhle, ...
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Das Trauerspiel um den normannischen Herzog in dessen Lager vor Konstantinopel die Pest wütet stellt die Frage nach der Legitimation von Macht und Herrschaft. Kleist zeichnet in dem - bereits 1802 begonnenen, doch bis zu seinem Tode 1811 Fragment gebliebenen - Stück deutliche Parallelen zu Napoleon, dessen Eroberung Akkas 1799 am Ausbruch der Pest scheiterte.
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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