Die Frauen und das Geheimnis Nichts wiegt wie ein Geheimnis schwer, Drum können's Frauen nicht weit tragen. Doch weiß ich auch von manchem Mann zu sagen: Er gleicht darin den Frauen sehr. Um seine zu erproben, rief ein Mann Des ...
Der Wolf, der ein Schäfer geworden Dem alten Wolfe, dem es schwer geworden, Die Lämmer von dem Weideland zu stehlen, Gedachte jetzt auf leichtre Art zu morden; Es sollte ihm an List und Kunst nicht fehlen. Er steckte sich in einen ...
Der Schatzvergraber und sein Gevatter Ein Knauser hatte Geld gehäuft ... ... immer gleichen Schritt Mit Dummheit läuft, Macht ihm die Wahl eines Verwahrers schwer. Er suchte einen; »denn,« so sagte er Bei sich, ...
Das Diadem Herr Bachus liebt den vollen Krug, Trotz ... ... seinem Ritterzug Des Tags zween Eimer Wein. Ward dann der Kopf ihm schwer und dumm, So knüpfte seine Hand Der heißen Stirn ein Schnupftuch ...
Der Goldfasan Es war einst eine Hungersnoth Im Thierreich, ... ... , Wie Mücken in die weite Gruft. Ein Goldfasan schlich matt und schwer Und ächzend durch den Hain umher; Ihm sah ein Specht von ...
Der Quersack Jupiter sprach: »Mag jeder, der da lebt, ... ... Schwanz, sein Ohr zu lang und breit, Er sei zu massig, viel zu schwer. Der Elefant trat vor voll Selbstgefälligkeit, Und er, der Weise, kramte ...
Amor und die Torheit An Amor ist alles Geheimnis: die ... ... Der Täterin Sühne auferlegen, Und keine Strafe und keine Pein Könne zu schwer und schmerzlich sein! Nach vielem Prüfen und Erwägen, Besorgt ums Wohl ...
Der Fuchs und der Wolf Wie kommt's, daß uns so ... ... jener laut, »schau her, Erblickst du meinen Fund? Ein Käse rund und schwer, Den Faun, der Gott, aus Ios Milch geknetet hat! Selbst Jupiter ...
Der Wolf und die Schäfer Ein Wolf, erfüllt von Menschlichkeit ... ... eher Hungers. Essen wir allein Noch Gras. Das scheint mir nicht so schrecklich schwer Wie jener grimme Haß von groß und klein.« Indem er also sprach, ...
Die Pest unter den Tieren Ein Übel, schreckhaft, wo es ... ... Rat und sprach: »Ich glaub es zu erfassen: Ob unsrer Sünden groß und schwer Hat diese Pein der Himmel zugelassen. Drum säume unser größter Sünder nicht, ...
Die Glieder und der Magen Man kann den Magen wohl als ... ... Doch schlimmer, als der tolle Streich begann, War bald die Folge, die man schwer bereute: Des Magens Darben schuf kein neues Blut, Von Kräften kamen die ...
Der Mensch und die Schlange Ein Mann sah eine Schlange liegen. ... ... Feldern, Gärten, selbst dem Zimmer Zum Schmuck gereiche, dabei immer Mit Früchten schwer beladen sei; Den Lohn indes bezahle in der Regel Mit scharfer Axt ...
Der Holzsammler und der Tod Ein armer Greis, der aus ... ... Macht bald, erlahmt, am Wege halt. Ihn drückt die Last der Jahre schwer, Und auch die Last auf seinem Rücken Scheint heute mächtig ihn ...
... Wespe zu befragen. Ein Richterspruch indes war schwer: Die Zeugen konnten nur das eine sagen, Daß längliche beflügelte Insekten ... ... uns und auch den Gegner Waben bauen! Gewiß ist die Entscheidung dann nicht schwer, Denn wessen Zellen jenen ähnlich schauen, Die hier in ...
Der Fuchs, der Wolf und das Pferd Ein recht verschmitzter Fuchs ... ... So lest ihn selbst, ihr Herrn, kommt her, Ihn zu entziffern ist nicht schwer, Mein Schuster schrieb ihn um den Huf herum.« Der Fuchs ...
Die beiden Abenteurer und der Talisman Zum Ruhme führt kein blumenreicher ... ... er dort sich auf das Ufer schwingt, Erblickt er alsobald den Elefant, Der schwer im Sande ruht. Er nimmt ihn, trägt ihn fort, kommt auf der ...
Der Rabe, der es dem Adler gleichtun will Der Vogel Jupiters ... ... Dem Diebeshandwerk bleib ein kleiner Spitzbub fern! Ein schlecht erwähltes Vorbild kann uns schwer bedrängen. Nicht alle Leutefresser sind auch große Herrn. Wo Wespen durchgeschlüpft, ...
Der Esel mit Schwämmen und der Esel mit Salz Ein Eseltreiber ... ... Zwei langgeohrte, die man Esel nennt. Der eine trug an Schwämmen nicht gerade schwer; Den andern drückte seine Bürde mehr, Und da er von gelaßnem ...
Der Fuhrmann mit dem steckengebliebenen Wagen Ein Fuhrmann blieb mit seinem ... ... das dich gestört so sehr. Entferne um die Räder doch den Lehm, der schwer Die Speichen drückt. Zerhaue jetzt die Steine hier, Die hindernd liegen in ...
III. Der Tanzbär Ein Tanzbär war der Kett' entrissen, Kam ... ... ihr könnt!« Geh, brummt ein alter Bär, Dergleichen Kunst, sie sei so schwer, Sie sei so rar sie sei, Zeigt deinen niedern Geist und deine ...
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Im Jahre 1758 kämpft die Nonne Marguerite Delamarre in einem aufsehenerregenden Prozeß um die Aufhebung ihres Gelübdes. Diderot und sein Freund Friedrich Melchior Grimm sind von dem Vorgang fasziniert und fingieren einen Brief der vermeintlich geflohenen Nonne an ihren gemeinsamen Freund, den Marquis de Croismare, in dem sie ihn um Hilfe bittet. Aus dem makaberen Scherz entsteht 1760 Diderots Roman "La religieuse", den er zu Lebzeiten allerdings nicht veröffentlicht. Erst nach einer 1792 anonym erschienenen Übersetzung ins Deutsche erscheint 1796 der Text im französischen Original, zwölf Jahre nach Diderots Tod. Die zeitgenössische Rezeption war erwartungsgemäß turbulent. Noch in Meyers Konversations-Lexikon von 1906 wird der "Naturalismus" des Romans als "empörend" empfunden. Die Aufführung der weitgehend werkgetreuen Verfilmung von 1966 wurde zunächst verboten.
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