An Lili Im holden Tal, auf schneebedeckten Höhen War stets dein Bild mir nah; Ich sah's um mich in lichten Wolken wehen, Im Herzen war mir's da. Empfinde hier, wie mit allmächt'gem Triebe Ein Herz das ...
In ein neues Album Am Eingang steh ich hier, Der ich dem Ausgang nah, Und spreche stumm zu dir, Die ich noch niemals sah. Der Pförtner will ich sein Für künftger Freunde Schar, Und laß ich jemand ein ...
Das Kind Na lach doch, Kind! Dein Zuckerschneckchen, schwarz Sammetjäckchen, rote Bäckchen, dein ausgestopftes Häschen, dein Mäulchen, Händchen, Näschen hat all der liebe Gott gemacht. Ei, Herzekindchen, rasch: zerbeiß, zerreiß, zerschmeiß – ei, wie der ...
Erstes Buch In einem Hain, der einer Wildnis glich Und nah am Meer ein kleines Gut begrenzte, Ging Phanias mit seinem Gram und sich Allein umher; der Abendwind durchstrich Sein fliegend Haar, das keine Ros umkränzte; Verdrossenheit und Trübsinn malte sich ...
Stoßseufzer So verfolgt mich denn auf ewig Dieser tolle Klimperdämon ... ... in Kränkeltönen, Kinderübungsprügeljammer; Gegenüber gar der Leutnant – Heilge Musen! Nah und fern Ein verrücktes Trommeldröhnen Auf des Hauses Lieblingsmöbel! Bei ...
Das Geisterhaus Das Geisterhaus, das aus Gerüchen aufgebaut, Oft nah, daß ich neu wohne in längst Altem. Dort wusch man einst die Leiche meiner Mutter, Im Garten lernten mich die Blumen kennen, Die Gartenblumen, die besonnen blühen. Und draußen stand ...
Frühlingswandern Vom Berg ergeht ein Rufen, Und Antwort schallt im ... ... Quellen allzumal. Und Eines ruft's dem Andern, Das klinget fern und nah: Die rechte Zeit zum Wandern, Die Frühlingszeit ist da! ...
Nacht Des Parkes weite Räume Umflort die stille Nacht; ... ... versunken, Am Himmel nicht ein Stern; Verstummt ist schlummertrunken Das Leben nah und fern. So müd', so nachtumfangen, So lautlos bist auch ...
In Noltes Stammbuch Neapolis, die schöne Stadt! Was käm ihr nah in dieser Erde Reichen? Wär es bewohnt von Menschen, die dir gleichen.
Die Begegnung Noch seh ich sie, umringt von ihren Frauen, Die ... ... eine Sonne war sie anzuschauen, Ich stand von fern und wagte mich nicht nah, Es faßte mich mit wollustvollem Grauen, Als ich den Glanz vor ...
... ich mich fühle, Da mir so nah die Freud, Als da ich fern dem Ziele In Leid ... ... sei gelobt. Viel schwächer ich mich fühle, Da mir so nah die Lust, Als da ich fern dem Ziele An's ...
29. (An Seraphine.) Von dir entfernt, dir immer nah, O du mein Leben, Seraphine, Ist das ein Traum, was mir geschah? Mich tröstet, daß ichs nicht verdiene. Nein selbst dein Zorn verschönert dich Und ist das höchste Gut ...
Die fremde Stadt Der Himmel ist aus viel Zement gemauert, Sehr nah. Und grell mit Tünche übermalt Von jenem Blau, das Litfaßsäule strahlt; Aus Winkeln, dumpf und schwer, Verhängnis lauert, Und Ecken starren, oh so todumschauert, – Klippen, – ...
Tändeleien Als der Witz ein Liebchen suchte, Neckt' er Mädchen fern und nah, Endlich wählt' er doch die Freude Die ihm leis' entgegen kam. Schwerer ward ihr zartes Seelchen, Wußte nicht, wie ihr geschah, Bis ...
An einem trüben Abend Vielleicht ist dies der lezte Abend, Der mir so bang' und düster sinkt! Vielleicht nah't sie sich schon, die Stunde, Die mir zur ew'gen Ruhe ...
... stur sühst du as 'ne Eddelfru, de stiggt nah den Kutschwag rin. Un kickst du nah mi un lachst di dorbi, denn hest dat an mi dan. ... ... Süh, denn, je süh, denn mücht'ck furtstens hen mit di nah'n Preester gahn.
Die vierte Reise 1 Lange verzögert sein Rad. ... ... an. Immer noch horchet mein Ohr. Vergebens! kein Laut Fröhlicher Hörner ist nah'. Trüb', wie das sinkende Jahr, ist die Kaiserstadt. Still ...
An das scheidende Jahr Hebe weg die Thränenblicke Von dem ... ... des lezten Sandkorn fällt; Unaufhaltsam rauscht's von hinnen, Schon sein Ende nah't heran, Sieh', die lezten Tropfen rinnen In den großen Ozean ...
Eva Einfach steht sie an der Kathedrale großem Aufstieg, nah der Fensterrose, mit dem Apfel in der Apfelpose, schuldlos-schuldig ein für alle Male an dem Wachsenden, das sie gebar, seit sie aus dem Kreis der Ewigkeiten ...
Der Sklave Ihr Götter! wenn ich schwebend Nah' euerm heil'gen Kreis, In euern Wolken strebend Euch ahne auch schon leis: Wer wagt die goldnen Flügel Zu reißen tief herab, Bis zu dem dunkeln Hügel Wo nüchtern ...
Buchempfehlung
1889 erscheint unter dem Pseudonym Bjarne F. Holmsen diese erste gemeinsame Arbeit der beiden Freunde Arno Holz und Johannes Schlaf, die 1888 gemeinsame Wohnung bezogen hatten. Der Titelerzählung sind die kürzeren Texte »Der erste Schultag«, der den Schrecken eines Schulanfängers vor seinem gewalttätigen Lehrer beschreibt, und »Ein Tod«, der die letze Nacht eines Duellanten schildert, vorangestellt. »Papa Hamlet«, die mit Abstand wirkungsmächtigste Erzählung, beschreibt das Schiksal eines tobsüchtigen Schmierenschauspielers, der sein Kind tötet während er volltrunken in Hamletzitaten seine Jämmerlichkeit beklagt. Die Erzählung gilt als bahnbrechendes Paradebeispiel naturalistischer Dichtung.
90 Seiten, 5.80 Euro
Buchempfehlung
Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Nach den erfolgreichen beiden ersten Bänden hat Michael Holzinger sieben weitere Meistererzählungen der Romantik zu einen dritten Band zusammengefasst.
456 Seiten, 16.80 Euro