Jung und Alt So lang uns noch die Jugend blüht, Ergreift oft, ehe wir's gedacht, Grundlose Trauer das Gemüt, Und unsre Thränen fließen sacht. Doch wem des Alters Eulenflug Die Stirne streifte kalt und schwer, ...
Alt geworden Unvergessen bleibt der Garten, Der des Kindes Welt enthielt. Ob in seinen engen Wegen Noch ein Kindeshändchen spielt? Und wie tief die Waldesschatten, Junger Liebe erstes Jahr. Ob die Bäume wohl noch leben, Ob ...
[Alt-Konservative!] Alt-Konservative! Wie alt denn etwa gar? Das Datum eures Konservatismus Ist die Schlacht von Temeswar.
[Ich war schon so alt] Ich war schon so alt, Nun bin ich so jung, Als lebt' ich von neuem mein Leben. Schön ist die Welt! Kühn wie ein Held Möcht' ich mein Banner erheben. ...
Dreizehn Jahre alt Wie du im Abendqualm So einfältig an mir vorübergehst, Tauchst ... ... zartgeflochtene falbe Kinderhaare, Du hast so aufgeschossene Glieder, Du bist wohl dreizehn Jahre alt – schon dreizehn Jahre – Du trägst das blaugepunkte kurze Kleid Aus Waschkattun ...
Jung gewohnt, alt getan Die Schenke dröhnt, und an dem langen Tisch Ragt Kopf an Kopf verkommener Gesellen; Man pfeift, man lacht; Geschrei, Fluch und Gezisch Ertönte an des Bieres trüben Wellen. In dieser Wüste glänzt' ein weißes ...
[Ihr nennt euch alt-konservativ] Ihr nennt euch alt-konservativ, Wart ihrs auch gegen das Neue? Ihr möchtet nur euer Recht konserviert, Nicht aber eure Treue.
Jung und Alt im Frühling 1. Aus der Berge dunklen Klüften Braust nicht mehr die kalte Fluth, Fenster öffne ich den Lüften Und das Thor dem Jugendmuth; Springend geht's zum Thale nieder, Leicht beflügelt ist das Herz, ...
[Jung, warst du alt durch Krankheit] Jung, warst du alt durch Krankheit, Bist jung nun, weil gesund, Doch Alter und Krankheit der Seele Bleibt ewig grau und wund.
[Wenn ich dereinst ganz alt und schwach] Wenn ich dereinst ganz alt und schwach, Und 's ist mal ein milder Sommertag, So hink ich wohl aus dem kleinen Haus Bis unter den Lindenbaum hinaus. Da setz ich mich denn ...
[Schein ich euch alt? ich bin nicht jung] Schein ich euch alt? ich bin nicht jung, Doch fühl ich noch frisch meine Gaben, Nur anders ist Männerbegeisterung, Und anders Begeistrung der Knaben.
Lais, numehr alt, verlasset ihren spiegel O Venus, weil mein angesicht, nu lieblos, niemand machet flehen, ich meinen spiegel dir verpflicht; wan, wie ich war, kan ich mich nicht, und wie ich bin, will ich nicht ...
Alt und neue Welt Von deinen Kindern lernst du mehr als sie von dir: Sie lernen eine Welt von dir, die nicht mehr ist; Du lernst von ihnen eine, die nun wird und gilt.
Jung gewohnt, alt getan Die Schenke dröhnt, und an dem langen Tisch Ragt Kopf an Kopf verkommener Gesellen; Man pfeift, man lacht; Geschrei, Fluch und Gezisch Ertönte an des Trankes trüben Wellen. In dieser Wüste glänzt' ein weißes Brot; ...
An eine sich alt zu werden beklagende schönheit Nein! ihr seid noch nicht alt; so zart, so schön, so klar pfleg ist stets euer fleisch, farb und auch zu erfahren, daß ihr mir billig jung; frisch, hurtig, süß ist ...
[Glücke wird gar selten alt] Glücke wird gar selten alt/ Lust und Schmertzen wechseln bald: Den der Morgen hoch sieht fliegen Schaut der Abend wieder liegen; Drum erheb dich nicht zu viel Wenn der Wind dir fugen will/ Aber auch ...
Mittel, bei Hofe alt zu werden An Höfen fällt es schwer, das Alter zu erreichen, Das mancher schlechter Greis in niedern Hütten fand. Dort wird der Glücklichste, nach kurzen Gnadenzeichen, Mit Titeln wohl versorgt, oft plötzlich weggebannt. Ein Alter hatte ...
Dreyzehntes Sonett. Es zieht dahin der Alt' in Silberhaaren Vom süßen Ort, der Ruhe gab dem Greise, Und von den Seinen, die aus ihrem Kreise Bekümmert lieben Vater sehen fahren. Er schleppt die Glieder fort, die wandelbaren, ...
Wenn wir alt sein werden Wenn wir alt sein werden, Wenn der Ruhe Dämmerung Leis in immergleichem Atemzuge uns im Herzen haucht, Wenn das Auge matt und milde blickt, Kältre Farben sieht und flockigen Umriß, Wenn der Hände ...
[Rätsel flimmern alt und neu] Rätsel flimmern alt und neu Heut von dir noch nicht gewusst Doch die bald du wissen musst. Neige dich davor in scheu! Sieh drohend sieh flehend die hand! Du warst wie ich heute ...
Buchempfehlung
Die Ausgabe enthält drei frühe Märchen, die die Autorin 1808 zur Veröffentlichung in Achim von Arnims »Trösteinsamkeit« schrieb. Aus der Publikation wurde gut 100 Jahre lang nichts, aber aus Elisabeth Brentano wurde 1811 Bettina von Arnim. »Der Königssohn« »Hans ohne Bart« »Die blinde Königstochter« Das vierte Märchen schrieb von Arnim 1844-1848, Jahre nach dem Tode ihres Mannes 1831, gemeinsam mit ihrer jüngsten Tochter Gisela. »Das Leben der Hochgräfin Gritta von Rattenzuhausbeiuns«
116 Seiten, 7.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Michael Holzinger hat für den zweiten Band sieben weitere Meistererzählungen ausgewählt.
432 Seiten, 19.80 Euro