63. Auf Bibulum Es torkelt Bibulus, ist stündlich toll und voll; Der Weg zur Höll ist breit; er weiß, er trifft ihn wol.
Uber eine Roth-Köpfiichte Lais Von Wollust ist dein Halß/ indem du singest/ voll. Von geiler Brunst dein Mund/ indem du redest/ toll/ Von unlöschbarer Glut dein Leib in dem umpfangen; Dein Kopf/ wenn ...
Eines andern relegirten Studenten Den Bachus sof ich tod; die Venus macht ich müde/ Die Pallas wurde toll vor manchen Huren-Liede. Apollen schmiß ich selbst die Fenster öfters aus ...
13. Rebe, durch Versetzung: Bere, Eber, Erbe Ob gleich die Rebe trägt dem Eber Haß, Macht dannoch gleichwol ihrer Bere naß, Daß mancher Mensch deß Ebers Namen erbe, Toll und voll lebe, Säuisch endlich sterbe.
Lenore Zerschellt die goldne Schale, ach! Der Geist so fern entflogen ... ... voran, und mit ihr flog die Hoffnung traut – Die unbedacht und toll dich macht – auf die erkorene Braut: So sanft sie war ...
Sturm Mondschein auf Wäldern, dunkel und tief, Wolken vom ... ... ich wälz', Wild von dem Brausen umstoben. Brülle und heule nur toll darauf zu, Gut passen beid' wir zusammen, Besser als faulen ...
Hymnus Barrikade, Pflastersteine, Pulverblitz, Kommandoschrein, Rotes Blut ... ... sie sterben, laßt sie hungern, Nackend auf der Straße lungern, Werden toll sie dann aus Not – Schlagt sie tot! Münster, April 1890 ...
Gewitter Großmutter Natur im Lehnstuhl sitzt – Wie langeweilig ist ... ... wird berauscht, Der Wind ist vollkommen bezecht, Großmütterchen witzelt und kichert wie toll – So ist ihr die Tischstimmung recht. Münster, April 1890
Vor dem Absturz Nur handbreit ist der Felsenpfad Und senkrecht ... ... Der Nachbar, der ihm helfen soll, Der reißt die Axt heraus wie toll Und schlägt den Freundschaftsstrang entzwei. Achtung! ein zweiter stürzte ab. ...
Der Geist Es war ein Mägdlein froh und keck, ... ... kummervoll. Das Mägdlein dreht sich schaudernd um Und rennt nach Haus wie toll. Es wird, wer einen Geist gesehn, Nie mehr des Lebens ...
Förster Knoop Set Förster Knoop to Krog in'n Drögen ... ... förwohr, he hadd de Höhner drapen – de Höhner, dat rök de oll Töl, de wiren nah de Kiep rin krapen, all sößteihn Höhner ...
Der Teufelsteich Thörichte Freunde des todten Alten, ... ... zu sein, Warf ihm den golden Krimskrams vor die Füsse, Spieh nachts wie toll ihm mitten ins Gesicht, Riss sich den seidnen Plunder frech vom Leib ...
Statistik »Zahlen regieren die Welt. – Mindestens ... ... , Besser scheint mir schon verkündet: »Gott und der Getreidepreis.« Und in toll und tollerm Ritte Überschlagen sich die Laster, Wuchert Reichtum, welkt die Sitte ...
Joel 2, 13. Bekehret Euch zu Mir von gantzem Hertzen ... ... , O Menschenkind, Dein Elend zu betrachten; Wie bist du doch so toll und blind, Daß du gahr nichts machst achten Dein ewigs Heil, ...
Auf die Trägheit »Wie lange wird mir doch in Leipzig hier ... ... Krieg und Tod als Fried' und Ruh' begehrt.« »Ist denn der Schwede toll?« fing Muffel an zu schreien, »Es kann ihm ja ein Kind das ...
[Kaiser Joseph] So braucht ihr fürder mich denn nun nicht ... ... Es war das Volk, das diesmal sich erhob, Begreiflich allererst, doch toll im Streite, Von mir erwarte Wahnsinn nimmer Lob. Da kam ...
Auftrag In poetischer Epistel Ruft ein desperater Wicht: Lieber ... ... Bin ich auch nur halb ein Dichter, Bin ich doch zur Hälfte toll. Amor hat Ihn mir verpflichtet, Seinen Lohn weiß Er voraus, ...
Er spazzirt durch den Morgen Ode Jambica. Gott ... ... schreyn und springen/ die nassen Fröschgens singen/ Frau Venus küßt wie toll. Itzt geht mit seinen Muhmen Apoll / auß Bisem-Bluhmen ...
Arger Morgen Sommernacht. Im Dämmergraun Wälz ich mich auf ... ... Kraut, Und den Rosenhecken klag ichs. Schicksal, mach mich heut nicht toll, Führ mich heute seidne Bahnen! Dein Bajazz, der Zufall, soll ...
Schweizerlied Lebet ihr Schweizer hoch, Sterbe die Feindesbrut, ... ... voll, Jubelnd mein Tod erscholl Kugel nun roll; Grase am Boden toll, Tod ist des Lebens Zoll Zahlet des Vaterland's Kühlenden ...
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Stifters späte Erzählung ist stark autobiografisch geprägt. Anhand der Geschichte des jungen Malers Roderer, der in seiner fanatischen Arbeitswut sich vom Leben abwendet und erst durch die Liebe zu Susanna zu einem befriedigenden Dasein findet, parodiert Stifter seinen eigenen Umgang mit dem problematischen Verhältnis von Kunst und bürgerlicher Existenz. Ein heiterer, gelassener Text eines altersweisen Erzählers.
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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