Acht und dreyßigstes Sonett. Ich sah, wie drin die Kraft sich schon verliere Der Geister, die von Euch ihr Seyn empfingen, Und weil aus anerschaffnem Triebe ringen Gegen den Tod alle der Erde Thiere, Ließ ich das Sehnen, so ich stark ...
Sieben und dreyßigstes Sonett. Gold, Perlen, Blumen, roth und weiß, verbunden, Die bleichen sollten in des Winters Tagen, Für mich wie Dornen starr und giftig ragen, Ich fühl's an meines Herzens tiefen Wunden. Drum hoff' ich wen'ge ...
XXXII. Palinodie. An den Marchese Gino Capponi. (1836.) Es kann nicht frommen, immerdar zu seufzen. Petrarca. Ich irrte, edler Gino. Nur zu lang Und schwer hab' ich geirrt. Das Leben, wähnt' ...
Siebentes Kapitel. Pater Cristoforo kam mit der Ruhe und Ueberlegung eines guten Feldherrn wieder an, der ohne seine Schuld eine wichtige Schlacht verloren hat, und der sich nun betrübt und nachdenkend, aber nicht bestürzt oder entmuthigt, in schnellem Laufe, ohne auf der Flucht zu sein ...
Vierter Gesang. 1. Als Diese nun das schöne Werkzeug bauen, Das bald die hohe Stadt bestürmen soll, Erhebt der Menschen großer Feind, mit Grauen, Auf Christi Volk den Blick, von Tücke voll. Er sieht der Schaaren freudiges Vertrauen, Zerbeißt ...
Siebenter Gesang 1. Wer weit von Hause geht, begegnet Dingen Verschieden vom Gewohnten ganz und gar, Und Glauben findet er daheim geringen; Ein Lügner heißt er, aller Wahrheit bar. Denn weiter kann's das dumme Volk nicht bringen, Sieht es nicht ...
Achtzehnter Gesang 1. Großmüt'ger Herr, gelobt zu allen Zeiten ... ... das Streiten hab' ein Ende, Derweil ich höhern Lohn für Grifon spende.« 131. Nur wenig Grifon jene Waffen galten, Den König zu befried'gen ...
Zwanzigster Gesang 1. Einst taten Frauen in der Schlachten Reigen ... ... fehlt, so würden Röte weisen Die Waffen, jedes Stücklein Stahl und Eisen. 131. Sich selber schalt er drauf beim Weiterreiten, Daß er nicht fester dort ...
Vierzehnter Gesang 1. Gefallen waren in den Kampfestagen Aus Spanien ... ... gar und nicht aus Eisen: So mächtig Kraft und Waffen sich erweisen. 131. Inzwischen haben unsre Krieger Fallen In tiefem Höhlengrunde aufgespannt, Versehn mit ...
Siebzehnter Gesang 1. Wenn wir das Maß der Sünden überschreiten, ... ... sollt, versprech' ich, sehen: Verdienter Strafe wird er nicht entgehen. – 131. Mit Grifon geht's zum Marktplatz voller Leben (Gefüllt ist ja um ...
Zwanzigster Gesang. 1. Schon rief die Sonn' ans Werk ... ... fand, Begann Armida unter Thränenbächen Mit abgewandtem Blick zu ihm zu sprechen: 131. O du, im Wiederkehren wie im Scheiden Gleich grausam, sprich, ...
Neunzehnter Gesang. 1. Schon machten Tod, Erwägung oder Grauen ... ... Das Frevlervolk soll unsre Stärke schauen Im freisten Tageslicht, auf freien Auen. 131. Schon vor dem Ruf der Siege wird es beben, Geschweige vor ...
Funfzehnter Gesang. 1. Schon ruft zu dem gewohnten Lebenskreise Der Morgenstrahl, was sich auf Erden regt, Als zu den Kriegern der bejahrte Weise Das Blatt, den Schild, die goldne Gerte trägt. Auf, spricht er, gürtet euch zur großen Reise, ...
Achtundzwanzigstes Kapitel. Nach jenem Aufruhr am Sankt Martinstage und dem darauf folgenden schien der Ueberfluß wie durch ein Wunder in Mailand zurückgekehrt zu sein. Bei allen Bäckern war Brod die Menge, der Preis wie in den fruchtbarsten Jahren; auch die Mehlpreise standen im Verhältniß dazu. ...
Dreiundvierzigster Gesang 1. Verruchter Geiz! O Hunger, zu erwerben! ... ... sich müht, sie bleibt verschwunden: Auch nicht die kleinste Spur wird aufgefunden. 131. Zuletzt ruft er dem Mann, dem aufgetragen Die Bluttat war, die ...
Dreiundzwanzigster Gesang 1. Andern zu helfen, sollst du immer streben ... ... Wasser hell und klar im Borne, Es ist bedroht vom fürchterlichen Zorne. 131. Denn unaufhörlich wirft er Zweig' und Steine Und Klötz' und Stämm' ...
Sechsundvierzigster Gesang 1. Läßt mich die Meereskarte Wahrheit schauen, ... ... eilig regt die Glieder, Fällt er mit einem Knie zur Erde nieder. 131. Roger verliert nicht Zeit: mit starken Schlägen Auf Kopf und Brust des ...
Sechsundzwanzigster Gesang 1. In alten Zeiten gab es edle Frauen, ... ... Hilfe ruft zum Steinerweichen), So eilig, daß kein Pfeil ihn kann erreichen. 131. Rasch hat vom Kampf sich Rodomont erhoben, Als er die Stimmen hört ...
Fünfunddreissigster Gesang 1. Wer wird für mich herab vom Himmel bringen, Was ich verlor, o Herrin, an Verstand, Der, seit aus Eurem Aug' ins Herz mir dringen Die scharfen Pfeile, mehr und mehr verschwand? – Doch will ich ...
Siebenundzwanzigster Gesang 1. Entschlüsse, die dem Augenblick entspringen, Glücken ... ... von den Franken Der Fürst doch gern die Weine, die sie tranken. 131. Mit guter Tafel und noch beßrer Miene Sucht seinen Gast der Landwirt ...
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Im Jahre 1758 kämpft die Nonne Marguerite Delamarre in einem aufsehenerregenden Prozeß um die Aufhebung ihres Gelübdes. Diderot und sein Freund Friedrich Melchior Grimm sind von dem Vorgang fasziniert und fingieren einen Brief der vermeintlich geflohenen Nonne an ihren gemeinsamen Freund, den Marquis de Croismare, in dem sie ihn um Hilfe bittet. Aus dem makaberen Scherz entsteht 1760 Diderots Roman "La religieuse", den er zu Lebzeiten allerdings nicht veröffentlicht. Erst nach einer 1792 anonym erschienenen Übersetzung ins Deutsche erscheint 1796 der Text im französischen Original, zwölf Jahre nach Diderots Tod. Die zeitgenössische Rezeption war erwartungsgemäß turbulent. Noch in Meyers Konversations-Lexikon von 1906 wird der "Naturalismus" des Romans als "empörend" empfunden. Die Aufführung der weitgehend werkgetreuen Verfilmung von 1966 wurde zunächst verboten.
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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