g. Vor etwa 150 Jahren lebte zu Holle ein Pastor Schmidt, der hatte besonders kräftige Bücher. Als der Pastor einst ausgegangen war, fand sein Sohn eins dieser Bücher in des Vaters Stube und las darin. Plötzlich erschien der Teufel. Glücklicher Weise trat in demselben ...
g. Geht man von Groß-Ostiem den Fahrweg nach Schortens, so liegt unweit von Schortens am Wege und zwar da, wo der Küster, wenn eine Leiche dieses Weges kommt, mit seinen Schülern zum Singen vor die Leiche tritt, ein großer Stein, Lübbensteen genannt. ...
g. Auf der Mühle zu Elmeloh, Ksp. Ganderkesee, wohnte einst ein Müller, der seine Kunden betrog und bestahl und mit dem unrecht erworbenen Gute wucherte, darum mußte er nach seinem Tode in der Mühle umgehen, und störte die Bewohner. Bald hielt er das ...
g. Aus der Begräbniskapelle zu Oldenburg waren einst mehrere wertvolle Sachen gestohlen, daher stellte man nachts Schildwachen dort auf. Es war ein schlechter Posten, und mancher Soldat hat ihn verlaufen, weil er die vorspukenden Leichenzüge und andere Spukereien nicht hat sehen mögen. Einmal erscheint ...
g. Ein frommes Mädchen zu Langwege, Ksp. Dinklage, welches häufig zur Beichte ging, bemerkte, wenn es abends von der Dinklager Kirche nach Hause zurückkehrte, an einem bestimmten Orte stets ein Tier, ungefähr wie eine weiße Katze. Zuletzt unruhig geworden, fragte es den ...
g. Einst lebte in Schwei ein Mann, der seinem Ehegelübde wenig treu blieb: fast jedes Jahr wurde von seinen Dienstmädchen eins entlassen, welches von dem Herrn schwanger war. Das kostete ihn viel Geld, und dennoch hatte er vor seinem Tode nicht für alle seine ...
g. In Nordloh, Ksp. Apen, gingen drei Knaben hin, um Äpfel zu stehlen. Der eine kletterte in den Baum und schüttelte, die anderen suchten auf. Der auf dem Baume sah hinunter und erblickte unter dem Baume drei, die suchten, und wie er ...
g. Früher wohnten zu Elmendorf und zu Kaihausen, Kirchspiel Zwischenahn, zwei Brüder, reiche und mächtige Edelleute. Dieselben gerieten in Streit, und einer erschlug seinen Bruder auf der Kreuzwiese, die zwischen Elmendorf und Kaihausen am Zwischenahner Meere liegt. Der Mörder floh nach dem Münsterlande ...
g. Daß der Teufel das Eisen fürchtet, kommt daher: Früher als er noch auf Erden umherging, war er immer sehr neugierig. So kam er auch einmal in eine Schmiede und sah, wie der Schmied das Eisen glühte. »Was machst du da?« fragte ...
g. Zu Donnerschwee bei Oldenburg, westlich vom Grünenhof und nördlich von der Chaussee, liegt der Sonnenkamp. In diesem befand sich früher, von einer Niederung umgeben, ein kleiner buschbewachsener Hügel, welcher einen Schatz in sich barg. Einst gingen einige Schatzgräber hin, um stillschweigend, ...
g. Auf dem Heiligengeist-Turme zu Oldenburg ist ein großer vergoldeter Hahn, der jedesmal, wenn er um Mitternacht die Uhr zwölf schlagen hört, sich einmal umdreht. (Scherz; er hört den Schlag eben niemals.) Vgl. 187 d.
g. In alten Zeiten, als die Weser noch nicht eingedeicht war und bei hoher Flut ihre Wogen bis an die Ganderkeseer Geest wälzte, spielten die Hünen am linken Weserufer mit denen am rechten manchmal Ball, wobei die ersteren auf dem Bokholtsberge bei Hohenböken, die ...
g. Eines Schiffers Frau zu Warfleth lag im Wochenbette, und der Mann mußte sie pflegen. Eines Nachmittags bekam sie Besuch von einigen Nachbarinnen, und der Mann ging hinaus, um Kaffee zu kochen. Wie er nun den Kessel auf dem Feuer hatte und auf der ...
g. Da das Verbrennen großer Gegenstände seine Schwierigkeit hat, tritt auch wohl eine andere Art der Zerstörung an seine Stelle. Ein Heuermann zu Strückhausen, dessen Schweine eins nach dem andern kreuzlahm wurden, und der vergeblich durch Umbauen des Stalles den bösen Zauber zu ...
g. In Bakum ist ein Mädchen gewesen, das Mäuse, Ratten, Schlangen und anderes mehr hat herbeihexen können. Es hat auf einer Stuhllehne sitzen können, wie ein Vogel auf einem Zweig. Auf die Frage, woher sie ihre Kunst habe, hat sie geantwortet: » ...
g. Eine Frau brachte in ein Haus Harken, die bei ihrem Manne bestellt waren, und verlangte mehr Geld dafür, als mit dem Manne bedungen war ... ... .) – Vgl. wegen der Kreuzwege auch 216, 218, 238 u. g.
g. Eine alte Frau in Damme wollte eines Tages einen Ausgang machen, der sie über die Hauptstraße führte. Als sie nun an die Hauptstraße kommt, sieht sie eine unermeßliche Menschenmenge auf derselben hin- und herwogen und darunter ganz fremde wunderbare Gestalten. Das Gewühl war ...
b. In G. bei Neuenkirchen lebte eine gefürchtete Hexe. Kolon A. erzählte, er habe ... ... der Woche vor Weihnachten über diesen Berg, um an den Uebungen des Gesangvereins in G. teilzunehmen. Plötzlich sieht er die Gestalt eines schwarzen Pferdes ohne Beine vor sich ...
g. Eine Frau in Lohe (Gem. Bakum) wacht nachts erschreckt auf und glaubt, jemand habe sie scharf an der Schulter gefaßt. Später erhielt sie die Nachricht, ihr Mann, ein Schiffer, sei auf der See verunglückt. Das Unglück hatte sich in derselben Nacht ...
g. Ein Schiffer hatte im Winter sein Schiff zu Emden in den Hafen gelegt und seinen Steuermann zur Bewachung darauf gelassen. Als der Schiffer einmal wieder nachsah, fand er das Schiff nicht mehr ganz auf derselben Stelle, darum verbarg er sich ohne Wissen des Steuermanns ...
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In elf Briefen erzählt Peter Schlemihl die wundersame Geschichte wie er einem Mann begegnet, der ihm für viel Geld seinen Schatten abkauft. Erst als es zu spät ist, bemerkt Peter wie wichtig ihm der nutzlos geglaubte Schatten in der Gesellschaft ist. Er verliert sein Ansehen und seine Liebe trotz seines vielen Geldes. Doch Fortuna wendet sich ihm wieder zu.
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