208 Gewissensfrage . – »Und in summa : was wollt ihr eigentlich neues?« – Wir wollen nicht mehr die Ursachen zu Sündern und die Folgen zu Henkern machen.
338 Ersatz-Gewissen . – Der eine Mensch ist für den andern sein Gewissen: und dies ist namentlich wichtig, wenn der andre sonst keines hat.
233 Die » Gewissenhaften «. – Habt ihr acht gegeben, ... ... für Menschen am meisten Wert auf strengste Gewissenhaftigkeit legen? Die, welche sich vieler erbärmlicher Empfindungen bewußt sind, ängstlich von ... ... – sie suchen sich selber zu imponieren , durch jene Strenge der Gewissenhaftigkeit und Härte der Pflicht, vermöge ...
53 Mißbrauch der Gewissenhaften. – Die Gewissenhaften und nicht die Gewissenlosen waren es, die so furchtbar unter dem Druck von Bußpredigten und Höllenängsten zu leiden hatten, zumal wenn sie zugleich Menschen der Phantasie waren. Also ist gerade denen das Leben am ...
565 Würde und Unwissenheit im Bunde . – Wo wir verstehen, da werden wir artig, ... ... als ob sie eine Wirkung der Überlegenheit sei. Ja, unsere Unwissenheit und unser geringer Durst nach Wissen verstehen sich trefflich darauf, als Würde, als Charakter einherzustolzieren.
388 Die Schurkerei mit gutem Gewissen . – Im kleinen Handel ... ... die grobe Begierde darin, nebst dem schlechten Gewissen und der plumpen Feindseligkeit, welche im betrügerischen Verkäufer gegen uns entsteht, ... ... sollte. – Kurz, man muß zur Schurkerei auch den Geist und das gute Gewissen haben: das versöhnt den ...
117 Herden-Gewissensbiß. – In den längsten und fernsten Zeiten ... ... Elend und jede Furcht verknüpft. Damals hatte der »freie Wille« das böse Gewissen in seiner nächsten Nachbarschaft: und je unfreier man handelte, je mehr ... ... hatte, machte damals dem einzelnen Gewissensbisse – und seinem Nachbar noch dazu, ja der ganzen Herde! – ...
186 Schlechtes Gewissen. – Alles, was er jetzt tut, ist brav und ordentlich – und doch hat er ein schlechtes Gewissen dabei. Denn das Außerordentliche ist seine Aufgabe.
270 Was sagt dein Gewissen? – »Du sollst der werden, der du bist.«
2 Das intellektuale Gewissen . – Ich mache immer wieder die ... ... den allermeisten fehlt das intellektuale Gewissen ; ja es wollte mir oft scheinen, als ob man mit der ... ... als das, was die höheren Menschen von den niederen scheidet! Ich fand bei gewissen Frommen einen Haß gegen die Vernunft vor und ...
77 Das Tier mit gutem Gewissen. – Das Gemeine in alledem, was im Süden Europas gefällt – ... ... versteht man von dem, wenn man die Lust an der Maske, das gute Gewissen alles Maskenhaften nicht versteht! Hier ist das Bad und die Erholung des ...
18 Zum »intellektuellen Gewissen«. – Nichts scheint mir heute seltner als die echte Heuchelei. Mein Verdacht ist groß, daß diesem Gewächs die sanfte Luft unsrer Kultur nicht zuträglich ist. Die Heuchelei gehört in die Zeitalter des starken Glaubens: wo man selbst nicht bei ...
»Diesen ungewissen Seelen« Diesen ungewissen Seelen Bin ich grimmig gram. All ihr Ehren ist ein Quälen, All ihr Lob ist Selbstverdruß und Scham. Daß ich nicht an ihrem Stricke Ziehe durch die Zeit, Dafür grüßt ...
Zweite Abhandlung: »Schuld«, »Schlechtes Gewissen« und Verwandtes
578 Halbwissen . – Das Halbwissen ist siegreicher als das Ganzwissen: es kennt die Dinge einfacher, als sie sind, und macht daher seine Meinung faßlicher und überzeugender.
554 Halbwissen . – Der, welcher eine fremde Sprache wenig spricht, hat mehr Freude daran als der, welcher sie gut spricht. Das Vergnügen ist bei den Halbwissenden.
38 Gewissensbiß . – Der Gewissensbiß ist, wie der Biß des Hundes gegen einen Stein, eine Dummheit.
522 Schwaches Gewissen . – Menschen, welche von ihrer Bedeutung für die Menschheit sprechen, haben in bezug auf gemeine bürgerliche Rechtlichkeit, im Halten von Verträgen, Versprechungen, ein schwaches Gewissen.
43 Die Gewissenhaften . – Seinem Gewissen folgen ist bequemer als seinem Verstande: denn es hat bei jedem Mißerfolg eine Entschuldigung und Aufheiterung in sich, – darum gibt es immer noch so viele Gewissenhafte gegen so wenig Verständige.
52 Inhalt des Gewissens. – Der Inhalt unseres Gewissens ist alles, was in den Jahren ... ... die wir verehrten oder fürchteten. Vom Gewissen aus wird also jenes Gefühl des Müssens erregt (»dieses muß ich ... ... mit »weil« und »warum« getan wird, handelt der Mensch ohne Gewissen; deshalb aber noch nicht wider dasselbe. – Der Glaube an Autoritäten ...
Buchempfehlung
Der Held Gustav wird einer Reihe ungewöhnlicher Erziehungsmethoden ausgesetzt. Die ersten acht Jahre seines Lebens verbringt er unter der Erde in der Obhut eines herrnhutischen Erziehers. Danach verläuft er sich im Wald, wird aufgegriffen und musisch erzogen bis er schließlich im Kadettenhaus eine militärische Ausbildung erhält und an einem Fürstenhof landet.
358 Seiten, 14.80 Euro
Buchempfehlung
Im nach dem Wiener Kongress neugeordneten Europa entsteht seit 1815 große Literatur der Sehnsucht und der Melancholie. Die Schattenseiten der menschlichen Seele, Leidenschaft und die Hinwendung zum Religiösen sind die Themen der Spätromantik. Michael Holzinger hat elf große Erzählungen dieser Zeit zu diesem Leseband zusammengefasst.
430 Seiten, 19.80 Euro