320 Vom Wetter . – Ein sehr ungewöhnliches und unberechenbares Wetter macht die Menschen auch gegeneinander mißtrauisch; sie werden dabei neuerungssüchtig, denn sie müssen von ihren Gewohnheiten abgehen. Deshalb lieben die Despoten alle Länderstriche, wo das Wetter moralisch ist.
Vom deutschen Volkscharakter (1927) Der Charakter eines Volkes ist das Ergebnis ... ... . Wir haben geschichtlich zu wenig erlebt, um hier Skeptiker zu sein. Jeder Bauer vom Balkan, jeder Träger in einem amerikanischen Hafen kommt schneller hinter die Geheimnisse der ...
205 Vom Volke Israel . – Zu den Schauspielen, auf welche uns das nächste Jahrhundert einladet, gehört die Entscheidung im Schicksale der europäischen Juden. Daß sie ihren Würfel geworfen, ihren Rubikon überschritten haben, greift man jetzt mit beiden Händen: es bleibt ihnen nur noch ...
100 Vom Traume erwachen . – Edle und weise Menschen haben einmal an die Musik der Sphären geglaubt: edle und weise Menschen glauben noch immer an die »sittliche Bedeutung des Daseins«. Aber eines Tages wird auch diese Sphärenmusik ihrem Ohre nicht mehr vernehmbar sein! Sie ...
62 Vom Ursprung der Religionen . – Wie kann einer seine eigene Meinung über die Dinge ... ... spielt im Hintergrunde: wenn man sein Erzeugnis über sich selber erhebt und scheinbar vom eigenen Werte absieht, so gibt es doch dabei ein Frohlocken von Vaterliebe und ...
125 Vom » Reiche der Freiheit «. – Wir können viel, viel mehr Dinge denken, als tun und erleben, – das heißt unser Denken ist oberflächlich und zufrieden mit der Oberfläche, ja es merkt sie nicht. Wäre unser Intellekt streng nach dem Maße unserer ...
86 Vom Theater. – Dieser Tag gab mir wieder starke und hohe Gefühle, und ... ... Wer an sich der Tragödie und Komödie genug hat, bleibt wohl am liebsten fern vom Theater; oder, zur Ausnahme, der ganze Vorgang – Theater und Publikum und ...
226 Vom Verkehr mit Zelebritäten . – A: Aber warum weichst du diesem großen Manne aus? – B: Ich möchte ihn nicht verkennen lernen! Unsre Fehler vertragen sich nicht beieinander: ich bin kurzsichtig und mißtrauisch, und er trägt seine falschen Diamanten so gern wie ...
Vom Freunde »Einer ist immer zu viel um mich« – also denkt der Einsiedler. »Immer einmal eins – das gibt auf die Dauer zwei!« Ich und Mich sind immer zu eifrig im Gespräche: wie wäre es auszuhalten, wenn es nicht einen Freund gäbe? ...
39 Das Vorurteil vom »reinen Geiste «. – Überall, wo die Lehre von der reinen Geistigkeit geherrscht hat, hat sie mit ihren Ausschweifungen die Nervenkraft zerstört: sie lehrte den Körper geringschätzen, vernachlässigen oder quälen, und um aller seiner Triebe willen den ...
Arthur Schopenhauer Über die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde Eine philosophische Abhandlung
Vom freien Tode Viele sterben zu spät, und einige sterben zu früh. ... ... sie an ihren Ästen. Möchte ein Sturm kommen, der all dies Faule und Wurmfressne vom Baume schüttelt! Möchten Prediger kommen des schnellen Todes! Das wären mir ...
Vom neuen Götzen Irgendwo gibt es noch Völker und Herden, doch nicht ... ... Wohlan! Jetzt tut mir die Ohren auf, denn jetzt sage ich euch mein Wort vom Tode der Völker. Staat heißt das kälteste aller kalten Ungeheuer. Kalt lügt ...
Vom Baum am Berge Zarathustras Auge hatte gesehn, daß ein Jüngling ihm auswich. Und als er eines Abends allein durch die Berge ging, welche die Stadt umschließen, die genannt wird »die bunte Kuh«: siehe, da fand er im Gehen diesen Jüngling, wie er ...
Vom Biß der Natter Eines Tages war Zarathustra unter einem Feigenbaume eingeschlafen, ... ... ihn in den Hals, so daß Zarathustra vor Schmerz aufschrie. Als er den Arm vom Gesicht genommen hatte, sah er die Schlange an: da erkannte sie die Augen ...
84 Vom Ursprunge der Poesie. – Die Liebhaber des Phantastischen am Menschen, welche zugleich ... ... und noch aufschießt! Die wildschöne Unvernünftigkeit der Poesie widerlegt euch, ihr Utilitarier! Gerade vom Nutzen einmal loskommen wollen – das hat den Menschen erhoben, das hat ...
13 Zur Lehre vom Machtgefühl. – Mit Wohltun und Wehtun übt man seine Macht an andern aus – mehr will man dabei nicht! Mit Wehtun an solchen, denen wir unsere Macht erst fühlbar machen müssen; denn der Schmerz ist ein viel empfindlicheres Mittel ...
12 Vom Ziele der Wissenschaft . – Wie? Das letzte Ziel der Wissenschaft sei, dem ... ... und waren konsequent, als sie nach möglichst wenig Lust begehrten, um möglichst wenig Unlust vom Leben zu haben. (Wenn man den Spruch im Munde führte: »Der Tugendhafte ...
54 Das Bewußtsein vom Scheine . – Wie wundervoll und neu und zugleich wie schauerlich und ironisch fühle ich mich mit meiner Erkenntnis zum gesamten Dasein gestellt! Ich habe für mich entdeckt , daß die alte Mensch- und Tierheit, ja die gesamte Urzeit und Vergangenheit ...
Vom bleichen Verbrecher Ihr wollt nicht töten, ihr Richter und Opferer, bevor das Tier nicht genickt hat? Seht, der bleiche Verbrecher hat genickt: aus seinem Auge redet die große Verachtung. »Mein Ich ist etwas, das überwunden werden soll: mein Ich ist mir ...
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