Johann v. Müllers Denkmal Sonett Ich sah im ... ... die Muse der Geschichte, Am Pindus unter heil'ger Lorbeer Wehn, Voll bangen Ernst's in dunkeln Schatten gehn, Die Wehmuth sprach von ihrem Angesichte; ...
Ständchen Ich kam vor Liebchens Fensterlein, Tät viele Stunden stehen ... ... Was fühlt dies Herz? So Lust als Weh, Sie kömmt! o süßes Bangen! Ich sah wohl zitternd in die Höh' – Da kam der ...
Schlußwort. Hier bin ich nun am Ende. Zweifel jeglicher Art überkommen mich, Bangen vor der Stillosigkeit der Schreibart, wo es von Wiederholungen des Ausdrucks wimmelt, die ich sogar manchmal wegen der Wichtigkeit mit Absicht gebraucht habe. Je nun: der Sinn des Buches ...
Wiedersehen In bangen Nächten, wenn der graue Wahnsinn Mit dürren Fingern an das Hirn mir pochte, Wenn glüh'nde Thränen meine Kissen netzten, Mein wildes Herz vor Zorn und Sehnsucht kochte – In solchen Nächten war mir der Gedanke, ...
... du den Blütenbaum? Herz! kann dich das nicht bringen Aus deinem bangen Traum? Was hör' ich? alte Laute Wehmüt'ger Jünglingsbrust ... ... Mich heilt kein Kraut der Flur; Und aus dem Traum, dem bangen, Weckt mich ein Engel nur.
... wo du deinen eignen Fuß nicht sahst? Doch ein Wissen überwand dein Bangen: Dich führt der Weg. Hält dich Leid und Trübsal ... ... daß du zitterst, welchem Ziel du nahst? Doch ein Wissen übermannt dein Bangen: Dich führt dein Weg.
Karlsbad Der Arzt: »Du mußt jedes Jahr für drei Wochen ... ... immer die bequemste Art, die ›physiologischen Sünden eines langen eigentlich für den Körper bangen Jahres‹ abzubüßen!« Der Diätetiker: »Lebe Du das ganze Jahr ...
14. Juli 1834 Ich weiß wohl, was dich bannt in ... ... , Die Lebensglut in meiner Brust, Die süße zauberhafte Zier, Der bangen tiefgeheimen Lust, Die aus mir strahlet, ruft zu dir, Schließ ...
Ruhe bei Ihr In diesen bangen Tagen Was kann man Beßres tun, Als, jeder Sorg' entschlagen, ... ... mich bei dir bleiben, Daß von der Menschen Qual, Von all dem bangen Treiben Dies Herz ausschläft einmal.
An die Schönheit So sind wir deinen Wundern nachgegangen wie Kinder die vom Sonnenleuchten trunken ein Lächeln um den Mund voll süßem Bangen und ganz im Strudel goldnen Lichts versunken aus dämmergrauen Abendtoren liefen. ...
Die drei Schwestern Im Schloß zu Montfort bangen Schwestern drei, Ob König Richard noch am Leben sei. Oft sprach er zu: – gleich schön die Fräulein waren In schwarzen, braunen und in goldnen Haaren. Man wußte nicht, für welche schlug ...
Verlohrene Jugend Wohlauf und geh in den vielgrünen Wald, Da steht der rothe frische Morgen, Entlade dich der bangen Sorgen, Und sing' ein Lied, das fröhlich durch die Zweige schallt! ...
Liebe O reiche Armuth! Gebend, seliges Empfangen! In Zagheit ... ... gefangen. In Stummheit Sprache, Schüchtern bei Tage, Siegend mit zaghaftem Bangen. Lebendiger Tod, im Einen sel'ges Leben Schwelgend in Noth, ...
[Die Rose blüht] Die Rose blüht; schloß gleich ein rauher Wind ... ... geschwind, Hat doch der Haß nicht Gift hineingegossen! Sie schloß gleich einem bangen, zarten Kind Die Augen, bis die Zornflut abgeflossen; Vielleicht schloß ...
Die Johanniter Herrlich kleidet sie euch, des Kreuzes furchtbare Rüstung, Wenn ihr, Löwen der Schlacht, Akkon und Rhodus beschützt, Durch die syrische Wüste den bangen Pilgrim geleitet Und mit der Cherubim Schwert steht vor dem heiligen Grab. ...
Frühlingsmorgen Wann die Lämmer wieder springen, Lerchen jubeln, Rosen ... ... Muß das kränkste Herze singen Und im Welken noch erblühn. Wer in bangen Lebensschmerzen Einsam jetzt die Straße geht, Singet selbst aus düstrem Herzen, ...
Zu spät! Schon hat der Lenz verblüht und ausgesungen; Die holden Träume, seligen Gefühle Erstarben in der bangen Sommerschwüle, Mit der das Tatenleben angedrungen. »Das Roß gespornt! die Wehre frisch geschwungen!« So heißt es nun im heißen Kampfgewühle, ...
Sturmnacht Die Sturmnacht hat uns vermählt In Brausen und Toben und Bangen: Was unsre Seelen sich lange verhehlt, Da ists uns aufgegangen. Ich las so tief in deinem Blick Beim Strahl vom Wetterleuchten: Ich las darin mein ...
[Öde Wolken hangen] Öde Wolken hangen, Scharfer Winde Gefunkel, Im bangen Wasser tanzt dunkel der Regen, Im Regen die gelben, glühenden Birken. Scheue Blätter auf allen Wegen. Im Wiesensumpf Sitzt eine Hure, nackt und kalt, ...
Unerwartet Das tiefste Vollempfinden Der Schönheit wird geweckt, ... ... erschreckt. Wie wirkt in grauen Tagen Ein unverhoffter Strahl, In bangen Dämmerstunden Ein heller Klang durch's Thal; In düst'rem Waldesschatten ...
Buchempfehlung
Als Hoffmanns Verleger Reimer ihn 1818 zu einem dritten Erzählzyklus - nach den Fantasie- und den Nachtstücken - animiert, entscheidet sich der Autor, die Sammlung in eine Rahmenhandlung zu kleiden, die seiner Lebenswelt entlehnt ist. In den Jahren von 1814 bis 1818 traf sich E.T.A. Hoffmann regelmäßig mit literarischen Freunden, zu denen u.a. Fouqué und Chamisso gehörten, zu sogenannten Seraphinen-Abenden. Daraus entwickelt er die Serapionsbrüder, die sich gegenseitig als vermeintliche Autoren ihre Erzählungen vortragen und dabei dem serapiontischen Prinzip folgen, jede Form von Nachahmungspoetik und jeden sogenannten Realismus zu unterlassen, sondern allein das im Inneren des Künstlers geschaute Bild durch die Kunst der Poesie der Außenwelt zu zeigen. Der Zyklus enthält unter anderen diese Erzählungen: Rat Krespel, Die Fermate, Der Dichter und der Komponist, Ein Fragment aus dem Leben dreier Freunde, Der Artushof, Die Bergwerke zu Falun, Nußknacker und Mausekönig, Der Kampf der Sänger, Die Automate, Doge und Dogaresse, Meister Martin der Küfner und seine Gesellen, Das fremde Kind, Der unheimliche Gast, Das Fräulein von Scuderi, Spieler-Glück, Der Baron von B., Signor Formica
746 Seiten, 24.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Michael Holzinger hat für den zweiten Band sieben weitere Meistererzählungen ausgewählt.
432 Seiten, 19.80 Euro