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Gemüt

Gemüt [Eisler-1904]

Gemüt ist der Inbegriff , die Einheit von Gefühlsdispositionen, ... ... , 17). KANT nennt das Bewußtsein (Bewußtseinsvermögen) auch »Gemüt«. »Im Gemüt a priori liegen« (Kr. d. r. Vern. ... ... S. 222 ff.). Nach J. H. FICHTE ist das Gemüt das »stete, bleibende, 'Sich-fühlen' ...

Lexikoneintrag zu »Gemüt«. Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 1. Berlin 1904, S. 371-372.
Gemüt

Gemüt [Meyers-1905]

Gemüt ist im allgemeinen die innere (seelisch-geistige) Seite unsers Wesens überhaupt, im besondern die Fähigkeit zum Fühlen , im Gegensatz zum Geiste , der Fähigkeit zum Denken , und zum Charakter , der Grundlage des Wollens . Wie ...

Lexikoneintrag zu »Gemüt«. Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 545.
Gemüt

Gemüt [Kirchner-Michaelis-1907]

Gemüt heißt die durch die Gesamtheit der Gefühls- und Willenserregungen erworbene Einheit und Bestimmtheit des Seelenlebens. Das Gemüt bildet den Gegensatz zur Intelligenz , welche der Gesamtzustand des Erkenntnislebens des Menschen ist und ihn in Beziehung zur Außenwelt setzt. ...

Lexikoneintrag zu »Gemüt«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 226.
Gemüt

Gemüt [Georges-1910]

Gemüt , animus. – mens (die Denk- od. Sinnesart; dann auch = animus, die Empfindungsart, das Herz, die Seele). – natura. ingenium (Inbegriff der Neigungen und Gesinnungen jmds.). – pectus (die Brust als Sitz der Empfindungen). ...

Wörterbucheintrag Deutsch-Latein zu »Gemüt«. Karl Ernst Georges: Kleines deutsch-lateinisches Handwörterbuch. Hannover und Leipzig 1910 (Nachdruck Darmstadt 1999), Sp. 1060.

Gemüth [Wander-1867]

1. Auss einem vnbeständigen Gemüth, wanckelbaren Augen vnd füssen wird selten ... ... . 30. Ein gut Gemüth ist besser als ein gut Geblüt . – Parömiakon, 137. ... ... via. ( Giani, 45. ) 48. Ein gut Gemüth ist bald versöhnt. Lat. ...

Sprichwort zu »Gemüth«. Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
Gemüth

Gemüth [DamenConvLex-1834]

Gemüth umfaßt, dem Wortsinne nach, alle Arten von Muth ... ... nur leicht berührt werden, die das Gemüth begrenzen, weil sich augenblicklich das ganze Seeleninstrument in stürmische Schwingung versetzt; ... ... Leben, so in der Literatur und Kunst . Das deutsche Gemüth äußert sich in Allem, was wir thun, denken und schaffen; ...

Lexikoneintrag zu »Gemüth«. Damen Conversations Lexikon, Band 4. [o.O.] 1835, S. 369-370.
Gemüth

Gemüth [Pierer-1857]

Gemüth , im Gegensatz des Vorstellungs - u. Erkenntnißvermögens, das Princip des Gefühls u. des Willens. In dem G. gehen alle einzelne Gefühle u. Neigungen wie in einem Brennpunkte zusammen. Es empfängt die Vorstellungen als Anregungen, ...

Lexikoneintrag zu »Gemüth«. Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 138.
Gemüth

Gemüth [Brockhaus-1837]

Gemüth bezeichnet das gesammte geistige Dasein des Menschen auf seiner ersten ... ... Gemüth haben. Aber die verschiedenen Laster wirken verschieden auf das Gemüth; der Geiz macht hartherzig, er ertödtet das Gemüth; die Wollust macht das Gemüth weichlich, schlaff und zugleich unrein; die ...

Lexikoneintrag zu »Gemüth«. Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 179-180.
Gemüth

Gemüth [Herder-1854]

Gemüth , ein Wort von schwankender Bedeutung, bezeichnet im weitesten Sinne den Grundton , der das Fühlen , Denken und Wollen des individuellen Menschen durchklingt, das Herz , im engern Sinne die vorherrschende Richtung des Wollens u. Strebens auf ...

Lexikoneintrag zu »Gemüth«. Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 46.
Gemüth, das

Gemüth, das [Adelung-1793]

... , ein hohes, ein niederträchtiges, ein knechtisches Gemüth. Ein gutes Gemüth, in Ansehung seiner Gesinnung gegen andere, S. Gut. Ein böses oder boshaftiges Gemüth. Sein Gemüth gegen jemanden ändern, seine Gesinnung. Sein Gemüth erquicken, aufmuntern. Ein niedergeschlagenes Gemüth aufrichten. Sein Gemüth zerstreuen. ...

Wörterbucheintrag zu »Gemüth, das«. Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 556.

Anonym/Liederbücher/Das Ambraser Liederbuch/63. [Mein gemüt und blüt] [Literatur]

LXIII. 1. Mein gemüt und blüt, ist gar entzündt, mit lieb entbrint, und ficht mit macht, in hoher acht, bey dir zu sein, mein keyserin, Kein mensch ohn dich, kan und mag erfrewen ...

Literatur im Volltext: [Anonym]: Das Ambraser Liederbuch vom Jahre 1582. Stuttgart 1845, S. 59-60.: 63. [Mein gemüt und blüt]

Droste-Hülshoff, Annette von/Gedichte/Einzeln publizierte Gedichte/Gemüt [Literatur]

Gemüt Grün ist die Flur, der Himmel blau, Doch tausend ... ... Und, sprich, was ist denn deine Gabe, Der Seele Iris du, Gemüt? Du Tropfen Wolkentau, der sich In unsrer Scholle Poren schlich, ...

Literatur im Volltext: Annette von Droste-Hülshoff: Sämtliche Werke in zwei Bänden. Band 1, München 1973, S. 470-472.: Gemüt

Heyse, Paul/Gedichte/Gedichte/Neues Leben/[Still und hell ist mein Gemüt] [Literatur]

Still und hell ist mein Gemüt, Wie im Herbst ein Sonnentag, Und doch fühl' ich, daß im Innern Wie durch Lenzes Zauberschlag Eine junge Schöpfung blüht. Hast du noch nicht ausgeglüht, Meiner Jugend Sonnenschein, Und wenn ...

Literatur im Volltext: Paul Heyse: Gesammelte Werke, 3 Reihen in 15 Bänden, Reihe 1, Band 5, Stuttgart 1924, S. 175.: [Still und hell ist mein Gemüt]

Grillparzer, Franz/Gedichte/Epigramme/1852/[Zu wissen drängt euch euer Gemüt] [Literatur]

[Zu wissen drängt euch euer Gemüt] Zu wissen drängt euch euer Gemüt, Was nach dem Tod soll geschehen; Ihr wißt ja nicht, was morgen geschieht, Und wollt so viel weiter sehen.

Literatur im Volltext: Franz Grillparzer: Sämtliche Werke. Band 1, München [1960–1965], S. 513-514.: [Zu wissen drängt euch euer Gemüt]

Heyse, Paul/Gedichte/Gedichte/Meinen Toten/Wilfried/[Es singt und klingt mir im Gemüt] [Literatur]

[Es singt und klingt mir im Gemüt] Es singt und klingt mir im Gemüt Vom Morgen bis zum Abendrot: Das Leben ist ein süßes Lied, Sein bittrer Kehrreim ist der Tod. Ich sang das Lieb wohl vor mich hin ...

Literatur im Volltext: Paul Heyse: Gesammelte Werke, 3 Reihen in 15 Bänden, Reihe 1, Band 5, Stuttgart 1924, S. 220.: [Es singt und klingt mir im Gemüt]

Heine, Heinrich/Gedichte/Neue Gedichte/Neuer Frühling/6. [Leise zieht durch mein Gemüt] [Literatur]

6. Leise zieht durch mein Gemüt Liebliches Geläute. Klinge, kleines Frühlingslied. Kling hinaus ins Weite. Kling hinaus, bis an das Haus, Wo die Blumen sprießen. Wenn du eine Rose schaust, Sag, ich laß ...

Literatur im Volltext: Heinrich Heine: Werke und Briefe in zehn Bänden. Band 1, Berlin und Weimar 1972, S. 217-218.: 6. [Leise zieht durch mein Gemüt]

Roquette, Otto/Gedichte/Gedichte/Von Tag zu Tage/6. [Sei einsam, treibt dich dein Gemüth] [Literatur]

6. Sei einsam, treibt dich dein Gemüth Dich selber zu bezwingen! Sei einsam, wenn dein Herz erglüht Ein höchstes zu vollbringen! Doch einsam fliehn aus der argen Welt Weil du dich dünkst gerechter, Nur deinem lieben Selbst ...

Literatur im Volltext: Otto Roquette: Gedichte, Stuttgart 1880, S. 188.: 6. [Sei einsam, treibt dich dein Gemüth]

Goethe, Johann Wolfgang/Gedichte/Gedichte (Ausgabe letzter Hand. 1827)/Gott, Gemüt und Welt [Literatur]

Gott, Gemüt und Welt Wird nur erst der Himmel heiter, ... ... erquicken, So mußt du das Ganze im Kleinsten erblicken. Aus tiefem Gemüt, aus der Mutter Schoß Will manches dem Tage entgegen; Doch soll ...

Literatur im Volltext: Johann Wolfgang von Goethe: Berliner Ausgabe. Poetische Werke [Band 1–16], Band 1, Berlin 1960 ff, S. 423-431.: Gott, Gemüt und Welt

Christen, Ada/Gedichte/Aus der Tiefe/Fünf Treppen hoch/26. [Ich habe mich heute redlich gemüht] [Literatur]

26. Ich habe mich heute redlich gemüht, Die Schläfe pochen, die Stirne glüht, So lange bin ich gesessen. Ich fügte Rad und Rädchen geschwind, Ich sprach mit Meister und Gesind, Lern' ich also vergessen? ...

Literatur im Volltext: Ada Christen: Aus der Tiefe. Hamburg 1878, S. 116-117.: 26. [Ich habe mich heute redlich gemüht]

Angelus Silesius/Gedichte/Cherubinischer Wandersmann/Sechstes Buch/119. Das göttliche und ungöttliche Gemüt [Literatur]

119. Das göttliche und ungöttliche Gemüt Ein göttliches Gemüt steht stets nach Gott gericht; Nichts Göttlichs ist an dir, verlangt dich nach ihm nicht.

Literatur im Volltext: Angelus Silesius: Sämtliche poetische Werke in drei Bänden. Band 3, München 1952, S. 202.: 119. Das göttliche und ungöttliche Gemüt
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