Siebenundzwanzigster oder XXI. Trinitatis-Sektor Gustavs Brief – Fürst mit seinem Frisierkamm Nun ist Gustav im alten Schlosse – sein Schauplatz hob sich bisher täglich, von der Erdhöhle in eine Ritterburg, dann in ein Kadetten-Philanthropin, endlich in ein Fürstenschloß. Der reiche ...
Sechsunddreißigster oder II. Advent-Sektor Kegelschnitte aus vornehmen Körpern – ... ... zu begegnen; die Residentin hatte ihn und dadurch dieses Mittel über den russischen Sektor und Torso vergessen; er selber hatte nicht Zudringlichkeit genug, noch ... ... schrieb, den ich im nächsten Sektor hereinschreiben will. Bei dieser Gelegenheit kündige ich dem Publikum auf Ostern meinen ...
Einundfunfzigster oder 3 ter Freuden-Sektor Sonntagmorgen – offne Tafel – Gewitter – Liebe Welch ein ... ... hat zum Auslader einen Flügel und spielt ihn. Der Flügel wird mir diesen Sektor sehr erleichtern und mir manchen funkelnden Gedanken zuwerfen. Ich hab' mir oft ...
Neunundzwanzigster oder XXII. Trinitatis-Sektor Die Ministerin und ihre Ohnmachten – und so weiter Denn er war in jenem grünen Gewölbe, das Scheeraus größte Schönheiten umfing, in Bousens Zimmer, nur vormittags; nachmittags und später rauschten durch dasselbe die Ströme des Vergnügens, ...
Dreiunddreißigster oder XXV. Trinitatis-Sektor Große Aloe-Blüten der Liebe: oder das Grab – der Traum – die Orgel nebst meinem Schlagfluß, Pelzstiefel und Eis-Liripipium In Gustav rückten die höchsten Lichter aus des Freundes Bild langsam in das der Geliebten über. ...
Achtunddreißigster oder Neujahr-Sektor Nachtmusik – Abschiedbrief – mein Zanken und Kranken Ich hatte auf heute vor, Spaß zu machen, meine Biographie einen gedruckten Neujahrwunsch an den Leser zu nennen und statt der Wünsche scherzhafte Neujahr-Flüche zu tun und dergleichen mehr. Aber ...
Achtundzwanzigster oder Simon Judä-Sektor Gemälde – Residentin Vorgestern (den 26. Oktober) war ... ... zur Tafel ankleiden würde – – (Am Sonntag über acht Tage muß ich meinen Sektor mit »Denn« anfangen – –). 1 Denn bekanntlich ...
Vierunddreißigster oder I. Advent-Sektor Ottomar – Kirche – Orgel Am andern Morgen war ... ... durch einen Brief von – Ottomar erfuhr. – Nie hab' ich einen Sektor oder Sonntag so traurig angefangen als heute; mein vergehender Körper und der folgende ...
Zweiunddreißigster oder 16. November-Sektor Schwindsucht – Leichenrede in der Kirche des stillen Landes – Ottomar Es wäre mir vielleicht auch besser, ich suchte beiden weniger mit der Feder nachzukommen als zu Fuß. Die Lesewelt kann jetzt an meinen Sachen kosten und naschen, ...
Funfzigster oder 2 ter Freuden-Sektor Der Brunnen – die Klagen der Liebe Ich bin im ersten Himmel eingeschlafen und im dritten aufgewacht. Man sollte an keinen Orten aufwachen als an fremden – in keinen Zimmern als denen, in welche die Morgensonne ihre ...
Vierundfunfzigster oder 6 ter Freuden-Sektor Tag nach dieser Nacht ... ... viel Feuer und Lärm gemacht: ein Freuden-Sektor (so wie die Kritik darüber) muß sich dergleichen gefallen lassen, ... ... gibt für mich und meine Leser nichts Nötigeres, als jetzt einen neuen Freuden- Sektor anzuheben, damit wir unser ...
Vierter Freuden-Sektor Der Traum vom Himmel – Brief Fenks ... ... so viel ohne großes prophetisches Talent leicht voraussehen, daß der Geburttags- oder Teidors-Sektor alles Schöne, was je in der Alexandrinischen Bibliothek verbrannt oder ... ... verdient, weil einer da ist und ich den Sektor gern voll haben möchte, indem ich bloß abschriebe. ...
Letzter Sektor ††††††††† Wir unglücklichen Brunnengäste! Es ist vorbei mit den Freuden in Lilienbad. – Die obige Überschrift konnte noch mein Bruder machen, eh' er nach Maußenbach forteilte! Denn Gustav liegt da im Gefängnis. Es ist alles unbegreiflich. Meine Freundin ...
Neunundvierzigster oder 1 ter Freuden-Sektor Der Nebel – Lilienbad ... ... ' ich statt der Freuden-Sektores einen Jammer-Sektor schreiben müssen – wenns einmal ist: so sieht es der Leser daran voraus, daß ich das Wort »Freude« vom Sektor weglasse und statt der ...
Siebenundvierzigster oder Invokavit-Sektor Mein guter und gemarterter Bruder will haben, daß ich dieses Buch ausmache. Ach, seine Schwester würd' es ja vor Schmerzen nicht vermögen, wenns so wäre. Ich hoff' aber zum Himmel, daß mein Bruder nicht so kränklich ist, als ...
Vierzigster oder 2 ter Epiphaniä-Sektor Mich wird, wie es scheint, nebenbei auch der schwarze Star befallen; denn Funken und Flocken und Spinnweben tanzen stundenlang um meine Augen; und damit – sagen Plempius und Ritter Zimmermann – meldet sich stets besagter Star an. Schielen ...
Fünfundvierzigster oder Sexagesimä-Sektor Eine bedenkliche Pleuresie – wenn man anders der ganzen Semiotik und den harten Pulsschlägen und Bruststichen glauben kann – umarmt und hält mich seit vorgestern und ist willens, mein gemißhandeltes Leben und diese Lebensbeschreibung zu schließen – es müßte denn durch eine ...
Vierundvierzigster oder Septuagesimä-Sektor Wenns eine Krankheit gibt, die aus allen Krankheiten, aus allen Kapiteln der Pathologie auf einmal kompiliert ist: so hat sie niemand als ich. Apoplexie – Hektik – Magenkrampf oder eine Eidechse – dreierlei Fieber – Herzpolypus – aufgehende Stachelbeerstauden: – ...
Dreiundvierzigster oder 5 ter und 6 ter Epiphaniä-Sektor Von Kirschkernen, die im Magen aufgekeimt, wie von Erbsen im Ohre hat man Beispiele. Noch aber hab' ich nicht gelesen, daß der Same von Stachelbeeren, den man gewöhnlich mit einschluckt, in den Gedärmen ...
Sechsundvierzigster oder Esto Mihi-Sektor Ihr guten Leser! die ihr mit eurem vergebenden Auge vom Schachbrett des ersten Sektors an bis zum Sterbelager des letzten mir nachgezogen seid, meine Bahn und unsre Bekanntschaft haben ein Ende – das Leben mög' euch niemals drücken – euer ...
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»Fanni war noch jung und unschuldigen Herzens. Ich glaubte daher, sie würde an Gamiani nur mit Entsetzen und Abscheu zurückdenken. Ich überhäufte sie mit Liebe und Zärtlichkeit und erwies ihr verschwenderisch die süßesten und berauschendsten Liebkosungen. Zuweilen tötete ich sie fast in wollüstigen Entzückungen, in der Hoffnung, sie würde fortan von keiner anderen Leidenschaft mehr wissen wollen, als von jener natürlichen, die die beiden Geschlechter in den Wonnen der Sinne und der Seele vereint. Aber ach! ich täuschte mich. Fannis Phantasie war geweckt worden – und zur Höhe dieser Phantasie vermochten alle unsere Liebesfreuden sich nicht zu erheben. Nichts kam in Fannis Augen den Verzückungen ihrer Freundin gleich. Unsere glorreichsten Liebestaten schienen ihr kalte Liebkosungen im Vergleich mit den wilden Rasereien, die sie in jener verhängnisvollen Nacht kennen gelernt hatte.«
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Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Michael Holzinger hat für den zweiten Band sieben weitere Meistererzählungen ausgewählt.
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