Der Brandhafer , des -s, plur. car. ein schwarzer Hafer, welcher durch den Brand verderbet worden. S. 1. Brand.
Die Brênnhitze , plur. car. eine große Hitze, bey welcher die Körper anbrennen möchten.
Die Deichhülfe , plur. car. S. Deichbeschwerden.
Der Augenschein , des -es, plur. car. das Anschauen, die unmittelbare Besichtigung einer Sache. Etwas in Augenschein nehmen, und, wenn von hohen Personen die Rede ist, nach der übertriebenen Höflichkeit der Hofsprache, etwas in hohen oder höchsten Augenschein nehmen, es mit ...
Das Drachenblut , des -es, plur. car. 1) Ein natürliches harziges dunkelrothes Gummi, welches sich leicht zerreiben, aber nur allein im Weingeiste auflösen lässet. Es hat keinen besondern Geruch und Geschmack, und wird theils in kleinen runden Stücken, theils in Tafeln ...
Die Dankbarkeit , plur. car. der Zustand des Gemüthes, da man dankbar ist. 1) In der ersten Bedeutung dieses Beywortes, zuweilen im gemeinen Leben. Er nahm es mit vieler Dankbarkeit an, mit vielen Danksagungen. Noch mehr aber, 2) in der zweyten ...
Die Blutschande , plur. car. 1) * Eine jede große Schande, oder ein großes Verbrechen, in welcher ehedem sehr üblichen, nunmehr aber veralteten Bedeutung Blut für sehr stehet. 2) Fleischliche Vermischung mit Blutsverwandten. Blutschande treiben. Mit seiner Stiefmutter, mit seiner Schwester ...
Das Brackwasser , des -s, plur. car. in Niedersachsen, Seewasser, besonders süßes Wasser, welches an der Mündung eines Flusses oder auf andere Art mit Seewasser vermischet worden. Nieders. Brackwater, Holländ. Brak-water, vermuthlich von brack, untauglich, verdorben, weil ...
Der Arbeitslohn , des -es, plur. car. der Lohn, welcher einem Arbeiter für seine Arbeit gebühret. Einem seinen Arbeitslohn vorenthalten, ihm seinen Arbeitslohn bezahlen. Anm. Da Lohn in Niedersachsen ein Neutrum ist, so wird auch Arbeitslohn in dieser Mundart als ein ...
Der Dienstzwang , des -es, plur. car. das Recht, gewisse Dienste, besonders Frohndienste, von dem andern zu fordern, und ihn dazu zu zwingen, oder anzuhalten, und die Ausübung dieses Rechtes selbst. Den Dienstzwang haben, besitzen, ausüben. S. Bauernzwang. ...
Das Davids-Korn , des -es, plur. car. eine Art vierzeiliger nackter Gerste, welche auch Davids-Gerste, Himmelskorn und Ägyptisches Korn genannt, und häufig in Norwegen gebauet wird.
Die Bruderliebe , plur. car. die Liebe, welche leibliche Brüder gegen einander tragen, oder tragen sollen. In weiterer Bedeutung in der biblischen Schreibart, die Liebe, welche Christen, ja alle Menschen einander schuldig sind; die erstern wegen ihres gemeinschaftlichen Glaubens, die letztern ...
Der Brassenfarn , des -s, plur. car. eine Art Farnkrautes, welches nur in den nördlichen Gegenden Europens auf dem Boden der Seen wächset; Isoetes. L. Es hat den Nahmen von den Brassen, welche, wenn sie leichen, die Wurzeln dieses Krautes ...
Der Āusdrúsch , des -es, plur. car. in der Landwirthschaft. 1) Das Ausdreschen. Bey dem Ausdrusche des Getreides. 2) Ausgedroschenes Getreide. Die Drescher pflegen von zehen Scheffeln Ausdrusch einen Scheffel Drescherlohn zu bekommen.
Die Dichterglut , plur. car. in der poetischen Schreibart, die Begeisterung. Umsonst, daß Dichterglut in einem Sinne brennet, Der nicht des Staatsmanns Welt, die Welt des Weisen kennet, Kästn.
Die Buttermilch , plur. car. diejenige säuerliche Milch, welche übrig bleibt, wenn die Butter aus der Sahne geschieden ist; Nieders. Bottermelk, Karnmelk, Karmelk, Holl. Botermelck, in Franken Schlägelmilch.
Der Bauernzwang , des -es, plur. car. das Recht, die dienstpflichtigen Bauern zu züchtigen, und zum Dienste anzuhalten; der Dienstzwang, Hofzwang, in Westphalen die Holzgrafschaft; Jurisdictio colonaria.
Der Brotpfêffer , des -s, plur. car. bey den Köchen, ein Pfeffer, d.i. Gewürz, aus Brot, welches in einem Breye aus geröstetem Brote bestehet, den man unter die Brühen verschiedener Speisen mischet.
Das Brênnsilber , des -s, plur. car. bey den Gürtlern, eine Mischung von Salmiak, Glasgalle, Salz und Silberkalk, womit dasjenige bestrichen wird, was mit Schmelzsilber versilbert worden.
Der Bèttelstaat , des -es, plur. car. im gemeinen Leben, armseliger Staat oder Putz geringer und bedürftiger Leute, und verächtlich auch ein jeder Staat, der wenig Kosten erfordert.
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