Das Hênkergêld , des -es, plur. von mehrern Summen, die -er. 1) Dasjenige Geld, welches der Henker für das Aufknüpfen, und in weiterer Bedeutung, der Scharfrichter für die Hinrichtung eines Verbrechers bekommt. 2) Die peinlichen Kosten, welche, so fern ...
Das Heidengêld , des -es, plur. von mehrern Summen, die -er, in einigen Obersächsischen Gegenden, ein Geld, welches für das Betreiben der Felder mit dem Viehe gegeben und auch das Triftgeld genannt wird. Vielleicht, weil es zunächst für das Betreiben der ...
Das Dienstgêld , des -es, plur. von mehrern Summen, die -er, an einigen Orten dasjenige Geld, welches die Bauern anstatt der zu leistenden Frohndienste an die Grundherrschaft bezahlen. In den Churbraunschweigischen Landen führet auch dasjenige Geld, welches die Juden den geschlossenen adeligen ...
† Der Bunzenzins , des -es, plur. von mehrern Summen, die -e, eine niedrige und größten Theils veraltete Benennung derjenigen Summe, womit sich leibeigene Personen von dem Gutsherren die Erlaubniß zu heirathen erkaufen müssen; das Bunzengeld, von dem noch im niedrigen ...
Das Goldwasser , des -s, plur. von mehrern Arten oder Quantitäten, ut nom. sing. ein abgezogener Branntwein, in welchem geschlagene Goldblättchen schwimmen; dergleichen vornehmlich in Danzig verfertiget wird.
Der Fếldbēyfūß , des -es, plur. inus. eine Art Beyfußes mit vielspaltigen gleich breiten Blättern und gestreckten ruthenförmigen Stämmen, welche auf den dürren Feldern wächset; Artemisia campestris L. Besenkraut, wilde ...
Die Hauptsumme , plur. die -n, die vornehmste Summe, welche sich zu mehrern kleinern Summen als das Ganze zu seinen Theilen verhält. In engerer Bedeutung wird, besonders im Oberdeutschen, auch das Capital, im Gegensatze der Interessen und Renten, die Hauptsumme genannt. ...
Das Findelgêld , des -es, plur. von mehrern Summen, die -er, dasjenige Geld, welches demjenigen, der eine verlorne Sache gefunden hat, von dem Eigenthümer aus Erkenntlichkeit gegeben wird; das Findegeld, Findelohn.
Das Beichtgêld , des -es, plur. von mehrern Summen, die -er, bey den Protestanten, dasjenige freywillige Geschenk, welches man dem Beichtvater für die Anhörung der Beicht gibt, und welches im gemeinen Leben auch der Beichtgroschen, oder der Beichtpfennig genannt wird.
* Das Bohlengêld , des -es, plur. von mehrern Summen, die -er, an einigen Orten dasjenige Geld, welches man in den Jahrmärkten von den Buden vor den Häusern gibt; das Standgeld. Bohle stammet hier noch von dem veralteten bol, bauen ...
Das Anzugsgêld , des -es, plur. von mehrern Summen, die -er, dasjenige Geld, welches bey dem Anzuge erleget wird, wenn man sich an einem Orte niederlässet; im Gegensatze des Abzugsgeldes.
* Das Buttelbier , des -es, plur. von mehrern Arten, die -e, in den gemeinen Sprecharten, Bouteillen-Bier, ... ... welchem Worte es auch zusammen gezogen ist. Daher man daselbst auch das Verbum butteln, schäumen, besonders von dem Bouteillen-Biere, hat.
Das Binderlohn , des -es, plur. von mehrern Summen, die -löhne, Lohn welches man dem Binder für seine Arbeit gibt, z.B. dem Binder in der Ernte, dem Buchbinder u.s.f. Im Oberdeutschen wird auch das Bindelohn des Faßbinders Binderlohn ...
Das Frachtgêld , des -es, plur. von mehrern Summen, die -er, Geld, welches man einem Fuhrmanne oder Schiffer für die Verführung der Waaren bezahlet, und welches auch nur schlechthin die Fracht genannt wird.
Das Kindergêld , des -es, plur. doch nur von mehrern Summen, die -er, Geld, welches unmündigen Kindern gehöret.
Das Lämmergêld , des -es, plur. doch nur von mehrern Summen, die -er, an einigen Orten, eine Abgabe, welche diejenigen Güter, welche Schafe halten können, dafür an die Obrigkeit entrichten.
Das Mêtzengêld , des -es, plur. doch nur von mehrern Summen, die -er, dasjenige Geld, womit man dem Müller die ihm gehörige Mahlmetze abkauft, das Mahlgeld, Nieders. Mattelgeld. S. 4. Metze 2.
Der Hūfenschóß , des -sses, plur. von mehrern Summen oder Arten, die -sse, ein Schoß oder Geschoß, welcher von den Äckern nach den Hufen gegeben wird. S. das folgende.
Der Mêsserlohn , des -es, plur. doch nur im gemeinen Leben von mehrern Summen, die -löhne, der Lohn, welchen der Messer für das Messen bekommt; das Meßgeld, Nieders. Metelgeld. S. 1. Messer.
Das Hêngstgêld , des -es, plur. von mehrern Summen, die -er, Geld, welches man dem Eigenthümer eines Springhengstes für dessen Zulassen bezahlet; das Beschälgeld.
Buchempfehlung
Stifters späte Erzählung ist stark autobiografisch geprägt. Anhand der Geschichte des jungen Malers Roderer, der in seiner fanatischen Arbeitswut sich vom Leben abwendet und erst durch die Liebe zu Susanna zu einem befriedigenden Dasein findet, parodiert Stifter seinen eigenen Umgang mit dem problematischen Verhältnis von Kunst und bürgerlicher Existenz. Ein heiterer, gelassener Text eines altersweisen Erzählers.
52 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Für den zweiten Band hat Michael Holzinger sechs weitere bewegende Erzählungen des Sturm und Drang ausgewählt.
424 Seiten, 19.80 Euro