5. Während des Essens kommen fremde Kinder vor die Thüre, welchen die Hebamme oder die Gevatterin »Dämerlbrod« austheilt, weißes schönes Brod, mit Butter oder Käse bestrichen. Neustadt.
288. Mündlich. Den Weg von Enger nach Schildesche soll dem König Wittekind zuerst ein Hase gewiesen haben, den er so gezähmt hatte, daß er ihm wie ein kleines Hündchen immer voransprang; dieser Weg ist noch heute vorhanden und heißt darum der Hasenpfad.
15. Sonderbare Einbildung von Melancholischen. Ein Melancholischer, der in allen übrigen Stücken vernünftig war, bildete sich ein, daß er eine gläserne Nase habe, und getraute sich daher nicht, sie anzurühren, und sich der Hitze ...
212. Der kobold bringt dem der ihn besitzt Glück; der Drache führt einem allerhand zu, als z.B. Rahm, Käse u.s.w.; ihm muß man sich mit eigenem Blute verschreiben. Sachsenburg bei ...
1397. Die alten Tagelöhner säen ihren Kohl am sogenannten Fischertage, dann, glauben sie, kann der Hase ihn nicht abfressen. – Fischertag ist jeder Tag, der im Kalender mit dem Zeichen der zwei Fische bezeichnet ist. Aus Weitendorf. Unteroffizier Millberg.
292. Will man nie wieder Grauen empfinden, so muß man einem Todten an die Nase faßen. Mellin.
1719. Wenn Jemand an der Auszehrung leidet, so geht der, ... ... nach Sonnenuntergang, ohne zu sprechen, nach einem Hollunderbaum, bringt letzterem Wachs, Flachs, Käse und Brot und redet den Hollunder folgendermaßen an: Gun Dag gräun Marie ...
2025. Streiche mit der rechten Hand dreimal von der Nase des Thiers über den Kopf und Rücken grade hinüber nach dem Schwanze hinaus und spreche jedesmal: Dies Verstandt Blut (verstautes Blut?) Durch alle das Blut Stehe stille, Um des Herrn ...
438 a . Man lege aus zwei Strohhalmen ein Kreuz und lasse stillschweigend drei Tropfen Blut aus der blutenden Nase auf dasselbe fallen. Domänenpächter Behm aus Nienhagen. Archivrath Masch in Demern. Vgl. WS. 2, 55, Nr. 159.
1576 a . Wenn die Kerze einen großen Putzen hat, bekommt man einen Mann (oder eine Frau) mit langer Nase. Eggers.
612. Wenn ein Hund im Begriff ist, seinen Koth abzulassen, ... ... können zwei Menschen, jeder einen Finger krumm biegen und in einander haken; in dem Maße als sie stark anziehen, wird es dem Hunde schwer, den Koth los zu ...
54. Wenn ein neugebornes Kind eine blaue Ader auf der Stirn (zwischen den Augen quer über die Nase) hat, so lebt es nicht lange. FS. 541.
2. Erkennungs-Mittel. Die Hexe trägt ihr Zeichen am Leibe: die Augenbrauen gehen über der Nase zusammen, den Mund umsäumt Bart, die Augen sind von rothen fleischigen Ringen umkränzt. Jede Hexe ist mit dem Drudenfuß gebrannt. Hemau. Andre Mittel ...
686. Aufblähen des Rindviehs heißt im Volksmunde ›De Pag hebben‹. Mittel dagegen: Man hält dem kranken Vieh den Hut oder Mütze vor Maul und Nase; je schweißiger, desto besser. Domänenpächter Behm in Nienhagen.
1576 b . Wer das Licht nicht putzt, bekommt einen Mann oder eine Frau mit einer langen Nase. Domänenpächter Behm in Nienhagen.
508. In Weidenhausen im Wittgensteinschen setzte man ehemals einen arnehân ... ... . In die erste Garbe, die auf die Tenne kam, pflegte man sonst einen Käse einzubinden, weil man glaubte, dann fräßen die Mäuse das Korn nicht. ...
... Hase kam, schoß Voß nach ihm, traf aber nicht, und der Hase humpelte ruhig weiter. Am folgenden Abend lud Voß in seine Flinte einen silbernen Erbknopf und setzte sich in einen Backofen, nahe am Weg. Der Hase kam und Voß brannte ihm die Ladung auf ...
522. Nur noch an einigen Orten und bei einzelnen Familien im Wittgensteinschen herrscht folgender Gebrauch. Beim Einernten der Früchte wird in die erste Garbe ein Käse gebunden und diese wird in der Scheuer auch zuerst in den Haufen gelegt. ...
555. Ein anderes. »Ich ging durch eine Gaße, Da fand ich Blut und Waßer, Das Blut das thu ich schließe, Das Waßer laß ich fließe. Im Namen« u.s.w. Man sieht das Blut ...
604. Wider das rothe Waßer der Kühe. Man geht stille an das Vieh heran, nimmt die Hand und streicht von der Nase zwischen den Hörnern über den Rücken bis zum Schwanz herunter und spricht: ...
Buchempfehlung
Der junge Königssohn Philotas gerät während seines ersten militärischen Einsatzes in Gefangenschaft und befürchtet, dass er als Geisel seinen Vater erpressbar machen wird und der Krieg damit verloren wäre. Als er erfährt, dass umgekehrt auch Polytimet, der Sohn des feindlichen Königs Aridäus, gefangen genommen wurde, nimmt Philotas sich das Leben, um einen Austausch zu verhindern und seinem Vater den Kriegsgewinn zu ermöglichen. Lessing veröffentlichte das Trauerspiel um den unreifen Helden 1759 anonym.
32 Seiten, 3.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Michael Holzinger hat sechs eindrucksvolle Erzählungen von wütenden, jungen Männern des 18. Jahrhunderts ausgewählt.
468 Seiten, 19.80 Euro