g. In alten Zeiten, als die Weser noch nicht eingedeicht war und bei hoher Flut ihre Wogen bis an die Ganderkeseer Geest wälzte, spielten die Hünen am linken Weserufer mit denen am rechten manchmal Ball, wobei die ersteren auf dem Bokholtsberge bei Hohenböken, die ...
g. Eines Schiffers Frau zu Warfleth lag im Wochenbette, und der Mann mußte sie pflegen. Eines Nachmittags bekam sie Besuch von einigen Nachbarinnen, und der Mann ging hinaus, um Kaffee zu kochen. Wie er nun den Kessel auf dem Feuer hatte und auf der ...
e. Ein Mann zu Bornhorst bei Oldenburg, kam einst des Nachts aus dem Wirtshause, da traf er auf einem Kreuzwege drei Hexen beim Schmause. Die eine kannte er und grüßte: »Goden Abend, Anna!« Kaum hatte er das gesagt, so stürzten die drei ...
g. Da das Verbrennen großer Gegenstände seine Schwierigkeit hat, tritt auch wohl eine andere Art der Zerstörung an seine Stelle. Ein Heuermann zu Strückhausen, dessen Schweine eins nach dem andern kreuzlahm wurden, und der vergeblich durch Umbauen des Stalles den bösen Zauber zu ...
g. In Bakum ist ein Mädchen gewesen, das Mäuse, Ratten, Schlangen und anderes mehr hat herbeihexen können. Es hat auf einer Stuhllehne sitzen können, wie ein Vogel auf einem Zweig. Auf die Frage, woher sie ihre Kunst habe, hat sie geantwortet: » ...
g. Eine Frau brachte in ein Haus Harken, die bei ihrem Manne bestellt waren, und verlangte mehr Geld dafür, als mit dem Manne bedungen war ... ... .) – Vgl. wegen der Kreuzwege auch 216, 218, 238 u. g.
e. Zwei Arbeiter waren zusammen in Holland beim Grasmähen. Der eine, welcher dem Anscheine nach ein Schwächling war, hatte eine Sense, mit der konnte er alles mit leichter Mühe mähen und brauchte gar nicht einmal zu streichen. Der stärkere mußte sich quälen und konnte ...
g. Eine alte Frau in Damme wollte eines Tages einen Ausgang machen, der sie über die Hauptstraße führte. Als sie nun an die Hauptstraße kommt, sieht sie eine unermeßliche Menschenmenge auf derselben hin- und herwogen und darunter ganz fremde wunderbare Gestalten. Das Gewühl war ...
e. Ein Kind erhielt einmal von einer Hexe einen Apfel und aß denselben sofort auf. Da verwandelte sich der Apfel in dem Leibe des Kindes in einen Frosch, der nun aus dem Leibe des Kindes heraus allerlei Befehle gab: »Ick will Pannkoken äten ...
z. Ein Jüngling aus dem Kirchspiel Bakum wurde einst, als er in Münster Soldat war, außerhalb der Stadt bei einer Witwe, welche zwei Töchter hatte, in Quartier gelegt. Dem Anscheine nach waren es vermögende Leute, und er wurde bei denselben auch besonders gut ...
b. In G. bei Neuenkirchen lebte eine gefürchtete Hexe. Kolon A. erzählte, er habe ... ... der Woche vor Weihnachten über diesen Berg, um an den Uebungen des Gesangvereins in G. teilzunehmen. Plötzlich sieht er die Gestalt eines schwarzen Pferdes ohne Beine vor sich ...
e. Der Mauermann Harf zu Bockhorn sagte lange vor der französischen Zeit zu einigen Nachbarn: er habe von Steinhausen nach Bockhorn über den Esch viel Kavallerie kommen sehen, und der Anführer sei zur Seite der Truppen quer über die Äcker geritten. Als nun ...
g. Eine Frau in Lohe (Gem. Bakum) wacht nachts erschreckt auf und glaubt, jemand habe sie scharf an der Schulter gefaßt. Später erhielt sie die Nachricht, ihr Mann, ein Schiffer, sei auf der See verunglückt. Das Unglück hatte sich in derselben Nacht ...
e. Mein in Vechta ansässiger Großvater bemerkte eines Abends einen Feuerschein in der Richtung nach Lutten. Da er ein Gehöft in Lutten besaß, begab er sich auf den Weg nach Oythe; seinen jüngsten 15jährigen Sohn nahm er mit sich. Auf der Oyther Straße glaubte ...
g. Ein Schiffer hatte im Winter sein Schiff zu Emden in den Hafen gelegt und seinen Steuermann zur Bewachung darauf gelassen. Als der Schiffer einmal wieder nachsah, fand er das Schiff nicht mehr ganz auf derselben Stelle, darum verbarg er sich ohne Wissen des Steuermanns ...
g. Ein Bauernknecht brachte einer alten Frau, die für eine Hexe gehalten wurde, ein Fuder Torf. Die Frau hatte ihm einen Pfannkuchen gebacken, den er verzehren sollte, während sie den Torf ablud. Der Pfannkuchen war aber so fest, daß er ihn nicht reißen ...
g. Veerbeen seet in Dreebeen, do keem Tweebeen un jog Veerbeen ut Dreebeen (Katze, Topf, Mensch).
e. Graf Otto von Oldenburg war ein eifriger Jäger. Als er einst mit seinen Dienern im Barnefürsholze jagte, führte ihn die hitzige Verfolgung eines Rehes weg von den Dienern in die Osenberge. Erschöpft von der Hitze und dem eiligen Ritte hielt er mit seinem weißen ...
e. N.N. wohnte als junger Mann bei seinem Oheim, dem Pastor Siemer in Bakum. Im Jahre 1842 besuchte er mit der Haushälterin des Pastors den Vechtaer Stoppelmarkt. Bei der Rückkehr werden beide von einem Gewitter überrascht und genötigt, in einem Hause auf dem ...
e. Ein Steuermann erzählte: Einmal fuhr ich bei einem Kapitän, der zu den Freimaurern gehörte. Eines Tages sahen wir auf hoher See, wie ein Pudel auf das Schiff zuschwamm. Er suchte das Schiff zu erklettern, und dies gelang ihm auch, obgleich ...
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Der satirische Roman von Christoph Martin Wieland erscheint 1774 in Fortsetzung in der Zeitschrift »Der Teutsche Merkur«. Wielands Spott zielt auf die kleinbürgerliche Einfalt seiner Zeit. Den Text habe er in einer Stunde des Unmuts geschrieben »wie ich von meinem Mansardenfenster herab die ganze Welt voll Koth und Unrath erblickte und mich an ihr zu rächen entschloß.«
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