94 Bis zu Pfingsten war es noch lang, drei Monate beinahe. Daß Herr Wohlschein die Hochzeit so weit hinausschob, hatte seine Ursache darin, daß er vorher zwei Geschäftsreisen zu erledigen hatte, nach Polen und nach Tirol; und auch darin, daß gewisse bauliche Veränderungen ...
94. Agathokles an Phocion. Laureacum, im August 304. Seit wir uns zu Athen auf meiner Hieherreise sahen, ist mein Leben eine ununterbrochene Kette von eben so wichtigen als unangenehmen Geschäften gewesen. Die wenigen Briefe, die ich dir senden konnte, werden dir schon ...
Die 94. Histori sagtt, wie Ulenspiegel starb und die Schwein die Bar umbwurffen under der Vigili, das er da hindürmelet. Nachdem als Ulenspiegel sein Geist het uffgeben, da kamen die Leüt in den Spital und bewunden ihn und setzten ihn uff ein Bar uff ...
[94.] Mancher fröwt sich / vff frömbde hab Wie er vil erb / vnd trag zů grab / Die mit sym gbeyn nüsß werffen ab von hoffnung vff erbē Eyn narr ist / wer sich dar vff ...
94. In ein Stammbuch 1 »Sohn, reize nicht durch deinen Witz die Thoren!« Die Warnung hat vordem mein Vater oft verloren; Les't auch, warum sein Wort bey mir so wenig galt: Er, ohne Falsch, wohlthätig, Gott ...
94. Die sieben Schwestern Am Rhein unterhalb dem Pfalzgrafenstein steht eine hochragende Burgtrümmer, Schloß Schönberg. Darauf sollen sieben so schöne Ritterfräulein gewohnt haben, daß ihre Schönheit selbst dem Schlosse, darinnen sie hausten, den Namen lieh. Aber die Fräulein, welches sieben Schwestern waren, ...
94. Räthsel auf Pfeffel Auf lös' ein Räthsel mir geschwind – Ein Rath den jeder liebgewinnt, Dess Güte dickes Blut verdünnt, Der manches sucht und manches findt, Sich leiten läßt als wie ein Kind, Ein Autor ist wie ...
94. Die Lilie Im Land zu H. war ein Edelmann, A.v. Th. genannt, der konnte Köpfe abhauen und wieder aufsetzen. Er hatte bei sich beschlossen, hinfort des teuflischen, gefährlichen Dings müßig zu gehen, eh er einmal darüber in ein Unglück geriete ...
XCIIII. 1 HERR Gott des die Rache ist / Gott / des die Rache ist / erscheine 1 . 2 Erhebe dich du Richter der Welt / Vergilt den Hoffertigen was sie verdienen. 3 HERR / wie ...
Psalm 94 1 HERR, Gott, des die Rache ist, Gott, des die Rache ist, erscheine! 2 Erhebe dich, du Richter der Welt; vergilt den Hoffärtigen, was sie verdienen! 3 HERR, wie ...
94. Die Welt Zu Gott kommt man durch Gott, zum Teufel durch die Welt. Ach, daß sich doch ein Mensch zu dieser Hure hält!
94. Die Demut Die Demut ist der Grund, der Deckel und der Schrein, In dem die Tugenden stehn und beschlossen sein.
Vierundneunzigster Brief Julie an Sophien Ungeduld und Liebe hatten Wilhelm selbst zu uns getrieben. Er war zwar gegenwärtig, als Ihr Brief ankam, und seine Angst und Unruhe war sehr merklich. Ich wollte ihn ein Bißchen ängstigen, und legte sorglos den Brief hin, ohne ...
94. Das Werteste Kein Ding ist auf der Welt so hoch und wert zu achten Als Menschen, die mit Fleiß nach keiner Hoheit trachten.
Die vierundneunzigste Fabel. Von zweien Brüdern. Ein reicher man, da er solt sterben, Da ließ er seinen zweien erben Haus, hof, vil hab und großes gut, Wie noch manch reicher bürger tut. Nach seinem tod das gut ward teilt ...
Vier und neunzigstes Exempel. Ein Verstorbener wird auf Mariä Vorbitt wiederum lebendig, damit er seine bey Lebs-Zeiten begangene Sünden besser untersuchen, und mit wahrer Reu und Leid beichten möge. Ein edler Indianer hatte vor seinem Hinscheiden aus dieser Welt zwar bey Zeiten seine Sünden ...
94. An ebendenselben Du nennest meinen Rat ein schales Sinngedicht? Trill, einen andern Rat bekömmst du wahrlich nicht. Zum Hängen und zum Freien Muß niemand Rat verleihen.
94. Hippolyten Todt Der Frühling reist dich hin/ du Schönste must vergehn Weil deiner Glider Schnee/ nicht kan den So ier stehn.
94. Die kluge Bauerntochter. Es war einmal ein armer Bauer, der hatte kein Land, nur ein kleines Häuschen und eine alleinige Tochter, da sprach die Tochter »wir sollten den Herrn König um ein Stückchen Rottland bitten.« Da der König ihre Armut hörte ...
XCIV. Mancher freut sich auf fremde Hab', Wie viel er beerbe und trage zu Grab', Die mit seinem Gebein Nüss' werfen ab. Ein Narr setzt die Hufeisen des Esels in Stand, auf dem der Tod rückwärts sitzend mit ...
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Seine naturalistische Darstellung eines Vater-Sohn Konfliktes leitet Spitteler 1898 mit einem Programm zum »Inneren Monolog« ein. Zwei Jahre später erscheint Schnitzlers »Leutnant Gustl" der als Schlüsseltext und Einführung des inneren Monologes in die deutsche Literatur gilt.
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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