59. Die Fastnacht zu Ertingen. Die drei aufeinander folgenden Donnerstage ... ... schlechtweg »Hexen«, und kleiden und gebärden sich in Allem, wie man in Ertingen sich die Hexen in ihrem Treiben vorstellt. Die Bursche ziehen alle ... ... , und wie der Ammann von Ertingen eine solche von der Abtissin von hl. Kreuzthal alle Fastnacht verehrt bekam ...
130. Am St. Johannistag wird in Ertingen vor dem Dorf an mehreren Stellen Abends, wenn es dunkel geworden, Feuer angemacht: das » Senkafuir «. Erst betteln die Buben das Holz im Dorf zusammen, indem sie rottenweise unter dem Geschrei: Sant Veit Sant ...
1. Die Wallfahrtsleute aus Ertingen und der Umgegend pflegen auf der Heimfahrt von Einsiedeln Stechpalmenzweige auf dem Hut zu tragen. Dieselben werden im »Hörnli« gebrochen, in Einsiedeln geweiht und in der Heimat der Wallfahrer am Kruzifixbild im Tischwinkel aufgehängt, oder an Haus und ...
2. In Ertingen werden die Kinder nie allein gelassen, Nachts ebenfalls ein Licht gebrannt.
3. Der Jakobsstab wird in Ertingen als von den drei Köpfen der Nägel zusammengesezt gedacht, mittelst welchen Christus gekreuziget worden.
1. Vor Zeiten ritten in Ertingen die ledigen Bursche in der Nikolausnacht zu zwölfen »um den Stock« (um's Dorf). Sie waren vermummt und ritten vor die Fenster ihrer Geliebten. Da sahen sie mal einen räthselhaften Dreizehnten unter sich, welcher nach ...
Biographie Michael Richard Buck 1832 Buck wird 1832 in Ertingen als Sohn eines Bauern geboren. 1858 Nach dem Medizinstudium in Tübingen und München erwirbt Buck 1858 in München den Doktorgrad mit einer Arbeit über Unterleibsgeschwüre und schließt seine Ausbildung mit ...
297. Vom Monde. Von Ertingen.
200. Hakenmann. Ertingen.
570. Zahnwerfen. Ertingen. Wenn die Jungen zahnen, wirft der betreffende Knabe seinen losen Zahn rückwärts über sich, indem er bei einem Schneidezahn sagt: Së, maüslẽ håş du dëen zã, sez mer derfür en andre nã! Ist es aber ...
606. Gottesauge. Die Decke in der Kirche nennt man in Ertingen Himmel. In dieser ist eine Lücke mit einem Brett verschlossen, auf welches ein Auge gemalt ist. Man nennt es das Auge Gottes. Ganz so, sagt man, sehe unser Herrgott durch die Sonne ...
562. Eisenspiegel. Ertingen. Der » Eisenspiegel « (Eulenspiegel) war ein Erzzauberer. Als er einst in Geldnot war, verwandelte er »Roggenschaube« in Säu. Diese verkaufte er an einen Bauern mit der Bedingniß, daß die Schweine in kein Wasser getrieben werden ...
283. Der Weltfisch. Ertingen. Die Erde ruht auf einem sehr großen Fisch, den heißt man den Zitterfisch. Er schläft bis an's Ende der Welt. Wenn er aber einmal erwacht, schießt er im Weltmeer dahin; die Erde fällt von ...
485. Schattamättele. Ertingen. Ein Nachbar hat in seinem Haus ein zugemauertes Kamin. In dieses ist nach der Leutenmeinung ein Schrättele hineingebannt. Es getraut sich daher Niemand das Kamin zu öffnen. Dieses Schrättele heißt: » Schätamättele «.
97. Das Jungfernloch. Ertingen. Ist eine Höhle im Oberland. Auf dem Berg, in welchem sie sich befindet, stand vor Zeiten ein Schloß. Zwei Schwestern, von welchen die eine blind war, hausten in der Burg. Da wollte die Sehende mit der ...
74. Die Ofenmännlein. Ertingen. Die Ofenmännlein sind kleine, kaum fingerslange Männlein mit roten Mäntelchen und Hütlein; sie »träppeln« auf Entenfüßchen umher. Sie wohnen unter dem behäbigen Kachelofen, in der »Ofenzidele« (Ofentrog), oder in den »Glumsen« ...
557. Kröte legt Eier. Ertingen. Ein altes Weib verkaufte immer Eier und hatte doch keine Hennen. Da paßte der Nachbar ab und sah durch eine Spalte des Fensterladens, daß die Alte auf ihrem Tisch ein Krötlein liegen hatte, das ...
295. Flecken im Mond. Ertingen.
322. Vom ewigen Juden. Mündlich. Der ewige Jude war bei einem Bauer zu Ertingen über Nacht. Beharrlich ging er um den Tisch herum, den er in die Mitte der Stube gestellt hatte, denn gehen muß der ewige Jude, wenn nicht ...
511. Hexe von Heudorf. Von Ertingen. Ein Weib von Heudorf, das eine Hexe war, sagte zu einer Freundin von Ertingen: es sei gut, daß die Ertinger Weiber heuer einen geweihten Rauch in den ...
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»Fanni war noch jung und unschuldigen Herzens. Ich glaubte daher, sie würde an Gamiani nur mit Entsetzen und Abscheu zurückdenken. Ich überhäufte sie mit Liebe und Zärtlichkeit und erwies ihr verschwenderisch die süßesten und berauschendsten Liebkosungen. Zuweilen tötete ich sie fast in wollüstigen Entzückungen, in der Hoffnung, sie würde fortan von keiner anderen Leidenschaft mehr wissen wollen, als von jener natürlichen, die die beiden Geschlechter in den Wonnen der Sinne und der Seele vereint. Aber ach! ich täuschte mich. Fannis Phantasie war geweckt worden – und zur Höhe dieser Phantasie vermochten alle unsere Liebesfreuden sich nicht zu erheben. Nichts kam in Fannis Augen den Verzückungen ihrer Freundin gleich. Unsere glorreichsten Liebestaten schienen ihr kalte Liebkosungen im Vergleich mit den wilden Rasereien, die sie in jener verhängnisvollen Nacht kennen gelernt hatte.«
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Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Für den zweiten Band hat Michael Holzinger sechs weitere bewegende Erzählungen des Sturm und Drang ausgewählt.
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