Der Esel in der Löwenhaut Der Esel, der die ... ... Versehen. Schnell trat der Stock in seine Rechte. Uneingeweihte staunten sehr und fragten, Wie ... ... das geschehen, Daß stockbewehrte Knechte Löwen zur Mühle jagten? In Frankreich sind der Lärmer viel zu Haus ...
Die in ein Mädchen verwandelte Maus Aus Eulenschnabel fiel einst ... ... unsre Seele, wenn sie ihren Herrn verläßt, In eine Käsemade wandelt Oder in andre Lebewesen, Wofür sie just das ... ... mich im Folgern nicht verfehle – Sind alle gleicher Art; Verschiedenheit beruht In ihrer Konstitution allein: Wie ...
Der Löwe, der in den Krieg ziehen wollte Der Löwe hatte eine Schlacht im Sinn. So hält er Kriegsrat, schickt den Adjutanten Zu allen Tieren hin; Ein jedes stelle schnell sich ein, Mit seinen Kräften hilfsbereit zu sein: ...
Der Freund in der Noth In einer Nacht verlor Aret Sein Gut durch einen Brand – ... ... . Wie, sprach Aret, bist du allein Mein Freund noch in der Noth? Gott, warum bin ich arm! – Doch nein! ...
Die Hornissen und die Bienen In seinem Werk stellt sich der Künstler dar. Hornissen stritten einst mit ... ... Hornissen fast die gleichen. Die Wespe nun, um in die Sache Licht zu tragen, Beschloß, ein Volk Ameisen zu befragen; Umsonst: der Fall war nicht zu schlichten. Da rief ein Bienchen in besorgtem Ton: »Sechs ...
... eines vortrefflichen Künstlers schmolz durch die Hitze einer wütenden Feuersbrunst in einen Klumpen. Dieser Klumpen kam einem andern Künstler in die Hände, und durch seine Geschicklichkeit verfertigte er eine neue Bildsäule daraus; von der erstern in dem, was sie vorstellete, unterschieden, an Geschmack und Schönheit aber ihr ...
... , so geht die Kunde, In seinen Wiesen viele Schaf und Rinder, In seinen Wäldern Hirsch und Reh nicht minder – Kurzum, er war der größte Herr in weiter Runde. Im Nachbarwalde ward ein Leu geboren. Der ... ... keinen Heller kosten. Werft ihm sogleich ein Schaf in seine Krallen, Genügts ihm nicht, so eilt und ...
Der kranke Hirsch In einem Land, das voller Hirsche ... ... verzehren Und so das Buschwerk in der Runde Von all dem schönen Laub zu leeren. Der Hirsch in der Genesungsstunde Fand nichts mehr, was ihm Nahrung bot; ...
Der Rat der Ratten Ein Kater, Nagespeck genannt, Bereitete ... ... solche Niederlagen, Daß täglich kleiner wurde ihr Bestand. Er hatte Hunderte schon in den Tod gesandt. Von den Verbliebnen wagte keine ohne Zagen Heraus ...
... über Feld, Das größre Werte trug: in bar Ein hübsches Sümmchen Steuergeld. So vornehm schritt dies Tier ... ... trotzig wehrt, so sticht man auf es ein; Es sinkt und seufzt in Todespein: »Ich sterbe. Unverdient Geschick! Und den Gefährten läßt ...
Der kreissende Berg Ein Berg, der sich in Wehen fühlte, Solch einen Schrei aus seinen Tiefen wühlte, Daß jeder, der den Lärm vernahm Und schnell herbeigelaufen kam, Nicht anders meinte, als ein Ungetüm Weit größer als Paris entsteige ...
... Fackel, die Jugendlichkeit. Wer wollte erschöpfen in Tageseile Was alles Gott Amor gehört und geweiht! Ihn völlig ... ... Erwägen, Besorgt ums Wohl der Menschen alle – Und Amors auch in diesem Falle – Beschlossen die Richter: Die Torheit nütze Zur ...
... keine Minute bedacht, Er trat mit ihr in Hymens Orden Und jubelte in den höchsten Akkorden, Als er sie abends zu Bett gebracht. Er zeigte sich ebenso übertrieben, Wie einst in der Freundschaft, jetzt im Lieben. So sehr war ... ... sei sie ganz ein Weib. Doch jählings wird der Gatte In seiner Freude gestört, Dieweil man an ...
Der Esel und der Hund Man muß einander helfen, fordert die ... ... , Versäumte einmal dies; Weiß nicht, warum er's unterließ. Er trabte in gemessnem Schritt Gedankenlos durchs Feld, An seiner Seite lief der Bauer mit, ...
... diese Fabel lehrt. Ein Lämmchen löschte in der Flut Des klaren Quells des Durstes Glut. Da lag – ... ... Frevel treibt, der sühnt es auch!« Das Lämmchen zitterte und sank Demütig in die Knie. »Sire,« sprach es, »Sire, bedenken Sie, ...
Der Riese Ein rebellischer Riese schoß seinen vergifteten Pfeil über sich in den Himmel, niemand Geringerm, als einem Gott, das Leben damit zu rauben. Der Pfeil floh in die unermessenste Ferne, in welcher ihm auch der schärfere Blick des Riesens nicht folgen konnte. ...
... Falke Des einen Glück ist in der Welt des andern Unglück. Eine alte Wahrheit, wird man sagen. ... ... Ein blutgieriger Falke schoß einem unschuldigen Taubenpaare nach, die sein Anblick eben in den vertrautesten Kennzeichen der Liebe gestört hatte. Schon war er ihnen so ...
... saß ein alter Hahn, Ein schlauer Kopf in allen Lebenslagen. »Freund,« sprach ein Fuchs und dämpfte sein Organ, ... ... Kannst du mit deinen Kindern Käfer picken. Komm schnell, daß wir uns in die Augen blicken Und herzlich küssen, weil nun Friede ist.« » ...
Das Pferd und der Esel Man muß einander helfen in der Welt; Denn, stirbt dein Nachbar, kann es leicht geschehen, Daß seine Last auf deinen Rücken fällt. Ein Esel mußte einst mit einem Pferde gehen, Das nichts als nur sein leichtes ...
... . Er schaffte so tüchtig mit Zähnen und Füßen, Daß er in wenig Tagen schon Neben guter Nahrung – als Gottes Lohn – Eine ... ... lange zu stillen, Bis daß die Marder kämen, die Entsatz versprochen; In wenig Tagen sei die schwere Not gebrochen. ...
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Der Waldbrunnen »Ich habe zu zwei verschiedenen Malen ein Menschenbild gesehen, von dem ich jedes Mal glaubte, es sei das schönste, was es auf Erden gibt«, beginnt der Erzähler. Das erste Male war es seine Frau, beim zweiten Mal ein hübsches 17-jähriges Romamädchen auf einer Reise. Dann kommt aber alles ganz anders. Der Kuß von Sentze Rupert empfindet die ihm von seinem Vater als Frau vorgeschlagene Hiltiburg als kalt und hochmütig und verweigert die Eheschließung. Am Vorabend seines darauffolgenden Abschieds in den Krieg küsst ihn in der Dunkelheit eine Unbekannte, die er nicht vergessen kann. Wer ist die Schöne? Wird er sie wiedersehen?
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Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für den zweiten Band eine weitere Sammlung von zehn romantischen Meistererzählungen zusammengestellt.
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